Im Kellerraum des Pawlow-Hauses geboren
Hitlers Luftwaffe begann am 17. Juli 1942 mit der Bombardierung von
Stalingrad. An diesem Tag kam eine Schwangere in den Kellerraum des
Hauses 61 in der Penzenskaja-Straße, wo damals ihre Eltern wohnten.
Am vierten Tag seit dem Beginn der Bombardements kam ein Mädchen zur Welt, das den Namen Sina bekam.
Zwei Monate später, als in der Stadt schon pausenlos gekämpft wurde,
verschanzte sich ein Aufklärungstrupp unter der Führung von Oberleutnant
Pawlow in dem Gebäude.
So wurde das Haus zu einem Stützpunkt der Verteidigung. Von hier aus
führte ein Weg direkt zur Wolga, zu den Übersetzstellen. Die Soldaten,
die das Haus verteidigten, mussten den Feind daran hindern, zum Fluss
vorzudringen. Die Wehrmacht wollte die sowjetischen Truppen um jeden
Preis an das Wolga-Ufer und letzten Endes in den reißenden Fluss
drängen.
Die Verteidigung des Hauses dauerte 58 Tage. Die ganze Zeit musste
die kleine Sina zusammen mit ihrer Mutter und den Großeltern im Keller
des Hauses ausharren. Sinas Vater, Pjotr Selesnjow, war bei einem
Straßenkampf zu Beginn der Schlacht um Stalingrad gefallen. Das Kind
überlebte mit Müh und Not die ersten Lebensmonate ohne Tageslicht.
„Ich war sehr schwach und dem Tod ganz nah. Soldaten waren schon
dabei, ein kleines Grab auszuheben“, erzählt Sinaida Andrejewna. „Bei
der Vorbereitung des Grabes stießen die Soldaten auf ein Medaillon mit
dem Bild der Gottesmutter und gaben es meiner Mutter. Die Mutter legte
mir das Medaillon am selben Abend um den Hals. Und das Grab blieb
unbenutzt - ich überlebte.“
Pawlow-Haus als erstes wieder aufgebaut
Die Menschen, die bereits gewohnt waren, in Kellerräumen und
Erdhütten zu hausen, bauten provisorische Unterkünfte für sich oder
versuchten, ihre Wohnungen aus eigener Kraft wieder aufzubauen. Die
Verteidigung von Stalingrad hatte ein halbes Jahr gedauert. In dieser
Zeit wurden in der Stadt 91 Prozent aller Wohnungen zerstört. Aber
Menschen kehrten zu ihren verwüsteten Heimstätten zurück. In Stalingrad
entstand die so genannte Tscherkassowa-Bewegung. Die Leiterin, die
Stalingraderin Alexandra Tscherkassowa, hatte in der Vorkriegszeit im
örtlichen Fleischverarbeitungskombinat gearbeitet, während der
Verteidigung der Stadt Verletzte vom Schlachtfeld geborgen und nach dem
Krieg eine Hausmeisterbrigade geleitet. Sie bildete eine freiwillige
Helfergruppe, die sich am Wiederaufbau von Stalingrad beteiligte.
Diesen Text habe ich von www.rian.ru übernommen. Dank an meinen Freund Mischa, der mich an den Beginn der Schlacht um Stalingrad erinnert hat. Aber wenigstens das Video habe ich selbst gebastelt.