Dienstag, 9. Dezember 2008

Bildungsarm?

was ist das für ein Wort. Gerade ist es in der Tagesschau gefallen. Grundschüler haben ihre Leistungen laut Iglu-E-Test und TIMS verbessert, in den weiterführenden Schulen verschlechtertert sich die Lesekompetenz deutlich, verantwortlich sind dafür Schüler mit Migrantenhintergrund oder aus bildungsarmen Familien.

Viele Wörter (andere vermisse ich heute im Sprachgebrauch) mußte ich seit 18 Jahren neu lernen, bildungsarm finde ich vor allem traurig, weil es Kinder betrifft.

Ich bin in einem Land groß geworden, in dem Kinder das Wichtigste waren, die junge Generation als Zukunft geliebt, gefördert und gefordert wurde. Natürlich gab es in der DDR wie in jedem anderen Land Kinder mit Lernschwäche. Aber die polytechnische Oberschule, in der Kinder ca. seit 1977 bis zur 10. Klasse gemeinsam lernten, war wesentlich besser geeignet, Lernschwächen mit Schülerpatenschaften zu verringern. Es gab bis zur 10. Klasse eine gesunde Mischung von guten und schwächeren Schülern, die gegenseitig aufeinander eingehen konnten.

Es drängt sich mir der Verdacht auf, daß an der Bildungsmisere in der BRD nicht grundsätzlich etwas geändert werden soll. Bildung bleibt Kindern vorbehalten, deren Eltern privat in eine besondere Förderung investieren können, die andern kommen eben auch bildungsarmen Familien. Natürliche Auslese? Chancenungleichheit vorprogrammiert!!! Warum auch Chancengleichheit, bei den Studiengebühren können sich schleechter gestellte Eltern studierende Kinder eh nicht leisten.

Eine Meldung in der Mainzer Allgemeinen von voriger Woche besagt, daß Zuschüsse zu Büchern und Schulmaterialien nur bis zur 10. Klasse vorgesehen sind und vorgesehen bleiben werden.

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