Mittwoch, 14. Januar 2009

Gasstreit von der anderen Seite

MOSKAU, 14. Januar (RIA Novosti). Das ukrainische Gastransportsystem wird voraussichtlich schon bald den Besitzer wechseln. Wie die Tageszeitung "Iswestija" am Mittwoch schreibt, liegt der Redaktion der Text einer "Charta über strategische Partnerschaft" vor, die im Dezember von den Außenamtschefs der Ukraine und der USA, Wladimir Ogrysko und Condoleezza Rice, unterzeichnet wurde.


Wie es im Dokument heißt, werden nun die USA bei der Modernisierung der ausgedienten ukrainischen Gaspipelines helfen.


"Russland und die EU sind schon seit langem über den kläglichen Zustand der ukrainischen Gasrohre besorgt und wären bereit, in deren Renovierung zu investieren, Kiew lässt aber niemanden an diese heran", schreibt das Blatt.

Zuvor hatte Gazprom-Vizechef Alexander Medwedew das Vorgehen Kiews im jüngsten Gasstreit als "unglaublich" bezeichnet. Es entsteht der Eindruck, dass "dieses ganze Musical, das jetzt in der Ukraine gespielt wird, von ganz woanders aus dirigiert wird", meinte er.


"Die Spannungen in der Ukraine könnten durchaus als Anlass für einen Einsatz von Amerika ‚zum Schutz der Demokratie' genommen werden", stellt die "Iswestija" fest.


Eine Bestätigung dafür sei die voreilige Erklärung des amerikanischen Außenamtssprechers Sean McCormack, dass der Verdacht, die USA würden eine besondere Rolle bei diesem Konflikt spielen, "jeder Grundlage entbehrt".


"Damit könnte auch die ‚Kühnheit' Kiews erklärt werden, mit der es am Vortag die EU- und die Gazprom-Vertreter weder an den zentralen Steuerpunkt von Naftogas noch an die Untergrundspeicher heran gelassen hat", so die "Iswestija".


"Während die ukrainische Regierung jetzt hysterisch von angeblichen Absichten Russlands schreit, das ukrainische Gastransportsystem an sich zu reißen, ist dieses bereits schon seit langem von Firtasch an sich gerissen worden", stellte der ukrainische KP-Chef Pjotr Simonenko fest.


Er meinte damit Dmitri Firtasch, Mitbesitzer des Unternehmens RosUkrEnergo, das von Präsident Viktor Juschtschenko unterstützt wird.


Wie die "Iswestija" schreibt, hat sich Juschtschenko selbst am Dienstag erstmals seit mehreren Wochen öffentlich zu den Gasproblemen geäußert. "Das wirkte aber recht kläglich", so das Blatt. "Das ukrainische Staatsoberhaupt drohte Moskau mit Marktpreisen für den Gastransit, obgleich Wladimir Putin bereits letzte Woche erklärt hat, Russland sei bereit, diese zu zahlen.


Noch lächerlicher wirkte aber seine gebetsmühlenartige wiederholte Behauptung, die Ukraine habe kein Gas bei Russland gestohlen und sei weiterhin ein zuverlässiges Transitland." (aus Ria Novosti).


Ich lasse das unkommentiert, ich finde nur, es klingt etwas anders als das, was uns die Medien unseres Landes so jeden Tag erzählen. Und ab und zu sollte man einfach mal die Seite lesen und hören, die eigentlich immer schuld ist, siehe Georgienkonflikt.

1 Kommentar:

  1. Wir haben auch diese Nachricht diskutiert (dass USA die Gastransportsystem übernimmt), es kann sein, dass die USA damit Druck auf Europa ausüben kann. Also, "wenn etwas nicht stimmt, schalten wir einfach Gas aus".
    Es gibt aber alternative Gaswege, außer ukrainische, die jetzt zu Enwicklung kommen.

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