Dort wo hinter dem Dorf Denica die Wege in die Berge der Hohen Tatra führen, liegt inmitten hoher Fichten ein kleiner Friedhof. Und die Pioniere aus Denica pflegen die Gräber und erzählen die Geschichten von den Helden, die hier unter den riesigen Kronen der Waldbäume den ewigen Schlaf halten. Es sind Partisanen aus der Bärenhöhle, die die Befreiung ihrer Heimat vom deutschen Faschismus nicht mehr erlebten.
Ganz am Ende des kleinen Friedhofs, ein wenig abseits, liegt ein großer Feldstein, auf den die Jungen des Dorfes das Wort "Puntia" geschrieben haben. Und von ihnen erfuhr ich auch die Geschichte von Puntia - die Geschichte des Partisanenhundes.
Das war im Jahr 1944. Das Dorf Denica war von deutschen Panzern besetzt, seitdem die meisten Männer des Dorfes in die Berge zu den Partisanen gegangen waren. Und in den Häusern lebte die Angst vor den deutschen Soldaten in der grauen SS-Uniform mit dem Totenkopf. Die Bewohner von Denica horchten in die Nacht hinaus, wenn die Schüsse in den Bergen hallten. Und ihr Haß gegen die faschistischen Soldaten wuchs.
Wenn die Kinder des Dorfes an dem Platz vor der Schule vorbeikamen, sahen sie zu Boden. Denn zwischen den Panzern und den Lastwagen ging Jan herum - einer von ihnen. Lachend und pfeifend holte er für die Soldaten Wasser, putzte ihre Kochgeschirre und Stiefen und bekam dafür Brot. Und neben Jan lief ein Hund - ein großer, zottiger schwarzer Hund - wie ein Schatten. Jan nannte ihn Puntia.
Jan legte oft seinen Arm um den Hals des Hundes, wenn sie abends vor der Tür ihrer Hütte sßen und in die untergehende Sonne schauten. Jan und sein Hund Puntia waren gute Freunde. An einem Abend, als Jan und Puntia vor der Hütte saßen, kam Frantisek die Dorfstraße herunter. Er blieb vor Jan stehen. Stumm sah er Jan und Puntia an. Dann spie Frantisek Jan vor die Füße und sagte: "Pfui, Du Verräter! Dein Bruder ist in den Bergen, und Du treibst Dich bei den Deutschen herum!" Puntia war aufgesprungen und und knurrte böse. "Komm her, Puntia!" rief Jan. Und er nahm den großen Hund am Nackenfell und ging mit ihm schweigend in die Hütte hinein. Es war Nacht geworden. Der Mond steckte tief in den dunklen Wolken am Himmel. Dunkel stand der Wald auf den Bergen. Und in den Hütten von Denica war das Licht erloschen.
Da stand Jan auf. Er hängte einen alten Mantel vor das kleine Fenster der Hütte. Jan zündete einen Kerzenstumpf an und schrieb auf einen kleinen Zettel: "Morgen früh acht Uhr neuer Militärtransport auf der Straße nach Bernicek." Sorgsam faltete Jan den Zettel zusammen. "Puntia, komm her!" flüsterte er. Sofort stand der schwarze Hund neben dem Jungen. Jan schon den Zettel in eine kleine Hülse, die der Hund am Halsband trug. "Komm!" rief Jan leeise. Vorsichtig öffnete der Junge die Tür der Hütte und spähte in die Nacht hinaus. Man höerte nur die Schritte der deutschen Wache auf der Dorfstraße knirschen. Jan und Puntia schlichen hinter den Gärten von Denica entlang, bis die schwarzen Schatten des Waldes die beiden verschluckte hatten. Nahe am Bach duckte Jan sich auf den Boden. "Los, Puntia, lauf zu Antonin!" Der Hund spitzte die Ohren. Jan nahm den zottigen Kopf des Tieeres und legte sein Wange auf die Hundestirn. "Und grüße Antonin!" Der Partisan Antonin war Jans Bruder.
Und Puntia nahm den Weg in die Berge - so sicher, als würde er über die Dorfstraße von Denica laufen, um nach einem Knochen zu succhen. Als der Morgen über den Hütten von Denica erwachte und die Nebel noch in den Kronen der Bäume hingen, zerrissen einige dumpfe Schläge die Stille. Fernes Gewehrfeuer knatterte. Und die Leute von Denica sahen besorgt durch die kleinen Fenster ihrer Hütten hinauf in die Berge.
Die Soldaten liefen auf dem Dorfplatz aufgeregt hin und her. Panzer rollten die Dorfstraße hinunter. Offiziere schrien Befehle. Jan und Puntia standen neben der Feldküche. Jan hatte einen langen Stiefel auf seinen Arm gezogenund polierte mit einer Bürste das schwarze Leder. "Warum schießen sie?" fragte er den Soldaten an der Feldküche. "Weil diese Banditen - diese Partisanen die Straße gesprengt haben und einen Munitionstransport dazu!" "Ach - so!" sagte Jan. Und bürstete ruhig weiter über das schwarze Leder.
Gegen Mittag kamen die Panzer in das Dorf zurück. Die Wachen am Dorfrand wurden verstärkt. Und es hieß unter den Soldaten, daß die Partisanen auf dem Dorf Denica Nachrichten erhalten würden. Die SS-Soldaten durchwühlten die Hütten - sie durchsuchten die Ställe und verhörten die Männer und Frauen. Aber sie fanden nichts.
Jan und seein Hund lebten weiter bei den deutschen Soldaten. Und die Jungen von Denica machte einen Bogen um Jan und warfen mit Steinen nach Puntia. So vergingen die Tage.
Eines Abends stand Jan an einem Baum gelehnt neben dem Wachzelt. Er spielte auf einer Weidenflöte ein ales slowakisches Volkslied. Da schrillte das Feldtelefon. Und während Jan die Augen schloß, als würden die Töne der Weidenflöte ihn ganz gefangenhalten, lauschten seine Ohren gespannt zum Wachzelt hinüber. Und er prägte sich alle Worte ein, die er hörte, ganz fest. Jan spielte auf seiner Weidenflöte die traurige Melodie vom Herbst in den Bergen. Als die Nacht kam, schrieb Jan die Worte auf einen winzigen Zettel und schob ihn in die kleine Hülse am Halsband des Hundes. Und wieder lief Puntia hinaus in die Nacht - hinauf in die Berge zu der Höhle der Partisanen.
Der Morgen graute über Denica. Da zerriß wütendes Hundegebell die Stille. Jan sprang zum Fenster und guckte hinaus. Da sah er, wie zwei Soldaten den wütenden Puntia am Halsband zur Schule zerrten. Jan schloß für einen Moment die Augen. "Puntia!" flüsterte er leise. Und Tränen tropften aus seinen Winpern. Plötzlich hielt sich Jan am Fenster fest und preßte die Stirn gegen die kalte Scheibe. Und er sah, wie einer der Soldatenvorn auf das Halsband deutete, dort, wo die kleine Blechhülse in dem Halsband steckte. Einer der Offiziere nahm die Hülse und holte einen Zettel hervor. Jan flüsterte noch einmal: "Puntia - mein Puntia!"
Dann griff er nach seiner Jacke und öffnete leise die Tür zum Garten. Vorsichtig kroch Jan durch Gemüsebeete bis zu den Gebüschen der Haselsträucher. Und dann lief er wie gehetzt durch den Wald, hinauf zu den schützenden Bergen. Als der Tag zur Neige ging, standen die Posten der Partisanen am Eingang der Schlucht, die zur Bärenhöhle führte. Dicht neben Antonin lag Jan. Und sein Herz klopfte, wenn ein Zweig knackte oder wenn hoch oben in den Kronen der Waldbäume ein Eichhörnchen raschelte. Antonin legte seinen Arm um Jans Scchultern. Und so lagen die beiden und sahen hinunter ins Tal, wo die Dächer des Dorfes Denica von der Abendsonne beschienen wurden.
Plötzlich klangen Schritte vom Tal herauf. Man hörte leise Stimmen. Antonin entsicherte sein Gewehr. Er kroch vorsichtig auf einen der Felsen hinauf, die hoch über dem Weg standen. Unter, wo der Pfad den Wald verließ, stand ein großer, schwarzer Hund. Er hob den Kopf und zog witternd die Luft ein. Es war Puntia, der Partisanenhund. Jan wollte aufspringen und nach dem Hund rufen. Da drückte ihn Antonin fest in die Mulde zwischen den Felsen. Und jetzt sah es Jan auch - hinter Puntia tauchten deutsche Soldaten auf. Sie hielten den Hund an einem langen Lederriemen.
"Such Puntia - such Jan!" Deutlich konnte Jan den Befehl der deutschen Soldaten hören. Sie werden die Höhle finden, durchzuckte es Jan. Sie werden alles finden, was zu den Partisanen gehört - sie werden alle erschießen. Jan starrte auf Puntia. Puntia stand da und sog die Luft durch die Nase. Er hob den Kopf und jaulte.
Jan legte seine Hand auf Antonins Schulter und seine Finger krallten sich fest, als suchten sie eine Stütze.
"Du ... mußt ... ihn ... erschießen!" flüsterte Jan.
Antonins Augen wurden schmal. Er zog Jan an sich. Dann duckte sich Jan tiefer in die Mulde und hielt sich die Ohren zu. Ein Schuß fiel. "Puntia"! flüsterte Jan. "Mein Puntia!"
Antonin zog den Jungen zurück in das Gewirr der Felsen. Und als die Schüsse der faschistischen Soldaten wild und ungezielt zwischen den Bergen verklungen waren, hatten Antonin und Jan die Bärenhöhle erreicht. Stumm setzte sich Jan auf das Lager des Bruders. Er bedeckte sein Gesicht mit beiden Händen und zwischen den Fingern tropften Tränen auf den Boden der Höhle. Und niemand von den Männern, die um Jan standen, lächelte.
Als die deutschen Faschisten aus Denica und den Bergen der Hohen Tatra vertrieben waren, kamen auch Antonin und Jan zurück zu ihrer Hütte. Und alle Jungen aus Denica gaben Jan die Hand.
Und Jan lächelte wieder.
Aus: "Die Reise im Raketentempo", Verlag Junge Welt Berlin, 1967
Ganz am Ende des kleinen Friedhofs, ein wenig abseits, liegt ein großer Feldstein, auf den die Jungen des Dorfes das Wort "Puntia" geschrieben haben. Und von ihnen erfuhr ich auch die Geschichte von Puntia - die Geschichte des Partisanenhundes.
Das war im Jahr 1944. Das Dorf Denica war von deutschen Panzern besetzt, seitdem die meisten Männer des Dorfes in die Berge zu den Partisanen gegangen waren. Und in den Häusern lebte die Angst vor den deutschen Soldaten in der grauen SS-Uniform mit dem Totenkopf. Die Bewohner von Denica horchten in die Nacht hinaus, wenn die Schüsse in den Bergen hallten. Und ihr Haß gegen die faschistischen Soldaten wuchs.
Wenn die Kinder des Dorfes an dem Platz vor der Schule vorbeikamen, sahen sie zu Boden. Denn zwischen den Panzern und den Lastwagen ging Jan herum - einer von ihnen. Lachend und pfeifend holte er für die Soldaten Wasser, putzte ihre Kochgeschirre und Stiefen und bekam dafür Brot. Und neben Jan lief ein Hund - ein großer, zottiger schwarzer Hund - wie ein Schatten. Jan nannte ihn Puntia.
Jan legte oft seinen Arm um den Hals des Hundes, wenn sie abends vor der Tür ihrer Hütte sßen und in die untergehende Sonne schauten. Jan und sein Hund Puntia waren gute Freunde. An einem Abend, als Jan und Puntia vor der Hütte saßen, kam Frantisek die Dorfstraße herunter. Er blieb vor Jan stehen. Stumm sah er Jan und Puntia an. Dann spie Frantisek Jan vor die Füße und sagte: "Pfui, Du Verräter! Dein Bruder ist in den Bergen, und Du treibst Dich bei den Deutschen herum!" Puntia war aufgesprungen und und knurrte böse. "Komm her, Puntia!" rief Jan. Und er nahm den großen Hund am Nackenfell und ging mit ihm schweigend in die Hütte hinein. Es war Nacht geworden. Der Mond steckte tief in den dunklen Wolken am Himmel. Dunkel stand der Wald auf den Bergen. Und in den Hütten von Denica war das Licht erloschen.
Da stand Jan auf. Er hängte einen alten Mantel vor das kleine Fenster der Hütte. Jan zündete einen Kerzenstumpf an und schrieb auf einen kleinen Zettel: "Morgen früh acht Uhr neuer Militärtransport auf der Straße nach Bernicek." Sorgsam faltete Jan den Zettel zusammen. "Puntia, komm her!" flüsterte er. Sofort stand der schwarze Hund neben dem Jungen. Jan schon den Zettel in eine kleine Hülse, die der Hund am Halsband trug. "Komm!" rief Jan leeise. Vorsichtig öffnete der Junge die Tür der Hütte und spähte in die Nacht hinaus. Man höerte nur die Schritte der deutschen Wache auf der Dorfstraße knirschen. Jan und Puntia schlichen hinter den Gärten von Denica entlang, bis die schwarzen Schatten des Waldes die beiden verschluckte hatten. Nahe am Bach duckte Jan sich auf den Boden. "Los, Puntia, lauf zu Antonin!" Der Hund spitzte die Ohren. Jan nahm den zottigen Kopf des Tieeres und legte sein Wange auf die Hundestirn. "Und grüße Antonin!" Der Partisan Antonin war Jans Bruder.
Und Puntia nahm den Weg in die Berge - so sicher, als würde er über die Dorfstraße von Denica laufen, um nach einem Knochen zu succhen. Als der Morgen über den Hütten von Denica erwachte und die Nebel noch in den Kronen der Bäume hingen, zerrissen einige dumpfe Schläge die Stille. Fernes Gewehrfeuer knatterte. Und die Leute von Denica sahen besorgt durch die kleinen Fenster ihrer Hütten hinauf in die Berge.
Die Soldaten liefen auf dem Dorfplatz aufgeregt hin und her. Panzer rollten die Dorfstraße hinunter. Offiziere schrien Befehle. Jan und Puntia standen neben der Feldküche. Jan hatte einen langen Stiefel auf seinen Arm gezogenund polierte mit einer Bürste das schwarze Leder. "Warum schießen sie?" fragte er den Soldaten an der Feldküche. "Weil diese Banditen - diese Partisanen die Straße gesprengt haben und einen Munitionstransport dazu!" "Ach - so!" sagte Jan. Und bürstete ruhig weiter über das schwarze Leder.
Gegen Mittag kamen die Panzer in das Dorf zurück. Die Wachen am Dorfrand wurden verstärkt. Und es hieß unter den Soldaten, daß die Partisanen auf dem Dorf Denica Nachrichten erhalten würden. Die SS-Soldaten durchwühlten die Hütten - sie durchsuchten die Ställe und verhörten die Männer und Frauen. Aber sie fanden nichts.
Jan und seein Hund lebten weiter bei den deutschen Soldaten. Und die Jungen von Denica machte einen Bogen um Jan und warfen mit Steinen nach Puntia. So vergingen die Tage.
Eines Abends stand Jan an einem Baum gelehnt neben dem Wachzelt. Er spielte auf einer Weidenflöte ein ales slowakisches Volkslied. Da schrillte das Feldtelefon. Und während Jan die Augen schloß, als würden die Töne der Weidenflöte ihn ganz gefangenhalten, lauschten seine Ohren gespannt zum Wachzelt hinüber. Und er prägte sich alle Worte ein, die er hörte, ganz fest. Jan spielte auf seiner Weidenflöte die traurige Melodie vom Herbst in den Bergen. Als die Nacht kam, schrieb Jan die Worte auf einen winzigen Zettel und schob ihn in die kleine Hülse am Halsband des Hundes. Und wieder lief Puntia hinaus in die Nacht - hinauf in die Berge zu der Höhle der Partisanen.
Der Morgen graute über Denica. Da zerriß wütendes Hundegebell die Stille. Jan sprang zum Fenster und guckte hinaus. Da sah er, wie zwei Soldaten den wütenden Puntia am Halsband zur Schule zerrten. Jan schloß für einen Moment die Augen. "Puntia!" flüsterte er leise. Und Tränen tropften aus seinen Winpern. Plötzlich hielt sich Jan am Fenster fest und preßte die Stirn gegen die kalte Scheibe. Und er sah, wie einer der Soldatenvorn auf das Halsband deutete, dort, wo die kleine Blechhülse in dem Halsband steckte. Einer der Offiziere nahm die Hülse und holte einen Zettel hervor. Jan flüsterte noch einmal: "Puntia - mein Puntia!"
Dann griff er nach seiner Jacke und öffnete leise die Tür zum Garten. Vorsichtig kroch Jan durch Gemüsebeete bis zu den Gebüschen der Haselsträucher. Und dann lief er wie gehetzt durch den Wald, hinauf zu den schützenden Bergen. Als der Tag zur Neige ging, standen die Posten der Partisanen am Eingang der Schlucht, die zur Bärenhöhle führte. Dicht neben Antonin lag Jan. Und sein Herz klopfte, wenn ein Zweig knackte oder wenn hoch oben in den Kronen der Waldbäume ein Eichhörnchen raschelte. Antonin legte seinen Arm um Jans Scchultern. Und so lagen die beiden und sahen hinunter ins Tal, wo die Dächer des Dorfes Denica von der Abendsonne beschienen wurden.
Plötzlich klangen Schritte vom Tal herauf. Man hörte leise Stimmen. Antonin entsicherte sein Gewehr. Er kroch vorsichtig auf einen der Felsen hinauf, die hoch über dem Weg standen. Unter, wo der Pfad den Wald verließ, stand ein großer, schwarzer Hund. Er hob den Kopf und zog witternd die Luft ein. Es war Puntia, der Partisanenhund. Jan wollte aufspringen und nach dem Hund rufen. Da drückte ihn Antonin fest in die Mulde zwischen den Felsen. Und jetzt sah es Jan auch - hinter Puntia tauchten deutsche Soldaten auf. Sie hielten den Hund an einem langen Lederriemen.
"Such Puntia - such Jan!" Deutlich konnte Jan den Befehl der deutschen Soldaten hören. Sie werden die Höhle finden, durchzuckte es Jan. Sie werden alles finden, was zu den Partisanen gehört - sie werden alle erschießen. Jan starrte auf Puntia. Puntia stand da und sog die Luft durch die Nase. Er hob den Kopf und jaulte.
Jan legte seine Hand auf Antonins Schulter und seine Finger krallten sich fest, als suchten sie eine Stütze.
"Du ... mußt ... ihn ... erschießen!" flüsterte Jan.
Antonins Augen wurden schmal. Er zog Jan an sich. Dann duckte sich Jan tiefer in die Mulde und hielt sich die Ohren zu. Ein Schuß fiel. "Puntia"! flüsterte Jan. "Mein Puntia!"
Antonin zog den Jungen zurück in das Gewirr der Felsen. Und als die Schüsse der faschistischen Soldaten wild und ungezielt zwischen den Bergen verklungen waren, hatten Antonin und Jan die Bärenhöhle erreicht. Stumm setzte sich Jan auf das Lager des Bruders. Er bedeckte sein Gesicht mit beiden Händen und zwischen den Fingern tropften Tränen auf den Boden der Höhle. Und niemand von den Männern, die um Jan standen, lächelte.
Als die deutschen Faschisten aus Denica und den Bergen der Hohen Tatra vertrieben waren, kamen auch Antonin und Jan zurück zu ihrer Hütte. Und alle Jungen aus Denica gaben Jan die Hand.
Und Jan lächelte wieder.
Aus: "Die Reise im Raketentempo", Verlag Junge Welt Berlin, 1967
Danke, sehr interessant war das..
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