Mittwoch, 15. April 2009

Eva Lippold - heute


wäre ihr hundertster Geburtstag. Nicht bekannt? Vielleicht hilft der Film "Die Verlobte" mit Jutta Wachowiak in der Hauprolle von 1980 auf die Sprünge. Ich kann keine Wertung abgeben, mich sprach er genauso an wie "Die erste Reihe - Bilder vom Berliner Widerstand", wie "Nackt unter Wölfen", wie "Sterne" oder "17 Augenblicke des Frühlings". Auf jeden Fall war es ein sehr bedrückender und doch einfühlsamer Film, der leider bisher nicht auf DVD erschienen ist.

Eva Lippold, geboren am 15.04.1909, trat 1927 der KPD bei und arbeitete in der Redaktion der kommunistischen Zeitung "Tribüne".

Im Jahr 1933 ging sie in die Illegalität, um den Widerstandkampf gegen den Hitlerfaschismus zu unterstützen. So war sie Kurier für die Rote Hilfe, bis sie 1935 wegen Vorbereitung zum Hochverrat zu 9 Jahren Haft verurteilt wurde. Für die damalige Zeit ein sehr hartes Urteil gegen eine Frau, das erste Todesurteil im faschistischen Deutschland wegen genau dieses Vorwurfes wurde im Jahr 1937 gegen Liselotte Herrmann ausgesprochen.

Eva Lippold wurde 1943 aus dem Zuchthaus entlassen und nahm in der Zwangsarbeit den Widerstand wieder auf. Erneut verraten, erlebte sie nur durch viel Glück das Kriegsende und die Befreiung vom Hitlerfaschismus. Ihr Freund Hermann Danz wurde noch am 5. Februar 1945 hingerichtet. Sein Abschiedsbrief an Eva Lippold findet sich in"Deutsche Widerstandskämpfer 1933 - 1945 Band 1" Dietz Verlag Berlin 1970.

Erst spät entschloß sich Eva Lippold ihre Erlebnisse, ihren Widerstand literarisch zu verarbeiten. "Haus der schweren Tore" und "Leben, wo gestorben wird" sind die Vorlagen für den erfolgreichen Film "Die Verlobte". Der Film errang 1981 auf dem Filmfestival in Sydney den 1. Preis und auf dem XXIII. Internationalen Filmfestival in Karlovy Vary 1980 das Prädikat "Besonders wertvoll".


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