Sonntag, 12. April 2009

Nur eine kleine Unterlassungssünde



Bemerkenswert, am 27.01.2009 zeigte der MDR einen Film des DDR-Fernsehens über den Kampf deutscher Kommunisten gegen den Hitlerfaschismus aus dem Jahr 1987. Ich will ja auch gar nicht meckern, daß der 27. Januar dieses Jahr auf einen Wochentag fiel und die Sendezeit 23.05 Uhr sicherlich als die Primetime schlechthin gilt, aber eine Kleinigkeit gäbe es da doch.
Irgend jemandem war der Film in seiner Gänze von 1987 noch in Erinnerung und fand glatt: hier stimmt nicht alles, irgendetwas fehlt mir da.

Achja, im MDR-Beginn nicht ganz zuzuordnen: der Film beginnt in der Neuen Wache Berlin, die damals noch "Mahnmal für die Opfer des Faschismus und Militarismus" hieß. Im Krieg wurde die Neue Wache völlig zerstört und bis 1960 wieder restauriert.

Anläßlich des 20. Jahrestages der DDR wurde infolge einer Umgestaltung die ewige Flamme in einem Glasprisma errichtet und gleichzeitig die sterblichen Überreste eines KZ-Häftlings und eines unbekannten Soldaten dort beigesetzt.




Im Originalbeginn des Filmes "Die Erste Reihe - Bilder vom Berliner Widerstand" ist das aber ganz deutlich zu sehen. Warum nur hat der MDR diese 30 Sekunden geschnitten. Sind jetzt schon lachende Jugendliche der DDR gefährlich? Naja, an dem eng gedrängten Nachtprogramm kann es wohl nicht gelegen haben, daß man auf das Originalintro verzichtete.

Natürlich wurde die Gedenkstätte inzwischen umbenannt in "Zentrale Gedenkstätte der Bundesrepublik Deutschland für die Opfer von Krieg und Gewaltherrschaft". Das Wort Faschismus erfreut sich keiner großen Beliebtheit und unter "Gewaltherrschaft" kann schließlich jeder verstehen, was er möchte.


2 Kommentare:

  1. Das Schneiden der ersten Bilder des Films hat, denke ich mal, politische Gründe.
    Das Feeling des Originalvorspanns finde ich viel beklemmender.

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  2. Tucholski war schon ein kluger Mann, sehr schade, daß er die Welt so früh verlassen hat. Schade, daß er so früh diese Welt verlassen hat.

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