Sonntag, 31. Mai 2009

Das Land der Losungen


Ja, das war wohl so, die kleine DDR war das Land der Losungen. Die gab es zu jedem passenden und unpassenden Ereignis und hat dann in ihrer Fülle keinen mehr hinter dem Ofen vorgelockt.

Auf eine bin ich heute wieder gestoßen. Mich erinnernd, daß ich vor 30 Jahren Teilnehmerin am Pfingsttreffen der FDJ in Berlin war, habe ich auf youtube nach Musik zu diesem meinem Jubiläum gesucht.

Das Abschlußbild des Video FDJ - CARPE DIEM zeigt die Losung "Je stärker der Sozialismus - desto sicherer der Frieden".

Jetzt zeigt sich jeden Tag neu, daß die Losungen wohl so verkehrt nicht waren, darüber lohnt es sich nachzudenken!

Natürlich wissen wir nicht, ob es mit einem sozialistischen Lager zum Irak-Krieg gekommen wäre, nur ganz so einfach wäre es den USA wohl nicht gefallen. Daß es 1999 einen völkerrechtswidrigen Krieg gegen Serbien nicht nur mit Teilnahme von Bundeswehrsoldaten, sondern unter Führung der damaligen bundesdeutschen Regierung gegeben hätte, ist aber doch zu verneinen.

70 Jahre Sozialismus ermöglichten 47 Jahre Frieden in Europa!

Ich wünsche mit diesen Gedanken allen Lesern ein schönes Pfingstfest!

Donnerstag, 28. Mai 2009

Oft sind es die


kleinen Nachrichten, die mich entsetzen. Am Montag ist der Internationale Kindertag, ein Tag, der während meiner Schulzeit immer mit viel Aufregung, Spielen, Geschichten, Talentwettbewerben verbunden war.

Inzwischen mußten wir in 20 Jahren BRD erfahren, daß Kinder häufig ein Armutsrisiko darstellen und daß es viel staatlicher Förderung bedarf, um Familien mit Kindern, um alleinerziehende Mütter und Väter nicht aufs Abstellgleis zu schieben.

Viel Förderung kommt bei den betroffenen Familien, kommt vor allem bei den Kindern nicht an.
Nun gibt es ein europäisches Projekt, in dem Obst und Gemüse in der Schule an Kinder verteilt werden kann. Die EU (nun wahrlich nicht meine Lieblingsinstitution) würde dafür 90 Mill. EUR springen lassen, wenn sich die Bundesrepublik mit eben dem genauso hohen Betrag beteiligt. Vom Bundesrat wurde die Beteiligung bereits beschlossen, jetzt hat die Bundesregierung lt. Saarbrücker Zeitung von heute diese Finanzierung abgelehnt.

Wie schäbig muß eigentlich eine Regierung sein, Banken für eine selbstverschuldete Krise Milliarden hinterherzuwerfen, aber einen wesentlich geringeren Betrag für Kinder nicht aufzubringen.

Mittwoch, 27. Mai 2009

Marx und die Wirtschaftskrise anno 2009

"Daß die Kapitalisten, die so sehr gegen das 'droit au travail' schrien, nun überall von den Regierungen 'öffentliche Unterstützung' verlangen und in Hamburg, Berlin, Stockholm, Kopenhagen, England selbst ..., also das 'droit au profit' auf allgemeine Unkosten machen ist schön."

Karl Marx an Friedrich Engels in Manchester am 8. Dezember 1857 in MEW, Band 29, Seite 223/224


Ohne Worte.

Montag, 25. Mai 2009

Leistung soll sich lohnen

das ist doch das Schöne am Kapitalismus, daß es keine Gleichmacherei gibt, sondern wer ordentlich was leistet, kassiert auch ordentlich.

Mal davon abgesehen, daß wir seit Jahren etwas anderes vorexerziert bekommen, scheint das Ganze zumindest in der Bauwirtschaft nur für den westlichen Teil der Republik zu gelten.

Anders kann ich mir folgende Passage aus der heutigen Jungen Welt nicht erklären:

"...auf eine Festlegung der Mindestlöhne. Demnach wird der Mindestlohn 1 für ungelernte Bauhelfer im Osten in drei Schritten von derzeit neun auf 9,75 Euro angehoben. Wie von den Unternehmen gefordert, wurde der Mindestlohn 2 in Höhe von 9,80 Euro für Facharbeiter im Osten abgeschafft..."

Vielleicht denke ja nur ich so, aber eine abgeschlossene Berufsausbildung ist für mich eine Leistung. Ich brauche nicht wirklich zu erwähnen, daß es den Mindestlohn 2 im Westen selbstverständlich weiter gibt und der mal eben auf 13,00 Euro erhöht wird. 3,25 EUR Mindestlohn mehr!!!

Ach, neben all diesen böswilligen Freiheitsbeschneidungen in der dumpfen, langweiligen, farblosen DDR, es gab gleichen Lohn für gleiche Arbeit.


Sonntag, 24. Mai 2009

Die Stadt steht kopf




und deshalb auch von mir


Herzlichen Glückwunsch zum Aufstieg

in die

1. Bundesliga



Samstag, 23. Mai 2009

heut ist ja der 23. Mai


vor 60 Jahren trat das Grundgesetz für die Bundesrepublik Deutschland in Kraft. Max Reimann (1898 - 1977), bis zum Verbot der KPD im Jahr 1956 deren Vorsitzender, sagte dazu:
„Wir unterschreiben nicht. Es wird jedoch der Tag kommen, da wir Kommunisten dieses Grundgesetz gegen die verteidigen werden, die es angenommen haben!“

Es sollte nur zeitlich begrenzt gelten bis zu einer Wiedervereinigung. der zu gründenden BRD und der SBZ (Die DDR wurde erst am 7. Oktober 1949 gegründet - für geschichtsunkundige Leser). Da wir zwar nur noch die BRD haben, aber keine Wiedervereinigung stattfand, bleibt uns also das GG erhalten. Mit diversen Änderungen, hauptsächlich im Bereich der bürgerlichen Freiheiten bzw. der Überwachungsmechanismen, die sich der Staat BRD selbst genehmigt. Womit wir wieder bei Max Reimann wären.

Das zweite Schlaglicht: Unser aller Horst darf noch 5 Jahre Köhlern, im ersten Wahlgang gelang es ihm, die notwendige absolute Mehrheit zu erreichen. Dieser Mensch ist Banker durch und durch, quakt meist Dumfug, und das auch noch auf rhetorisch schwachen Niveau, fand Hartz IV noch nicht genug Reform, hat auch viel zum wirtschaftlichen Untergang auf dem Gebiet der DDR beigetragen, das sind so die Ausreißer in seinem politischen Leben. Vergessen wir auch nicht sein Wirken vor seiner Präsidentenschaft als geschäftsführender Direktor des IWF. Aber etwas muß er haben, der bundesdeutsche Durchschnittsbürger hätte ihn auch in einer Direktwahl mit sehr großer Mehrheit gewählt.

Foto: Grab Max Reimanns in der Gedenkstätte der Sozialisten Berlin-Friedrichsfelde



Na soetwas aber auch

Es war ja schon irgendwie erstaunlich, Superwahljahr in der BRD und noch keine Stasi-Sau durchs Dorf getrieben.

Nun, seit vorgestern ist das anders, die Schlagzeilen "Benno Ohnesorg von Stasispitzel erschossen", "Der Mann, der Benno Ohnesorg erschoß" oder ähnliches geistern durch die Medienlandschaft. Pünktlich zu den ersten großen Wahlen mußte etwas her, im Osten erinnern sich die Menschen seit einiger Zeit wieder gern an ihre Zeit in der DDR, im Westen brodelt es zwar noch leise, aber die Krise hat ihren Tiefpunkt noch nicht erreicht, da wird es Zeit vorzusorgen. Marianne Birthler und ihre BStU sind in solchen Fällen gefragt und sie schaffen es ja auch wirklich immer, etwas hervorzuzaubern. Vor allem mußte es diesmal etwas sein, das richtig reinhaut.

1967, niemand wußte etwas von der Verpflichtung Kurras' beim Ministerium für Staatssicherheit der DDR, wurde er freigesprochen übrigens von dem Vorwurf der fahrlässigen Tötung. Warum auch nicht. Polististen im Einsatz gegen Demonstranten waren damals und sind auch heute nicht zimperlich. Aber STASI - das heißt dann nämlich Mord und nicht fahrlässige Tötung.
Bis vorgestern war es in der BRD-Lesart ein zufälliger Schuß, der Ohnesorg tötete. Jetzt hat die Stasi ihn ermordet und jetzt muß die Studentenbewegung der späten 60er Jahre neu bewertet und höchstwahrscheinlich wird uns wieder erzählt werden, daß das MfS schuld am "deutschen Herbst" ist.

Eigentlich ist das ja alles nichts Neues, seit 20 Jahren Staatsdoktrin der BRD, wird zu besonderen Anlässen die Delegitimierung der DDR hochgefahren. Besonders lesenswert auch die Diskussion im Spiegel und während alledem haben wir mal wieder dringende Fragen vergessen, es darf ja die "Stasi-Sau" durchs Dorf/Land getrieben werden.

Für mich jedenfalls kann ich folgendes sagen, wäre ich 1994 noch erschreckt zusammengezuckt und hätte gedacht, "Mensch, was habt Ihr da noch gemacht", schaue ich jetzt ziemlich gelassen zu und warte auf die nächste Enthüllung.


Freitag, 22. Mai 2009

Nicht schon wieder


Es gibt Tage, da ahnt man (in diesem Falle Frau) nichts Böses, schlägt die "junge Welt" auf....nee, nicht noch ein solches Buch.

Aber es bleibt uns nichts erspart, auch der gute doppelvornamige Steinmeier meinte, er müsse uns seine Lebens-, Liebes- oder vielleicht politische Geschichte erzählen. Man muß ja auch die Tantiemen einplanen, falls das mit der Bundestagswahl und dem Projekt Bundeskanzler nicht ganz so klappt, wovon ja wohl auszugehen ist.

Ich habe die Kritik noch nicht gelesen, sage trotzdem, besser wäre es gewesen, man hätte das Papier gespart. Dieses uns ständig vor Augen gehaltene Sparen gilt anscheinend nicht für Banken, Scheffler, Opel und natürlich auch nicht für Papier. Das muß im Überfluß vorhanden sein, wenn ich so bedenke, wer letztlich außer den beiden Herren rechts oben (oder doch rechts außen?) uns mit irgendwelchem Müll überhäuft.

Jedermann in dieser merkwürdigen Demokratie kann den größten Schwachsinn verzapfen und findet dafür sogar einen Verlag.
Andererseits, sollte ich mich vielleicht freuen, wieder drei Arbeitsplätze gerettet, weil Steinmeier sich für verewigbar hält. Aber 19,90 EUR, neeeee, da bleib' ich mal besser bei meinem Blog, kostenlos und somit für alle zu lesen, die das wollen.

Bildnachweis: aus "Berliner Morgenpost" vom 09.05.2009


Mittwoch, 20. Mai 2009

Leider vorbei

So ists im Leben, Urlaube sind u. a. dazu da, daß sie auch irgendwann einmal vorbei sind. Mit meinem passiert das gerade. Heute ist mein letzter Urlaubstag in der Heimat, morgen in aller Frühe bin ich schon auf der Autobahn gen Westen.
Diesmal fällt es mir sehr schwer zu fahren, es sind so die kleinen Dinge, die hier einfach anders sind. Nicht die Landschaft, die wunderschöne, denn auch um Mz herum gibt es sehr schöne Ecken. Es sind wohl die Menschen, denen ich mich näher fühle und das von der Familie mal abgesehen.
Ein schöner Nachmittag mit Valli, wieder ein Vormittag mit Wolfgang, die Erinnerungsspaziergänge in Woltersdorf, die Schwedeneisbecher (hehe, die besten gabs allerdings während meiner Studentenzeit in Wismar), all das nehme ich mit und es muß ja bis zum Oktober, zum nächsten Urlaub reichen.
Dafür gibts ab übermorgen sicherlich wieder mehr hier zu lesen, einiger Stoff hat sich ja angesammelt, man denke nur an das gestrige Titelblatt vom ND.

Donnerstag, 14. Mai 2009

Pures Entsetzen

Heute wollte ich ja nun in die Stadt, meine Stadt, fahren und neben dem Eulenspiegelverlag auch mal in die jW-Ladengalerie.
Gesagt, getan, mit der S-Bahn zum Alexanderplatz und dann stand ich einfach nur entsetzt dar. Zwar war ich vorgewarnt, aber....

Der Blick des Bildes zeigt leider nicht wirklich, wie fürchterlich sich dieses neue Haus von Saturn in das Gesamtkonzept einfügt. Einen Blick von der Weltzeituhr aufs Haus des Lehrers ist nicht mehr, davor steht jetzt dieser furchtbare Konsumtempel.

Ich oute mich auch gern als Ewiggestrige, als Ostalgikerin usw. usf. Die Anlage des Alexanderplatzes bis 1989 war einfach schön, ein freier Platz zum Treffen, als Mittelpunkt die Weltzeituhr, nicht groß, aber passend für diesen Platz und das Ganze weiträumig eingerahmt vom C-Warenhaus, vom Alten Centrum, vom Hotel Stadt Berlin und etwas weiter weg halt das Haus des Lehrers und die Kongreßhalle. Auf vielen alten Alex-Postkarten der DDR kann man diesen Gesamtanblick genießen.

Allerdings waren zu dieser Zeit auch Grundstückspreise, 1A-Lagen o. ä. nicht ausschlaggebend.
Schon, daß die Straßenbahn wieder über den Alex fahren mußte, schon die neue Galeria Kaufhof und auch das Alexa, man mag es mir verübeln oder nicht, finde ich nicht glücklich und vor allem nicht verschönernd.

Der gleiche Schlag traf mich am Spittelmarkt als ich aus der U-Bahn-Station hochkam. Sicherlich sind diese Verbauungen nicht ganz neu, nur kommt man nicht bei jedem Besuch in alle Ecken der Heimatstadt und so flüchtete ich wieder zurück in die U-Bahn-Station, wissend, daß deren Verschönerung im Jahr 1986 vollendet wurde und den Namen Verbesserung auch wirklich verdient.

Derartig enttäuscht habe ich wenigstens in der Ladengalerie der jW ein Kapitalschnäppchen im wahrsten Sinne des Wortes gemacht, Band 23 und 24 der MEW 1968/1969 konnte ich dort erstehen.


Dienstag, 12. Mai 2009

Wieder ein 60.



Heute vor 60 Jahren wurde die Blockade Westberlins durch die Sowjetunion beendet.
Entsprechend war dies natürlich Thema Nr. 1 in den Medien. Leider habe ich bei der ganzen Aufarbeitung heute nicht ein einziges Wort über den Grund dieser Blockade gehört, aber vielleicht waren das auch nur die falschen Sender. Grund für die Blockade war die Währungsunion in den 3 Westzonen vom 19. Juni 1948, die die sowjetische Besatzungszone in arge Bedrängnis brachte, so daß am 24. Juni 1948 die Blockade Westberlins begann.
Man muß diese Entscheidung der SU nicht gutheißen, nein, ich glaube sogar, sie war ein großer Fehler. Nicht nur, daß sie sich dadurch viele Sympathien, die sie im Verlauf des 2. Weltkrieges international errungen hatte, verspielte. Nein, sie gab der Gegenseite ein Argument in die Hände, das ja nun sichtbar auch noch 60 Jahre später wirkt.
Heute wurde mir tatsächlich im Radio erzählt, daß die Amerikaner bei Errichtung der Luftbrücke nicht nur die westberliner Bevölkerung im Blick hatte, sondern ihr natürlich auch die Bewohner Ostberlins und der "Zone" am Herzen lagen. Fragt sich nur, wie dazu KgU, Ostbüro der SPD usw. passen.
Über diese Seite der demokratischen Westmächte und der BRD einschließlich Westberlins kann man sich ausführlich in dem Buch "Im Visier die DDR" informieren.

Montag, 11. Mai 2009

Urlaub im Doppeldorf



Wer wissen möchte, wo das ist, kann gern Doppeldorf bei Google eingeben, dann weiß er schon Bescheid.
Ich bin zwar seit 1986 immer mal am Wochenende zu Hause gewesen, aber wie das so ist, im Urlaub treibts einen weiter weg. Vor 1990 meist an die Ostsee, auch nach Budapest und Prag, danach eben in die andere Richtung.
Eigentlich mache ich jetzt seit diesen 23 Jahren zum ersten Mal 10 Tage am Stück Urlaub hier und so wird es doch auch ein wenig Erinnerungen.
Morgen abend will ich nach Woltersdorf, irgendwie bin ich als Kind dort immer ins Wasser gefallen. Denn Woltersdorf war Wandertagsmuß für Berliner Kinder wie Sanssoucie und Cäcilienhof in Potsdam oder das Konzentrationslager Sachsenhausen.
Ich freue mich auf die Tage, werde aber sicher den einen oder anderen Beitrag hier auch verewigen.

Freitag, 8. Mai 2009

Es ist nicht mehr aktuell,


dieses Gedicht, ich habe es aber immer noch gern und langweile Euch auch nur mit den ersten vier Strophen.


Die Unterschrift vom Roten Platz

In Moskau auf dem Roten Platz,
dem Platz der Maiparade,
da steht ein deutscher Hosenmatz
und futtert Schokolade.

Der Hosenmatz heißt Michael,
er lehnt an einem Zaune,
er sieht sich um und macht kein Hehl
aus seiner Ferienlaune.

Sein Vater einst vor Moskau stand
als Feind,verflucht, vor Jahren,
als die Faschisten in das Land
eingefallen waren.

Er, dessen Vater Söldner war-
wie viele andere Väter-,
steht hier als Freund, den Wind im Haar
kaum zwanzig Jahre später.

Worte: Manfred Streubel in "Reise im Raketentempo"

Heute ist der Tag der Befreiung und was immer uns die Zeit seit 64 Jahren gebracht hat mit unserem fleißigen Dazutun, auch heute noch gilt für mich: Dank Euch, Ihr Sowjetsoldaten.


Tätige GroKo

Die große Koalition, die ja eigentlich schon voll im Wahlkampf ist, will aber mal schnell noch etwas gegen das Grundgesetz tun und man höre und staune, das Waffenrecht verschärfen.

Klingt doch erstmal toll oder? Aber wer jetzt denkt, daß es ein Verbot von Waffen in Privathäusern geben soll, na der ist schon mal auf dem Holzweg. Nö, Paintball soll verboten werden. Als typisch blonde Frau, mußte ich ja nun erstmal in Wikipedia nachschauen, was Paintball ist, ich gebe zu, ich habe heute dieses Wort zum ersten Mal gelesen.

Also das soll verboten werden. Zum Verständnis, Paintball ist etwas, da hetzen irgendwelche Leute als Teams über ein abgegrenztes Feld und beschießen sich mit Farbpatronen oder so was, jedenfalls sind die dann markiert und dürfen nicht mehr mitspielen. Das Verbot dieses Spieles soll Amokläufe verhindern, ich zitiere Herrn Bosbach (CDU) "Dabei wird das Töten simuliert". Paintball darf man übrigens erst ab einem Alter von 18 Jahren spielen. also selbst der Schrei nach dem Jugendschutz macht wenig Sinn.

Nun mag man über Sinn oder Unsinn dieses Spiels geteilter Meinung sein, wie ein solches Verbot Amokläufe verhindern soll, erschließt sich mir wirklich nicht.

Waffenbesitzern soll es zur Pflicht gemacht werden, Kontrolleuren ihre Wohnung zu öffnen, ansonsten riskieren sie die Abnahme ihres Waffenscheins.
Damit wir uns nicht falsch verstehen, ich bin strikt der Meinung, Waffen haben in Privathaushalten nichts zu suchen, ob mit oder ohne Waffenschrank, aber das zu dulden und dafür eine Pflicht zur Wohnungsöffnung einzuführen, verstößt eindeutig gegen das Grundgesetz.

Aber immerhin kann GroKo doch sagen, sie haben eine Verschärfung des Waffenrechts durchgesetzt und dabei keiner Lobby weggetan, das nämlich könnte Wählerstimmen kosten. Da sind die Paintballer (oder wie immer die sich nennen) aber arm dran. Und das Beifall klatschen fällt mir irgendwie auch wahnsinnig schwer.

PS.: Das Töten wird simuliert? Die Bundeswehr simuliert es nicht nur, da werden junge Männer seit Jahren in Kriege geschickt.


Dienstag, 5. Mai 2009

Aktuell wie nie!!!



Heute vor 191 Jahren wurde Karl Marx geboren.

Wer hätte gedacht, daß sein "Proletarier aller Länder, vereinigt Euch" in diesem Tagen so aktuell ist.

Das Plakat ist übrigens aus dem Karl-Marx-Jahr 1983 in der DDR.


Es ist wie im falschen Film


Was soll ich von einer linken Partei halten, die sich von einem ihrer Mitglieder distanziert, der die revolutionäre Mai-Demo in Berlin-Kreuzberg angemeldet hat.

Hallo? Diese linke Partei distanziert sich? Die Mai-Demonstration, der Kampf- und Feiertag der Werktätigen, wie er in der DDR hieß, ist von Veteranen erkämpft worden, in denen auch die Partei DIE Linke ihre Wurzeln sieht.

Wie lange noch? Vom Ziel eines Sozialismus hat man sich inzwischen still und leise verabschiedet.Agressive, volksnahe Kapitalimuskritik findet nicht statt, der Marxismus-Leninismus ist ebenfalls nicht mehr Grundlage dieser Partei - sie wird doch die SPD nicht rechts überholen.

Nein, das wäre natürlich übertrieben, aber der Assimilierungsprozeß DER LINKEN in diese bürgerliche "Demokratie" ging erschreckend schnell. Ich hoffe nicht mehr auf ein Rückbesinnen und damit stellt sie für mich keine Wahlalternative zu den anderen vier etablierten Parteien dar.

Bewußt habe ich diesen Rechtsruck erst mit dem Verhalten der Partei Christel Wegner sgegenüber mitbekommen, nein, so geht man nicht mit Mitkämpferinnen um und heute das nächste. Leider habe ich keinen Distanzversuch gelesen, als sich DIE LINKE im Europaparlament nicht zu schade war, die Resolution gegen Kuba mitzutragen.



Freitag, 1. Mai 2009

In Afghanistan sind wir die Guten

so jedenfalls der Tenor unserer Politiker. Ich frage mich zwar wie vor einigen Tagen schon, wie wäre es, wenn Nordkorea nun meinte, seine Sicherheit am Brandenburger Tor zu verteidigen, sind die dann auch gut, nur weil sie mit unserem westlichen Geschrei von Freiheit und Demokratie nichts anfangen können.

Nachwievor kann mir niemand erklären, woher diese arrogante westliche Welt das Recht nimmt, das, was sie unter Recht und Demokratie versteht, anderen Ländern und Staaten aufzudrücken.

Aber wie gesagt, wir sind die Guten. Deshalb heißt es nach dem Tod eines Bundeswehrsoldaten vom 29.04.2009 aus dem Munde Steinbrücks "...Wir verurteilen diesen Anschlag auf das Schärfste. Es ist ein feiger, heimtückischer Anschlag, der zeigt, dass die Feinde Afghanistans auch vor so einer gemeinen Aktion nicht zurückschrecken. Für mich gilt: Auch solche An,shläge dürfen uns nicht davon abhalten, diesem geschundenen Volk zur Seite zu stehen.", aus dem Munde Jungs kommt, die Anschläge seien "hinterhältig und verbrecherisch".

Auch hier bestimmen wir, die Guten, was hinterhältig und und verbrecherich ist. Ermorden US-Soldaten mal eben eine Hochzeitsgesellschaft und meint ein Bundeswehrsoldat, er müsse drei Zivilisten erschießen, lesen wir in unseren einschlägigen Zeitungen, daß die afghanische Regierung protestiert. Nichts von feige, nichts von hinterhältig, denn wir sind die Guten. Und Anschläge sind das selbstverständlich auch nicht.

Hat eigentlich mal jemand das "geschundene" Volk gefragt, was es selbst möchte? Ich meine jetzt nicht die Wahlen von 2002.

Und deshalb nochmal die Frage, was suchen Soldaten der Bundeswehr in Afghanistan. Verteidigen sie ihre Mütter, Frauen und Kinder? Nein, sie sind einfach nur Aggressor. Aggressor im Kampf um weltweite Bodenschätze und deren Besitz daran! Die jungen Burschen, die dort rübergehen, werden mißbraucht, mißbraucht wie schon 1914 und 1939.