In wenigen Tagen jährt sich zum 65. Mal der Tag der Ermordung von Ernst Thälmann im KZ Buchenwald.
Gleichzeitig wird von den Politikern dieses Landes nichts unternommen, um den Erhalt der Gedenkstätte Ziegenhals zu sichern.
In Ziegenhals fand am 7. Februar 1933 die letzte Versammlung der KPD-Führung statt, auf der Ernst Thälmann vor seiner Verhaftung sprach. Teilnehmer dieser Versammlung im Sporthaus waren u.a. Wilhelm Pieck, Walter Ulbricht, Hans Beimler, Karl Barthel und John Schehr.
John Schehr wurde bereist 1934 ermordet, Hans Beimler starb am 1. Dezember 1936 als Interbrigadist im spanischen Bürgerkrieg vor Madrid.
Diese Gedenkstätte ist heute vom Abriß bedroht. Wie überall soll nichts an kommunistischen Widerstand erinnern, soll auch nichts an die Denkmalkultur der DDR erinnern.
Mit Genehmigung von Frank darf ich hier seinen Brief an den Ministerpräsidenten des Landes Brandenburg, Matthias Platzeck, veröffentlichen:
Kampf der Thälmann-Freunde
Sehr geehrter Herr Platzeck !
In der Märkischen Oderzeitung vom- 09.08.2009 - konnte ich unter dem Thema „Kampf der Thälmann-Freunde" folgendes lesen:
.2000 Unterschriften hatten Renkl und die anderen Vereinsmitglieder für den Erhalt der Thälmann-Gedenkstätte gesammelt, hunderte Postkarten an Ministerpräsident Matthias Platzeck (SPD) geschickt. "Es kam nie eine Reaktion", sagt Renkl..
Herr Platzeck, ich bin erschüttert.
Ich habe diese Gedenkstätte als Jugendlicher zusammen mit meinem Vater besucht und erwarte, dass auch die heutige Jugend die Möglichkeit bekommt, etwas über das Leben und Sterben von Ernst Thälmann an historischem Ort, zu erfahren
Mein Vater hat den 2. Weltkrieg mit gesundheitlichen Schäden überlebt.
Meine Mutter hat den 2. Weltkrieg als Waisenkind mit gesundheitlichen Schäden überlebt.
Die Mutter meiner Mutter brachte 11 lebende Kinder zur Welt und erhielt das „Ehrenkreuz der Deutschen Mutter".
(Das Ehrenkreuz der Deutschen Mutter, kurz Mutterkreuz diente in der Zeit des Nationalsozialismus als Auszeichnung für kinderreiche Mütter, die nach der Rassenideologie der Nationalsozialisten eine „arische Abstammung" nachweisen konnten.)
Nach dem Tod durch Krankheit einer der begabtesten Töchter wurde meine Großmutter geisteskrank und mittels „Euthanasie" in der Nähe des heutigen Ortes Küstrin- ermordet--- trotz Ehrenkreuz.
(Euthanasie ---systematische Morde zur Zeit des Nationalsozialismus als Teil der Nationalsozialistischen Rassenhygiene )
Mein Großvater hat daraufhin eine politische Alternative bei den Kommunisten gesucht und gefunden.
Er verschwand durch einen mysteriösen Gasunfall---es gibt keine Sterbeurkunde und auch kein Grab, auch von meiner Großmutter kein Grab.
Ernst Thälmann hat gegen den Nationalsozialismus gekämpft und wurde dafür ermordet.
In Ziegenhals wurde an historischem Ort eine Gedenkstätte errichtet, die jetzt abgerissen werden soll.
Mein Vater hat mir mal gesagt:
„Die Sozialdemokratie ist der Arzt am Sterbebett des dahinsiechenden Kapitalismus".
Ich glaube meinem Vater und mein Glaube verfestigt sich, wenn ich lese:
.2000 Unterschriften hatten Renkl und die anderen Vereinsmitglieder für den Erhalt der Thälmann-Gedenkstätte gesammelt, hunderte Postkarten an Ministerpräsident Matthias Platzeck (SPD) geschickt. "Es kam nie eine Reaktion", sagt Renkl..
Ich kann nur hoffen, dass Sie Herr Platzeck nicht zu den „Ärzten gehören und erwarte eine entsprechende Reaktion auf die Schweinerei die da in Ziegenhals passiert.
Denn:
Wenn das, was damals 1933 in Deutschland passiert ist, noch mal passiert, dann sind auch Sie dran.
„Ihr aber lernet, wie man sieht statt stiert
Und handelt, statt zu reden noch und noch.
So was hätt einmal fast die Welt regiert!
Die Völker wurden seiner Herr, jedoch
Dass keiner uns zu früh da triumphiert
Der Schoß ist fruchtbar noch, aus dem das kroch!
Bertolt Brecht
Am 22. Juni 1933 wurde die SPD endgültig verboten. Es folgte die Verhaftung von mehr als 3000 Sozialdemokraten. ( http://www.gbg.kbs-koeln.de/denkmal/m33/spd.htm )
Es wäre ein positives Signal, wenn Sie Herr Platzeck am 23.08.09 11.30 Uhr anläßlich des 65.Jahrestages der Ermordung Ernst Thälmanns
zur Kundgebung nach Ziegenhals kommen würden
(info: http://www.etg-ziegenhals.de/Startseite.html )
Mit freundlichen Grüßen. Frank aus Storkow
Gleichzeitig wird von den Politikern dieses Landes nichts unternommen, um den Erhalt der Gedenkstätte Ziegenhals zu sichern.
In Ziegenhals fand am 7. Februar 1933 die letzte Versammlung der KPD-Führung statt, auf der Ernst Thälmann vor seiner Verhaftung sprach. Teilnehmer dieser Versammlung im Sporthaus waren u.a. Wilhelm Pieck, Walter Ulbricht, Hans Beimler, Karl Barthel und John Schehr.
John Schehr wurde bereist 1934 ermordet, Hans Beimler starb am 1. Dezember 1936 als Interbrigadist im spanischen Bürgerkrieg vor Madrid.
Diese Gedenkstätte ist heute vom Abriß bedroht. Wie überall soll nichts an kommunistischen Widerstand erinnern, soll auch nichts an die Denkmalkultur der DDR erinnern.
Mit Genehmigung von Frank darf ich hier seinen Brief an den Ministerpräsidenten des Landes Brandenburg, Matthias Platzeck, veröffentlichen:
Kampf der Thälmann-Freunde
Sehr geehrter Herr Platzeck !
In der Märkischen Oderzeitung vom- 09.08.2009 - konnte ich unter dem Thema „Kampf der Thälmann-Freunde" folgendes lesen:
.2000 Unterschriften hatten Renkl und die anderen Vereinsmitglieder für den Erhalt der Thälmann-Gedenkstätte gesammelt, hunderte Postkarten an Ministerpräsident Matthias Platzeck (SPD) geschickt. "Es kam nie eine Reaktion", sagt Renkl..
Herr Platzeck, ich bin erschüttert.
Ich habe diese Gedenkstätte als Jugendlicher zusammen mit meinem Vater besucht und erwarte, dass auch die heutige Jugend die Möglichkeit bekommt, etwas über das Leben und Sterben von Ernst Thälmann an historischem Ort, zu erfahren
Mein Vater hat den 2. Weltkrieg mit gesundheitlichen Schäden überlebt.
Meine Mutter hat den 2. Weltkrieg als Waisenkind mit gesundheitlichen Schäden überlebt.
Die Mutter meiner Mutter brachte 11 lebende Kinder zur Welt und erhielt das „Ehrenkreuz der Deutschen Mutter".
(Das Ehrenkreuz der Deutschen Mutter, kurz Mutterkreuz diente in der Zeit des Nationalsozialismus als Auszeichnung für kinderreiche Mütter, die nach der Rassenideologie der Nationalsozialisten eine „arische Abstammung" nachweisen konnten.)
Nach dem Tod durch Krankheit einer der begabtesten Töchter wurde meine Großmutter geisteskrank und mittels „Euthanasie" in der Nähe des heutigen Ortes Küstrin- ermordet--- trotz Ehrenkreuz.
(Euthanasie ---systematische Morde zur Zeit des Nationalsozialismus als Teil der Nationalsozialistischen Rassenhygiene )
Mein Großvater hat daraufhin eine politische Alternative bei den Kommunisten gesucht und gefunden.
Er verschwand durch einen mysteriösen Gasunfall---es gibt keine Sterbeurkunde und auch kein Grab, auch von meiner Großmutter kein Grab.
Ernst Thälmann hat gegen den Nationalsozialismus gekämpft und wurde dafür ermordet.
In Ziegenhals wurde an historischem Ort eine Gedenkstätte errichtet, die jetzt abgerissen werden soll.
Mein Vater hat mir mal gesagt:
„Die Sozialdemokratie ist der Arzt am Sterbebett des dahinsiechenden Kapitalismus".
Ich glaube meinem Vater und mein Glaube verfestigt sich, wenn ich lese:
.2000 Unterschriften hatten Renkl und die anderen Vereinsmitglieder für den Erhalt der Thälmann-Gedenkstätte gesammelt, hunderte Postkarten an Ministerpräsident Matthias Platzeck (SPD) geschickt. "Es kam nie eine Reaktion", sagt Renkl..
Ich kann nur hoffen, dass Sie Herr Platzeck nicht zu den „Ärzten gehören und erwarte eine entsprechende Reaktion auf die Schweinerei die da in Ziegenhals passiert.
Denn:
Wenn das, was damals 1933 in Deutschland passiert ist, noch mal passiert, dann sind auch Sie dran.
„Ihr aber lernet, wie man sieht statt stiert
Und handelt, statt zu reden noch und noch.
So was hätt einmal fast die Welt regiert!
Die Völker wurden seiner Herr, jedoch
Dass keiner uns zu früh da triumphiert
Der Schoß ist fruchtbar noch, aus dem das kroch!
Bertolt Brecht
Am 22. Juni 1933 wurde die SPD endgültig verboten. Es folgte die Verhaftung von mehr als 3000 Sozialdemokraten. ( http://www.gbg.kbs-koeln.de/denkmal/m33/spd.htm )
Es wäre ein positives Signal, wenn Sie Herr Platzeck am 23.08.09 11.30 Uhr anläßlich des 65.Jahrestages der Ermordung Ernst Thälmanns
zur Kundgebung nach Ziegenhals kommen würden
(info: http://www.etg-ziegenhals.de/Startseite.html )
Mit freundlichen Grüßen. Frank aus Storkow
Liebe Jette,
AntwortenLöschenDieser Brief des Genossen Frank aus Storkow ist gleichzeitig erschütternd und aufrüttelnd. Die SPD, „bürgerliche Partei mit Arbeiterkundschaft“, hat leider aus der Geschichte so gut wie nichts gelernt. Hoffentlich gelingt es trotzdem die Gedenkstätte, als mahnendes Zeugnis, zu retten.
Solidarität,
Deine Nadja