Samstag, 23. Januar 2010

Demokratie


(griech.: Volksherrschaft): ist eine Staatsform, deren Inhalt von der jeweils herrschenden Klasse bestimmt wird. Die Demokratie hat stets Klassencharakter und ist eine historische Erscheinung.
Jede Demokratie gilt stets nur für die herrschende Klasse und setzt die Diktatur über die unterdrückten Klassen voraus. Demokratie und Diktatur sind somit eine untrennbare Einheit und spiegeln die Klassengegensätze und -unterschiede in den vorkommunistischen Gesellschaftsformationen wider...

Die bürgerliche Demokratie (das ist wohl die, die uns täglich vorgemacht wird) beruht auf dem kapitalistischen Eigentum an Produktionsmitteln und verhüllt durch allgemeine Wahlen, Parlamentarismus, legale Opposition usw. die Diktatur der Bourgeoisie über die ausgebeutete Mehrheit des Volkes.
Die bürgerliche Demokratie schließt die Volksmassen von den entscheidenen Aufgaben der Staatsleitung aus und gibt ihnen formale, materiell nicht garantierte Rechte und Freiheiten.

Die bürgerliche Demokratie ist jedoch ein bedeutender historischer Fortschritt (gegenüber dem Feudalismus wohlbemerkt). Ihre Errungenschaften sind Resultat des antifeudalen Kampfes und die bürgerlichen Freiheiten und Rechte (Presse-, Koalitions-, Redefreiheit; allgemeines und geheimes Wahlrecht usw.) sind trotz ihrer Klassenschranken günstige Voraussetzungen für die Entfaltung des Kampfes um den Frieden und den Sozialismus...

Aus: Meyers Kleines Lexikon, Band 1, VEB Bibliographisches Institut Leipzig, 1967

Bildnachweis: Karikatur Christian Heinrici


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