Montag, 15. März 2010

Doping, Krankheit oder was denn nun


Um es vorwegzunehmen, ich weiß nicht, ob Claudia Pechstein gedopt hat oder nicht. Als damals die Meldung aufkam, dachte ich nur...oh nein, nicht Du Claudia.

Nicht, daß ich Claudia Pechstein kennen würde, aber sie trainiert eben doch bei meinem Heimatverein, einem Trainer, der schon meine Schwester trainiert hat und ja, als Hohenschönhausnerin hat mich diese Diskussion samt Verurteilung im Sommer/Herbst 2009 belastet.

Was mich noch mehr entsetzte, war, daß man C. Pechstein kein Doping nachweisen konnte, sondern sich auf Blutbilder bezog, die u.a. den Schluß zuließen, es gäbe einen Fall von Blutdoping. C. Pechstein ist als erste Sportlerin der Welt aufgrund von Vermutungen verurteilt worden, es gab und gibt bis heute keinen Beweis, daß sie jemals damit zu tun hatte bzw. heute etwas zu tun hat.

Und genau darin sehe ich die Gefahr für zukünftige Fälle.
Seit 20 Jahren bekomme ich fast täglich von irgendjemandem eingebläut, ich habe in einem Unrechtsstaat gelebt und jetzt lebe ich doch in Freiheit, Demokratie und vor allem in einem Rechtsstaat. In dem aber sollten selbst Verdächtige solange für unschuldig gelten, bis ihnen eine Schuld nachgewiesen werden konnte.

Natürlich ist Doping ein Problem, ein großes. In diesem Staat jedoch hat die Dopingjagd inzwischen dazu geführt, daß Leistungssportler sich minutiös abmelden sowie immer und überall für Dopingkontrollen zur Verfügung stehen müssen. Bereits ein Verstoß gegen diese Rundumgängelung kann zu Strafen führen und weltweit dürften wohl deutsche Sportler und Sportlerinnen die am häufigsten auf Doping getesteten Personen sein.

Aber vor der Verurteilung eines Sportler sollte doch wohl seine Schuld eindeutig erwiesen sein. Und solange auch nur der kleinste Zweifel am Doping besteht, muß Antidopingguru Franke (damit meine ich den Werner und nicht den Joachim) entweder weiter fahnden oder einfach die Klappe halten, eben bis seine Fahndung zum Beweis führt.


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