Mittwoch, 21. September 2011

Nun also doch - die Giftspritze soll heute verabreicht werden


Einer der ersten Artikel in meinem Blog handelte von Troy Davis, dem damals 39-jährigen, der in Georgia in der Todeszelle sitzt.

Nachwievor gibt es ernste Zweifel daran, daß er den ihm zur Last gelegten Mord auch begangen hat.Mehrere Zeugen sagen aus, sioe wurden vor 20 Jahren zu ihren Aussagen gedrängt, eine Geschworene würde mit dem heutigen Wissen nicht mehr für "schuldig" plädieren.

All das macht auf den Gnadenausschuss, der am Montag tagte, keinen Eindruck. Troy Davis soll heute nacht 01.00 Uhr MESZ durch die Giftspritze hingerichtet werden.

Es geht mir hier nicht um eine Polemik gegen die Todesstrafe, auch wenn ich sie als Rache der Gesellschaft, als auch einen Mord und eben keine Strafe ansehe und es dazu viel zu sagen gäbe. Aber wenn auch nur der geringste Zweifel an der Schuld eines Verurteilten besteht, dann die Todestrafe zu vollziehen, damit stellt sich wohl eine Gesellschaft, die dieses zuläßt, außerhalb aller Rechtsstaatlichkeit.

Kleine Meldung auf der Panorama-Seite


Ja, manchmal denke ich schon, ich gehöre zu den Leuten, die ständig schreien: "früher war alles besser". Das hat allerdings weniger mit dem Begriff "früher" zu tun, als mit der Gesellschaftsordnung, in der ich aufgewachsen bin und die es eben heute nicht z. Zeit in Eueropa nicht gibt.

Und wenn ich kleine Artikel wie einen mit der Überschrift "Schüler sollen eigenes Klopapier mitbringen", ja, dann bin ich ganz schnell wieder bei früher, d. h. meiner Schulzeit, die eben mal 33 Jahre zurückliegt.

In einer Grundschule in Wittenberg (Sachsen-Anhalt) sollen die Schüler jetzt ihr eigenes Toilettenpapier mitbringen, da es immer wieder absichtlich beschmutzt wird und wiederholte Belehrungen, Informationen und Diskussionen keine Besserung gebracht haben, schreibt sinngemäß die "Mitteldeutsche Zeitung" in Halle.

Dunkel erinnere ich mich, daß die Toiletten und deren Sauberkeit bereits in den Jahren meiner Schulzeit ein absolutes Dauerthema waren. Hierbei muß allerdings berücksichtigt werden, daß in den Schulen, die ich besucht habe, Schüler zwischen 6 und 16 Jahren alt waren, also auch Kinder, die sich im "Halbstarkenalter" befanden. Neben der Tatsache, daß oft genug kein Toilettenpapier mehr da war, also eigenes in der Schultasche irgendwo schon Sinn machte, gab es bei Dummheiten auf der Toilette auch mal unschöne Folgen, wie das Putzen eben dieser. Und Putzen unter Aufsicht unseres strengen Hausmeisters Herrn Buder, zumindest die unteren Klassenchargen taten sich das eher nicht an.

Die Grundschulen in Sachsen-Anhalt bedienen die Schuljahre 1 - 4, also sind die älteren Kinder zwischen 10 und 11 Jahre alt.

Wenn allerdings eine Schulleitung einer Grundschule zu dieser Maßnahme greifen möchte, ist da eine gehörige Portion Hilflosigkeit, ja Resignation im Spiel. Ich finde es traurig, wenn Eltern und Lehrer es bei noch recht jungen Schülern nicht mehr schaffen, bestimmte Werte zu vermitteln. Es ist nur eine kleine Meldung, und nicht unbedingt die Tatsache an sich finde ich bedrückend, sondern die Begründung.


Sonntag, 11. September 2011

Der 11. September


Es gibt Bilder, die brennen sich einem ins Gedächtnis. Dazu gehört für mich nebenstehendes, dazu gehören ein ganz bestimmtes Juri-Gagarin-Foto und eben auch das der beiden rauchenden Türme des World Trade Centers.

Ich glaube, ich habe es in diesem Blog sogar schon einmal geschrieben, mit Entsetzen saß ich vor dem Fernseher und hörte Peter Klöppel zu (ja, ich habe vor 10 Jahren mitunter RTL geschaut), als in dem kleinen Bild das zweite Flugzeug in den zweiten Turm steuerte.

3.000 Menschen verloren ihr Leben, 3.000, von denen heute höchstwahrscheinlich noch viele leben würden, hätte es diese Anschläge nicht gegeben.
Eine Nation im Schockzustand, eine Nation, deren Regierung seitdem zurückschlägt - zurückschlägt.

Viele Opfer haben die ca. 3.000 vom 11.09.2001 nach sich gezogen, Im "Kampf gegen den Terror" wurde 2001 Krieg nach Afghanistan getragen, wurde 2003 der Irak angegriffen, werden Drohnen nach Pakistan geschickt und in allen diesen Ländern gibt es zivile Opfer, die wie die Opfer des 11. September unschuldig sind.

Und als wären es nicht genug Opfer (und in den besagten Ländern wird es weitere geben), meint Tony Blair inzwischen, man hätte sich mit dem Irak geirrt, nun aber wisse man, der böse Terroristenunterstützerstaat ist der Iran und deshalb kann man ja mal über militärische Maßnahmen nachdenken. Den 11. September 2001 nehmen die USA und ihre Verbündeten seitdem als Freibrief, um ihre Weltpolizeirolle nach Belieben zu festigen und auszubauen.

Wer früher durch die DDR gefahren ist, hat eine Losung sehr oft gelesen: Je stärker der Sozialismus, desto sicherer der Frieden. Mit jedem Tag der nachsozialistischen Zeit bewahrheitet sich diese Losung mehr.

PS.: Ich habe dieses Bild gewählt, weil die rauchenden Türme im Moment einfach zu oft verwendet werden.


Donnerstag, 1. September 2011

Weltfriedenstag


Mit dem 1. September verbinden sich für mich zwei Erinnerungen, zuerst war es alljährlich der 1. Schultag, der erste Tag in einem neuen Lehrjahr oder aber mit diesem Tag begann ein neues Studienjahr.

Der erste Schultag im Jahr, das war auch ein Tag mit einem Fahnenappell und Mittelpunkt dieses Apells war alljährlich der Weltfriedenstag, in der DDR seit den 50er Jahren in Mahnung an den Beginn des 2. Weltkrieges am 1. September 1939 begangen.

Kuba (Kurt Bartels) übersetzte die 1. Strophe des Liedes "Für den Frieden der Welt" in einer Zeile mit: "...denn die Brandstätten warnen und mahnen...".

Vielleicht hätten einige Brandstätten erhalten bleiben sollen als Mahnung für den Frieden, gegen den Krieg, wird doch inzwischen erstaunlich oft auch in der BRD wieder vom Krieg als politisches Mittel geredet, bestes Beispiel die Bombardierung Libyens durch die NATO.

Brauchen wir wirklich erst wieder einen großen Krieg, der auch in unsere Häuser, in unsere Familien einbricht, um uns des Schwures unserer Großeltern "Nie wieder Krieg" zu erinnern?