Mittwoch, 31. Dezember 2008

Mein persönlicher Rückblick 2008

ja, bis zu einem gewissen Zeitpunkt war dieses Jahr wie eben jedes Jahr, persönliche Erfolge und das Gegenteil, Krankheiten usw. usf.

Der erste Höhepunkt: die Olympischen Spiele in Peking. Und während viele die Eröffnungsfeier schauten, gab es tatsächlich im deutschen Fernsehen auch die Nachricht, Georgien habe die abtrünnige Teilrepublik Südossetien angegriffen. Ich weiß nicht mehr genau, ob dieser Wortlaut 24 oder 48 Stunden in den gleichgeschalteten Medien zu finden war. Kurze Zeit später, wie wir alle wissen, war das arme und ach so demokratische Georgien das Opfer der bösen Russen, die nun ohne Grund den vom Westen geförderten Saakaschwili angriffen. Der arme Mann rief um Hilfe und alle alle kamen. Unser Merkelchen hat leider ihre sehr solide Schulbildung vergessen, sonst hätte sie sich vor ihrem Geschrei die eine Frage gestellt: qui bono.

Der nächste Meilenstein, auch auf dem Weg zu diesem Blog, war das Interview Thomas Roths mit Wladimir Putin. Wer immer noch gedacht hatte, wir leben in einem demokratischen Staat, in dem die Medien die vierte Gewalt ausüben, konnte sich bestens von der Art dieser Gewalt überzeugen. Dank des Internets konnten sich interessierte Menschen den wirklichen Wortlaut dieses Gesprächs anhören und vergleichen, was ein anerkannter ARD-Reporter dem dummen deutschen Volk bot. Beschämend!!!

Pünktlich vor dem ostdeutschen Trauertag wurden wir von Politikern als in der DDR aufgewachsene Eltern aufgefordert, unseren Kindern nun doch endlich die wahre Geschichte des "Un"rechtsstaats zu erzählen, die Kinderchen würden mit einem verklärten Bild zu diesem Land aufwachsen.
Da machte irgendetwas bei mir Klick...die Nachricht online im ND gelesen und einen geharnischten Leserbrief schreiben, war eines. Das Erstaunliche daran (ich wußte ja nicht mal, ob dieser Brief überhaupt veröffentlicht wurde) hatte ich zwei Tage später die ersten Reaktionen darauf. Wildfremde Menschen, die es einfach auch leid sind, ihre Heimat von irgendwelchen Dümmlingen, gewendeten Vertretern der Nationalen Front (ich vermeide das Wort Blockflöten, es wird keiner Partei, die zur NF gehörte, gerecht), Antikommunisten usw. verleugnen zu lassen, riefen an und so lernte ich den RotFuchs kennen und schätzen.

Immer mehr reifte in mir die Erkenntnis, nein, Dir soll nie einer vorwerfen können, Du hast nichts getan, Du hast Dich weggeduckt, einfach weggesehen. Also entstand dieser Blog, nachdem ich mich vor allem in Vallis Blog kundig gemacht habe, wie so etwas geht.
Zuerst war ich sicher mindestens einen Monat lang Alleinunterhalterin. Dann kamen die Leser, nein, es sind nicht viel, aber ich glaube, eine treue Gemeinde (dank meinen Youtubefreunden), die immer wieder reinguckt, ob ich zu irgendeinem Thema auch was zu sagen habe. Ich würde mich freuen, wenn Ihr desöfteren einen Kommentar schreiben würdet.

DANKE dafür und ich werde 2009 weitermachen.

Natürlich genügt dieser Blog keinen wissenschaftlichen Anforderungen, das muß er ja auch nicht es sind meine Gedanken zu diesem oder jenem Geschehen in der Welt, zur Geschichte, zu allem, was mein Leben ausmacht.

Ich wünsche allen Lesern, die heute hier reinschauen, einen guten Rutsch und ein friedliches, gesundes und gutes Jahr 2009.

Mittwoch, 24. Dezember 2008

Heiligabend - Weihnachten in Familie

Ich wünsche allen Besuchern dieses Blog ein friedliches Weihnachtsfest

und besinnliche Festtage im Kreise der Familie oder mit Freunden.






Montag, 22. Dezember 2008

Vielen Dank,

Manfred für den wunderschönen Geburtstagsgruß. Da hast Du natürlich auch eines meiner Lieblingslieder erwischt.




Ich habe mich riesig gefreut, so fing der Tag richtig gut an.

Sonntag, 21. Dezember 2008

Kinder - unsere Zukunft

Jetzt hilft uns unsere Regierung aber. Nach Finanzierungsquerelen in Bund und Ländern steht fest, ab dem 1. Januar 2009 bekommt jede Familie für das erste und zweite Kind 10 Euro mehr Kindergeld, für jedes weitere wird die Familienkasse um 16 Euro aufgestockt.

Jede Familie? Nein natürlich nicht jede Familie hat dann diese Euros mehr in der Tasche. Diejenigen, die es am meisten brauchen, werden von dem Geld nichts sehen. Für Hartz-IV-Empfänger sind diese Gelder nämlich ein höheres Einkommen, das dann mit den anderen staatlichen Hilfen verrechnet wird. Für sie ändert sich also nichts.

Ich weiß jetzt wirklich nicht, ob ich mich über diesen staatlichen Segen freuen soll. Ja, ich komme in den Genuß dieser Gießkanne, meinem Sohn ist es mit 21 Jahren gelungen, eine Einstiegsqualifizierung zu bekommen, so daß uns seit dem 1. Dezember wieder Kindergeld zusteht. Er hat es also mal wieder geschafft, er arbeitet für 212,00 EUR 37,5 Stunden in der Woche, ob sich an diese Maßnahme eine reguläre Lehre anschließt steht in den Sternen, jaja, Kinder - unsere Zukunft.

Da wäre ich wohl wieder bei meinem Thema, mit 21 Jahren hatte ich einen Beruf und das Abitur in der Tasche (auch Schüler mit nicht so guten schulischen Leistungen hatten bereits einen Beruf mit 21), studierte im 3. Studienjahr (ja, das ist dieses, in dem man Wissenschaftlichen Kommunismus mitstudieren MUSSTE) und bereitete mich auf meine Diplomarbeit vor. Wie hatte sich Bergmann-Pohl im Oktober aufgeregt: "Eltern erzählen ihren Kindern eine verklärte Vergangenheit in der DDR". Nein, man muß nichts verklären, man muß nur die gegenseitigen Tatsachen sprechen lassen!

Also nein, ich freue mich nicht, das ist Geld an der falschen Adresse, das Unwort "Unterschicht" wird mit solchen Maßnahmen weiter genährt.

Montag, 15. Dezember 2008

Sportlerumfrage des ND


Es ist wieder so weit und ja, ich gebe zu, inzwischen fast der einzige Grund, nach dem ND zu greifen bzw. die Seite im Internet aufzurufen.

Aber pünktlich zur Sportlerumfrage muß ich natürlich dabei sein, habe ich doch auch früher immer für Roland Matthes, Ulrich Wehling, Karin Enke und wie sie alle heißen, gestimmt. Nur für den BFC war ich nie...ich hielt es mit Dynamo Dresden.

Meine Stimme für dieses Jahr ist im Kasten, ich hoffe, es stimmen viele mit und natürlich besonders viele für Andrea Henkel.


Sonntag, 14. Dezember 2008

Abschiedsbrief zur Beerdigung von Alexis Grigoropoulos




WIR WOLLEN EINE BESSERE WELT!
HELFT UNS
Wir sind keine Terroristen, keine "Kapuzenleute" (Vermummte),
nicht die "bekannten Unbekannten" (gemeint sind die von der Polizei gern
als "unbekannte Täter, die uns schon bekannt sind" Bezeichneten),
WIR SIND EURE KINDER!
Sie, die euch bekannten Unbekannten ...
Wir träumen -- zerstört unsere Träume nicht!
Wir haben jugendlichen Elan -- bitte zerstört nicht unseren Elan.

ERINNERT EUCH!
Auch ihr wart einmal Jugendliche.

Jetzt jagt ihr hinter dem Geld her,
euch interessiert nur noch das Äußere,
ihr werdet dick, verliert eure Haare,
HABT VERGESSEN!
Wir haben erwartet, dass ihr uns unterstützen würdet,
Wir haben erwartet, dass ihr Interesse zeigen würdet,
dass auch ihr einmal uns stolz machen würdet (eine Anspielung auf die
elterliche Forderung, ihre Kinder sollten sie stolz machen) .

VERGEBLICH!
Ihr lebt ein Leben in Lüge, habt den Kopf gesenkt,
ihr lasst euch ausnutzen (wörtliche Übersetzung: ihr habt die Hosen
runtergelassen, die Bedeutung ist, sich ausnutzen zu lassen) und ihr wartet
auf den Tag, an dem ihr sterben werdet.

Ihr habe keine Vorstellungskraft, ihr liebt nicht,
ihr seid nicht kreativ!
Das einzige was ihr macht ist verkaufen und kaufen.

ÜBERALL MATERIE
NIRGENDS LIEBE, NIRGENDS WAHRHEIT.

Wo sind die Eltern?
Wo sind die Meister (eigentlich "Künstler" , doch es kann in diesem
Zusammenhang auch "Meister" im Sinne von "die Eingeweihten, die
Intellektuellen" gemeint sein)?
Warum kommen sie nicht heraus um uns zu beschützen?
MAN TÖTET UNS!
HELFT UNS

DIE KINDER

P.S.
Werft nicht noch mehr Tränengas nach UNS,
wir weinen schon von selbst.


Samstag, 13. Dezember 2008

zum 60. Jahrestag der Gründung der Pionierorganisation "Ernst Thälmann"


Am Abend des 13. Dezember 1948 eilten etwa einhundert Mädchen und Jungen, Mitglieder der Kindervereinigung der FDJ, durch die Trümmerberge der zerstörten Stadt Berlin. Aufgeregt hasteten sie auf ein noch erhalten gebliebenes Haus zwischen den U-Bahnhöfen Stadtmitte und Hausvogteiplatz zu, das Gebäude des Zentralrates der FDJ.

Sie hatten die ehrenvolle Aufgabe, ein Kulturprogramm mit Gesang, Spiel und Tanz zu bestreiten - anläßlich der Gründung der Pionierorganisation: des Verbandes der Jungen Pioniere.

Nach dem Auftritt der Kinder banden Erich Honecker, Heinz Keßler, Paul Verner, Hermann Axen und andere Mitglieder des Zentralrates der FDJ den kleinen Künstlern die ersten blauen Halstücher um. Erich Honecker sagte den Jungen Pionieren: "Wir halten Euch für würdig, ein Teil unseres Kampfbundes zu sein. Eure blauen Halstücher sind ein Teil der Fahne der Freien Deutschen Jugend."

Auf dem 1. Pioniertreffen im August 1952 in Dresden wurde dem Pionierverband dann der Name "Ernst Thälmann" verliehen.

Bis zum August 1990 erlebten viele viele Kinder in der DDR eine glückliche Kindheit, die waren Jungpioniere, Thälmannpioniere und wußten sich nicht reich, aber geborgen in einer Gesellschaftsordnung, in der es das Wort Bildungsarmut nicht gab.

In besagten August 1990 wurde diee Pionierorganisation aufgelöst, die "Freiheit" und "Demokratie" begannen, die Wärme der menschlichsten Gesellschaftsordnung auf deutschen Boden verschwand.

Donnerstag, 11. Dezember 2008

Die bösen Chinesen

Wow Herr Außenminister Steinmeier hat gesprochen: "Wir dürfen nicht schweigen. Auch nicht gegenüber China, gerade heute."
Auslöser war die Verhaftung des Schriftstellers Liu Xiaobo in China, Anlaß die Feier stunde zum 60jährige Bestehen der Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte in Berlin.

Die EU-Kommission rügte gar, daß es um die Reisefreiheit in Europa schlecht bestellt ist. Sorgen haben Koimmissionen!

Jeder, der hier reinschaut, kann Die allgemeine Erklärung der Menschenrechte in Vallis Blog von gestern nachlesen und selbst entscheiden, welches Menschenrecht für ihn elementar ist.

Zumindest wird Xiaobo irgendwann wieder entlassen, für den in Deutschland inhaftierten und in Polizeigewahrsam gestorbenen Oury Jalloh sowie den in Patras (Griechenland) erschossenen 15jährigen Schüler Alexis Grigoropoulos wurde keine nach Menschenrechten schreiende Schlagzeile von unseren Politikern bekannt.

Dienstag, 9. Dezember 2008

Bildungsarm?

was ist das für ein Wort. Gerade ist es in der Tagesschau gefallen. Grundschüler haben ihre Leistungen laut Iglu-E-Test und TIMS verbessert, in den weiterführenden Schulen verschlechtertert sich die Lesekompetenz deutlich, verantwortlich sind dafür Schüler mit Migrantenhintergrund oder aus bildungsarmen Familien.

Viele Wörter (andere vermisse ich heute im Sprachgebrauch) mußte ich seit 18 Jahren neu lernen, bildungsarm finde ich vor allem traurig, weil es Kinder betrifft.

Ich bin in einem Land groß geworden, in dem Kinder das Wichtigste waren, die junge Generation als Zukunft geliebt, gefördert und gefordert wurde. Natürlich gab es in der DDR wie in jedem anderen Land Kinder mit Lernschwäche. Aber die polytechnische Oberschule, in der Kinder ca. seit 1977 bis zur 10. Klasse gemeinsam lernten, war wesentlich besser geeignet, Lernschwächen mit Schülerpatenschaften zu verringern. Es gab bis zur 10. Klasse eine gesunde Mischung von guten und schwächeren Schülern, die gegenseitig aufeinander eingehen konnten.

Es drängt sich mir der Verdacht auf, daß an der Bildungsmisere in der BRD nicht grundsätzlich etwas geändert werden soll. Bildung bleibt Kindern vorbehalten, deren Eltern privat in eine besondere Förderung investieren können, die andern kommen eben auch bildungsarmen Familien. Natürliche Auslese? Chancenungleichheit vorprogrammiert!!! Warum auch Chancengleichheit, bei den Studiengebühren können sich schleechter gestellte Eltern studierende Kinder eh nicht leisten.

Eine Meldung in der Mainzer Allgemeinen von voriger Woche besagt, daß Zuschüsse zu Büchern und Schulmaterialien nur bis zur 10. Klasse vorgesehen sind und vorgesehen bleiben werden.

Montag, 8. Dezember 2008

8. Türchen - Oh es riecht gut

Christel Ulbricht

Oh, es riecht gut, oh, es riecht fein!
Heut rühr’n wir Teig zu Plätzchen ein.
In der Küche wird gebacken,
Helft nur alle Mandeln knacken!
Oh, es riecht gut, oh, es riecht fein!

Butter, Zucker, glatt gerührt,
Und die Bleche eingeschmiert!

Eier in den Topf geschlagen,
Und die Milch herzugetragen!

Weißes Mehl, das wolln wir sieben,
Aber nichts danebenstieben!

Bärbel trägt heut Mutters Schürze,
Und sie mischt schon die Gewürze.

Peter rollt den Teig ganz stolz
Mit dem runden Nudelholz.

Inge sticht die Formen aus.
Herzen, Sterne werden draus.

Wenn sie auf den Blechen liegen,
Heißt es, in den Ofen schieben.

So, nun wolln wir Ordnung machen
Von den vielen Backesachen!

Oh, es riecht gut, oh, es riecht fein!
Die Plätzchen werden fertig sein,
Weihnachtskringel braun und rund
Eins zum Kosten in den Mund.
Oh, es riecht gut, oh, es riecht fein!

Sonntag, 7. Dezember 2008

7. Türchen - Festliche Drehtürme

Pyramiden wurden nicht im Erzgebirge "erfunden". Schon im 18. Jahrhundert fand man auf Weihnachtsmärkten papierumwickelte und mit Zierrat behangene Holzgestelle, die wahrscheinlich den pyramidenartigen, lichtergeschmücktenAufbauten bei Kirchenprozessionen abgesehen waren. Auch der Lausitzer Pyramidenleuchter, der Thüringer Reifenbaum oder der bayrische Klausenbaum mögen den Spielzeugmacher inspiriert haben.

Mit der Drehpyramide entstand im Erzgebirge um 1820 dann ein völlig neues Gebilde, für das gewiß die Mechanik der alten Bergwerke Pate stand.

Zu den Pyramiden-Grundformen zählen die Göbel-, Stufen- oder Stockwerks-, Stab- und Turmpyramiden. Bestückt sind die Pyramiden mit den unterschiedlichsten Figuren, von der Weihnachtsgeschichte bis zu Alltagsszenen aus Bergbau, Waldarbeit und Jagd.

(aus: Erzgebirgisches Weihnachtsbüchlein, BuchVerlag für die Frau)

Samstag, 6. Dezember 2008

6. Türchen - Nikolaustag

Laßt uns froh und munter sein

Volksweise aus dem Hunsrück vor 1870



Freitag, 5. Dezember 2008

5. Türchen - Meine Lieblingskekse


Aprikosenplätzchen

Zutaten für etwa 65 Stück (also ich bekomme nie 65 Stück aus dem Teig)

Für den Teig:
300 g Mehl, 150 g Zucker, abgeriebene Schale einer halben unbehandelten Zitrone, 1 Ei, 200 g kalte Butter oder Margarine

Für die Füllung:
150 g Aprikosenmarmelade, nach Belieben 2 Eßlöffel Aprikosenschnaps

Zum Bestäuben:
2 Eßlöffel Puderzucker

Außerdem:
Fett oder Backpapier für das Backblech, Mehl zum Ausrollen

Das Mehl mit dem Zucker, der Zitronenschale, dem Ei und dem kleingeschnittenen Fett auf die Arbeitsfläche geben.
Mit einem Messer durchhacken, dann mit den Fingern rasch verkneten. In Folie gewickelt eine Stunde kaltstellen.

Den Backofen auf 180° (Gas: Stufe 3) vorheizen. Das Backblech einfetten oder mit Backpapier belegen.. Den Teig auf wenig Mehl 3 - 4 mm ausrollen. Beliebige Plätzchen ausstechen und auf das Blech legen. Im Backofen (Mitte) etwa 10 Minuten backen.

Die Aprikosenmarmelade erwärmen und nach Belieben mit dem Schnaps glattrühren. Die noch warmen Plätzchen damit bestreichen und jeweils zwei zusammensetzen. Abkühlen lassen und eventuell mit Puderzucker überstäuben.

(aus: Backen für Weihnachten, Regine Strohner, Gräfe und Unzer Verlag GmbH München 2000)



Donnerstag, 4. Dezember 2008

4. Türchen: Der kleine Mann

Unter dem Weihnachtsbaum war ein sehr vortrefflicher kleiner Mann sichtbar geworden, der still und bescheiden dastand, als erwarte er ruhig, wenn die Reihe an ihn kommen werde. Gegen seinen Wuchs wäre freilich vieles einzuwenden gewesen, denn abgesehen davon, daß der etwas lange, starke Obeerkörper nicht so recht zu den kleinen dünnen Beinchen passen wollte, so schien auch der Kopf bei weitem zu groß.

Vieles machte die propere Kleidung gut, welche auf einen Mann von Geschmack und Bildung schließen ließ. Er trug nämlich ein sehr schönes, violettglänzendes Husarenjäckchen mit vielen weißen Schnüren und Knöpfchen, ebensolche Beinkleider und die schönsten Stiefelchen...
Sie saßen an den zierlichen Beinchen so knapp angegossen, als wären sie darauf gemalt. Komisch war es zwar, daß es zu dieser Kleidung sicch hinten einen Mantel, der recht aussah wie von Holz, angehängt und ein Bergmützchen aufgesetzt hatte.

Aus den hellgrünen, etwas zu großen Augen sprach nichts als Freundschaft und Wohlwollen. Es stand dem Manne gut, daß sich um sein Kinn ein wohlfrisierter Bart von weißer Baumwolle legte, denn um so mehr konnte man das süße Lächeln des hochroten Mundes bemerken.

"Ach!", rief Marie endlich aus, "ach, lieber Vater, wem gehört denn der allerliebste kleine Mann dort am Baum?" - "Der", antwortete der Vater, "soll für Euch alle tüchtig arbeiten, er soll die harten Nüsse aufbeißen..."

E.T.A. Hoffmann aus "Nußknacker und Mäusekönig"


Mittwoch, 3. Dezember 2008

Eine Bitte an Euch

Ich habe eine Bitte an Euch, meine lieben, wenn auch wenigen Leser. In zehn Tagen jährt sich zum 60. Mal der Gründungstag der Pionierorganisation "Ernst Thälmann". Natürlich wird dazu hier ein Beitrag erscheinen, aber ich habe keine Bilder. Vielleicht kann mir jemand aus seinem persönlichen Fundus eines zur Verfügung stellen, sonst muß ich mal wieder auf das Internet zurückgreifen.

Wenn mir jemand helfen will, dann bitte einen Kommentar schreiben mit Email-Adresse, auf Wunsch wird dieser Kommentar dann auch nicht veröffentlicht. Ich baue auf Euch.

Dienstag, 2. Dezember 2008

2. Türchen - Englische Weihnachtsgans


Zutaten:

1 Gans, Salz, 800 g säuerliche Äpfel, 80 g Korinthen, 80 g Sultaninen, 4 Eßlöffel geriebene Semmel.

Zubereitung (ganz einfach, auch für mich möglich):

Die vorbereitete Gans innen und außen mit Salz einreiben. Die geschälten Äpfel in dünne Scheiben schneiden und mit den übrigen Zutaten locker vermischen. Die damit gefüllte Gans zunähen und in der Herdröhre auf dem geölten Rost oder in der Pfanne garen. Dazu eine Deckelpfanne 3 bis 4 cm hoch mit Wasser füllen, nach dem Aufkochen die Gans darin zugedeckt auf kleiner Flamme dünsten. Beginnt der Bratensatz sich zu bräunen, etwas kochendes Wasser nachgießen. Den Gänsebraten häufig mit dem Bratensatz beschöpfen und von Zeit zu Zeit in der Schwanzgegend einstechen, damit das Fett ablaufen kann. Kurz vor Beendigung der Garzeit die Pfanne aufgedeckt in die heiße Röhre stellen, die Gans mit kaltem Salzwasser bepinseln und knusprig bräunen.

(aus: Unser großes Kochbuch, Verlag für die Frau, DDR Leipzig, 11. unbearbeitete Auflage, 1970)

Montag, 1. Dezember 2008

Schmierentheater

Huch, ist denn schon wieder Nachrichten-Saure-Gurken-Zeit? Madame Künast verlangt doch glatt im 19. Jahr nach der Vereinigung von der schnellstgewendeten DDR-CDU eine Entschuldigung für ihr Wirken als Blockpartei in Volkskammer und öffentlichen Leben.

Eine gute Vorlage einer solchen Entschuldigung hat Mieczyslaw Rakowski, der letzte PVAP-Generalsekretär anläßlich seines 80. Geburtstages gegeben. Nachzulesen in: Hans Modrow: "In historischer Mission - Als deutscher Politiker unterwegs" (Link auf der rechten Seite), auf der Seite 169 gegeben.

Natürlich wird die Ost-CDU diese Chance nicht nutzen, selbstbewußt zu ihrer Vergangenheit zu stehen, die Zeit für Wunder ist noch nicht reif.


Adventskalender


Ja, ich mag sie, diese vorweihnachtliche Zeit mit ihren dunklen, von hellen Kerzen beleuchteten Tagen. Ich mag die Musik, ich mag diese warmen Abende und nein, ich mag das Gehetze nach Geschenken nicht, bei mir gibts viel Selbstgebasteltes. Mein Adventskalender ist einer mit Bildchen, wie wir es früher gewohnt waren.

In den nächsten Tagen will ich versuchen, immer mal ein Türchen zu öffnen. Weihnachtsgeschichten, Interessantes zur Entstehung, vornehmlich aus dem Erzgebirge, meinem Weihnachtsland schlechthin, mal ein Liedchen oder ein Weihnachtsrezept. Heute haben es mir die Schwibbögen angetan. Natürlich leuchtet bei mir seit gestern ein wunderschöner Bogen, dargestellt ist das Märchen "Hänsel und Gretel".


Leuchtende Bogen

Wenn die Bergleute am Weihnachtsnachmittag die "Mettenschicht" feierten, illuminierten sie die Häuser mit ihren Grubenlampen. Sie hängten die Lichter im Halbkreis - also in der Form des Stollenmundlochs - an die Wand. Aus diesem Brauch erwuchs eine der populärsten Weihnachtsdekorationen - der Schwibbogen.

Um 1778 hat der Bergschmied Johann Teller aus Johanngeorgenstadt den ersten schmiedeeisernen Schwibbogen gefertigt. Der Name übrigens ist der Architektur entlehnt. Schwibbogen bezeichnet hier einen von zwei Mauern gestützten schwebenden Bogen. Mit der Schwarzenberger Feierabendschau 1937 wurden Schwibbögen weithin bekannt. Neben metallenen entstanden nun auch hölzerne Modelle.

(aus: Erzgebirgisches Weihnachtsbüchlein, Verlag für die Frau)