Freitag, 12. Juni 2009

Tafeltreffen Göttingen 2009

Im SWR3 gibts eine Rubrik, die da heißt: "In welcher Welt leben wir eigentlich". 1993 wurde die erste "Tafel" in Berlin gegründet und seitdem ist diese Zahl auf über 800 gestiegen, wir machen sie salonfähig, die "Tafeln", ist das Sinn und Zweck der Politik dieser Bundesrepublik?

Zur Zeit findet in Göttingen eine Veranstaltung statt. Dazu heißt es u.a. auf der Webseite der Tafeln:

"Einer der Höhepunkte des Bundestafeltreffens wird die „Lange Tafel“ am 12. Juni von 11 bis 13.30 Uhr auf dem Göttinger Wochenmarkt sein. Mehr als einhundert Meter lang, soll die Lange Tafel ein Zeichen setzen für mehr Solidarität und Mitmenschlichkeit. Alle Göttinger Bürgerinnen und Bürger sind herzlich eingeladen an der Langen Tafel Platz zu nehmen und dort gemeinsam mit den Tafel-Kunden der Stadt Göttingen, aber auch mit den zum Bundestafeltreffen angereisten Tafel-Aktiven und Förderern kostenlos zu Mittag zu essen und sich auszutauschen. Gereicht werden Suppe und Brot, Kuchen, Obst sowie warme und kalte Getränke. Göttinger Künstler sorgen für den musikalischen Rahmen."

Neuerdings kann ich am Lidl-Flaschenautomaten mein Pfandgeld für die Tafeln spenden. Die Tafeln werden ein Industriezweig, sie werden in unserem ganz persönlichen Leben aus der jeweiligen Betrachtungsweise ein Punkt, der nicht mehr wegzudenken ist.

Und genau dagegen wehre ich mich. Ich kann es nicht gutheißen, daß Menschen in einem vergleichsweise reichen Land (wieviel Geld dieses Land hat, wird uns ja gerade aufgezeigt) ständig auf derartige Einrichtungen angewiesen sind, daß Politiker heute mittag an der sogenannten Langen Tafel das auch noch als Errungenschaft feiern. Höchstwahrscheinlich wird die 1000. Tafel ein Medienspektakel werden und alle Gutmenschen dieser Gesellschaft freuen sich.

1 Kommentar:

  1. Genau. Das ist nur für PR gedacht, für Zeigen "wir-tun-was-gutes-für-die-armen".

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