Samstag, 28. Januar 2012

Das Dilemma der LINKEN

Ja, manchesmal können sie einem schon richtig leidtun, die Genossen der LINKEN. Was immer sie tun und sie tun eine ganze Menge, es gelingt ihnen nicht, in diesem Staat anzukommen.

Der Verfassungsschutz, der gerne mal den extremen Rand rechts vergißt oder ihm mit Geldmitteln bei der Entfaltung hilfreich zur Seite steht, beobachtet 27 Bundestagsabgeordnete der LINKEN. Reife Leistung, das ist mehr als ein Drittel und wenn man SpOn glauben kann, sind die noch meist aus dem Osten, sprich, sie waren Bürger der DDR.

Die LINKE, die weder das Grundgesetz in Frage stellt, noch durch besonders scharfe Opposition auf sich aufmerksam macht, schafft dies allerdings regelmäßig mit Personaldiskussionen, mit öffentlicher Diskredition ihrer eigenen Mitglieder und mit Anbiederungen beim Springerkonzern.
Michael Benjamin sagte mal: "Leisetreterei wird uns keineswegs honriert." Und wenn ein Friedrich die Beobachtung der 27 Bundestagsabgeordneten mit etwaigen Linksextremismus verteidigt, dann sollten die Beobachteten eher an seinem Geusndheitszustand zweifeln, anstatt weiter nach rechts zu rücken.
Wie weit die sogenannten Realpolitiker das schon sind, haben sie in 10 Jahren rot-roter Koalition in Berlin gezeigt und zurecht die Quittung dafür bekommen.

Wenn sie wollte, die LINKE, könnte sie doch eine wirkliche Alternative zu dem Parteigemenge aus CDU, SPD, Grüne und FDP werden. Aber das sie selbst Ihre Friedenpolitik nicht mehr so sehr ernst nimmt, hat sie ja wohl in ihrer öffentlichen Reaktion zum Aufruf gegen die Kriegsvorbereitungen gegen Syrien und den Iran. Statt sich geschlossen hinter den Aufruf zu stellen, werden Mitglieder, die dies taten, öffentlich zur Ordnung gerufen. Ein interessanter Artikel dazu findet sich in Sepp Aigners Blog.

Sie muß sich entscheiden und vielleicht zeigt schon die Wahl zum Parteivorsitz, wohin die Partei steuert, ob sie fortschrittlichen Menschen eine Wahlheimat bleibt bzw. werden kann oder ob mit Dietmar Bartsch der Weg in die neoliberale Sozialdemokratie und das Ankommen in der bundesdeutschen Parteienlandschaft fortgeführt wird.
BAK Shalom und Kommunistische Plattform in einer Partei, ich habe damit meine Probleme und die liegen nicht bei der KP.


Donnerstag, 12. Januar 2012

Es ist erstaunlich,

wie aktuell Liedtexte sind, die wir in unserer Jugend in der DDR gelernt haben. Dabei war das doch alles pure Propaganda.
Gern gehört und gesungen habe ich z. B. Carpe diem von der Singegruppe der TU Dresden:

Carpe diem, carpe diem, carpe diem
nutze den Tag.

Der Tag gehört uns und wir werden ihn nutzen,
es geht um die glückliche, bessere Welt.
Heut kommt es drauf an, heut gilt es zu siegen,
in Hörsaal und Werkstatt, im Schacht, auf dem Feld.

Denn unsre alte Erde soll der Stern des Friedens sein,
für alle soll die Sonne glühn,
für alle soll die Rose blühn,
für alle Brot und Wein.

Uns mahnen die Gräber gefallener Väter,
zu schützen das Leben, die Liebe, das Land.
Die Hand am Gewehr und wachsame Augen,
so wird hier das Feuer des Krieges gebannt.

Denn unsre alte Erde soll der Stern des Friedens sein,
für alle soll die Sonne glühn,
für alle soll die Rose blühn,
für alle Brot und Wein.

Heute werden wir lernen, das Steuer zu führen;
die Straße zum Glück liegt in unserem Land.
Wir wollen den Traum aller Menschheit vollenden,
mit guten Gedanken mit Herz und Verstand.

Denn unsre alte Erde soll der Stern des Friedens sein,
für alle soll die Sonne glühn,
für alle soll die Rose blühn,
für alle Brot und Wein.

Worte: Bernd Walther


Dienstag, 10. Januar 2012

Sparen, sparen und noch mehr sparen


Gestern berichtete die Junge Welt in einem Artikel über die Vergabepraxis bzw. deren Nichtvorhandensein im Land Sachsen-Anhalt zugunsten der Bahn.

Auf die Vorwürfe angesprochen, sagte der zuständige Verkehrsminister sinngemäß, der Zeitpunkt der Verlängerung des Vertrages für die Bedienung einer Regionalstrecke sei günstig gewesen, die Bahn habe einiges springen lassen.

Als Beispiele führte er an: 40 Millionen Kosteneinsparung, neue Doppelstockwagen und Zugbegleiter, die in den Wagen Fahrkarten verkaufen würden.

Aha, die Bahn will weniger Geld, dafür gibts neue Wagen und gleich noch Zugschaffner mit? Okay, die Zugbegleiter, der wohl neuere Begriff, werden wohl auch jetzt in den Zügen sein, dann sollen sie aber mehr Aufgaben übernehmen. Wiso werde ich den Eindruck nicht los, daß hier wieder auf Kosten von Mitarbeitern gespart wird, oder was ist der Bahn AG der Verkauf der Fahrkarten, die sie ja wohl auf andere Art und Weise jetzt auch verkauft. Irgendwie kann ich nicht so ganz an den Servicegedanken glauben.

Diejenigen, die aufgrund fehlender Ausschreibung, nicht zum Zuge kamen, geben an, daß man glatt noch mehr hätte sparen können? Und wieder frage ich mich, wie? Wie und an welchen Posten kann man denn in den nächsten Jahren sparen? An Energiekosten? An Investitionskosten? Praktiziert wird in der BRD nur die Minimierung einer Kostenart - Personalkosten!


Montag, 9. Januar 2012

In eigener Sache


Ich denke, es war vor ca. zwei Jahren, da schrieb ich schon mal über meine persönlichen Befindlichkeiten zur Demonstration im Januar während meiner Schulzeit. Frieren war nicht mein Ding, trotzdem kann ich mich an kein Jahr erinnern, in dem ich nicht an diesem Sonntag mitgelaufen wäre.

Seit ich weit im Westen wohne, ist das naturgemäß anders. Allerdings wollte ich vor zwei Jahren schon einmal nach Berlin fahren, aber da habe ich mir kurz vorher den Arm gebrochen, nichts wurde es.
Dieses Jahr würde es wieder passen. Eigentlich möchte ich so gern am Sonntag dabei sein und genau da liegt mein Problem.

Wie und mit wem komme ich nach Berlin? Ich habe sowohl auf den Seiten der DKP als auch der PdL hier in Rheinland-Pfalz geschaut - kein Hinweis zu einer gemeinsamen Mitgliederfahrt nach Berlin. Vielleicht bin ich auch einfach nur zu doof zum Googeln, aber ich finde nichts.

Kann mir jemand, der zufälligerweise hier liest, eine entsprechende Info geben oder gibts unter meinen Freunden jemanden, der nach Berlin fährt (Anne??) und dem ich mich anschließen kann? Ich würde mich riesig freuen, wenn es hierzu Reaktionen gibt.

Fotonachweis: geklaut aus Die rostige Laterne


Donnerstag, 5. Januar 2012

Wenn Traumberufe zur Ramschware werden

Es ist ja schon eine Weile her, daß ich bestimmte Berufswünsche hegte. Aber wenn ich so zurückdenke, war Stewardess sicher nicht "der" Traumberuf für viele Mädchen, aber weit oben stand er wohl schon. Klar, vor 20 - 30 Jahren hatte Fliegen noch etwas exklusives und innerhalb der DDR fuhr man meist Bahn bzw. Auto.

Das war ganz sicher auch in der BRD zu dieser Zeit so, ich nehme mal an, die Bundesbahn war wie die Reichsbahn nicht immer sauber, auch nicht immer pünktlich, aber ein preisgünstiges Fortbewegungsmittel sehr im Gegensatz zum Flugzeug.

Und natürlich, aber auch das sicher in beiden deutschen Staaten, soielte das Fernweh bei einem solchen Berufswunsch eine entsprechende Rolle.
Aber wie auch immer, als Stewardess verdiente man im Gegensatz zu anderen Berufen gutes Geld, ob bei der Interflug oder der Lufthansa.

Die Interflug gibt es seit geraumer Zeit nicht mehr und auch im Luftverkehr hat sich einges geändert. Fliegen hat so gar nichts exklusives mehr, eigentlich aufgrund von Billigfluggesellschaften ist das Fliegen zum Ramschangebot verkommen. Nun soll auch die Arbeitskraft von Stewardessen zur Ramschware werden. Die Lufthansa plant, 200 Srewardessen über eine Leiharbeitsfirma einzustellen und innerhalb der BRD einzusetzen. Nach Zeitungsberichten (SpON und JW) soll das Anfangsgehalt dieser Leihstewardessen ähnlich wie bei den Festangestellten 1.700 EUR betragen. Mit dem jährlich bei der Lufthansa im Tarifvertrag festgeschriebenen Erhöhung des Gehaltes sieht es allerdings schon anders aus und natürlich wird es sich nur um Zeitverträge handeln.

Michael Moore schrieb mal sinngemäß über die Entlohnungssituation US-amerikanischer Piloten, er möchte eben nicht mit einem Piloten fliegen, der sich nicht auf seine Arbeitsaufgaben konzentrieren kann, weil er überlegen müßte, wie er am Abend seine Familie ernähren solle, so geht mir das mit Stewardessen nicht wesentlich anders. In Wkipedia steht einiges über die Aufgaben von Flugbegleitern drin und dann frage ich mich, welchen sinnvollen Beruf muss Mann/Frau heute eigentlich ausüben, um von den damit verdienten Gehalt ein sorgenfreies Leben führen zu können.

Übrigens, Manager halte ich nicht immer für einen sinnvollen Beruf.

Bildnachweis: Stewardess der Interflug, Archiv Horst Materna

Mittwoch, 4. Januar 2012

Eine wahrlich traurige Gestalt


Tja, dieser Bundespräsident, eigentlich könnte er einem ja schon fast wieder leidtun. Aber wirklich nur fast. Was sich jetzt 3 Wochen durch die Print- und Onlinemedien zieht, macht auf mich trotzdem einen merkwürdigen Eindruck.

Es geht mir nicht darum, irgendetwas schön zu reden, was sich Wulff anscheinend in seiner Amtzeit als Ministerpräsident von Niedersachsen geleistet hat. Eigentlich paßt aber genau das in das Bild, welches zumindest ich von den sogenannten Leistungsträgern und Eliten dieses Staates habe. Für mich eben auch deshalb kein Grund, ihn gerade jetzt abzuschießen.

Ich frage mich schon: wem nützt es, warum zieht man genau jetzt diese Karte, wem paßt dieser doch eher blasse und nicht wahrnehmbare BP (kann ja unter vielen schlechten eine gute Eigenschaft sein) plötzlich nicht mehr in den Kram.

Ehrlich, ich weiß es nicht, und die Lüge vorm Landesparlament und das recht unglückliche Agieren seit Mitte Dezember mögen sehr wohl ein Grund, aber sicher nicht die Ursache für das jetzige Medienspektakel sein. Bemerkenswert, daß sich diese Fragen anscheinend niemand der berufsmäßigen Schreiberlinge stellt. Investigation - ein Fremdwort.

Einen der schönsten Sätze der letzten Tage finde ich ja: "Das Amt wird beschädigt." Das ist wie: "Der Markt reagiert nervös." Sprechblasen ohne Sinn und Verstand. aber die sind eh rar gesät.


Bildnachweis: DW-World



Dienstag, 3. Januar 2012

Präsidenten


Heute jährt sich zum 136. Mal der Gebrutstag der ersten und einzigen Präsidenten meines Vaterlandes. Vor 136 Jahren wurde Wilhelm Pieck in Guben geboren. Seit 1895 Mitglied der SPD, gründete er 1916 die Spartakusgruppe mit, aus der Ende 1918 die KPD entstand.
Am 15. Januar 1919 ist er dem Mörderkommando knapp entkommen, gemeinsam mit Karl und Rosa war er im Hotel Eden gefangen genommen worden.

Er war Mitglied ders Exekutivkomitees der III. Internationalen und Reichstagsabgeordneter und emigirierte 1933 auf Beschluß der KPD in die Sowjetunion. Auf der Brüsseler Konferenz (Oktober 1935 nahe Moskau) wurde er Vorsitzender der KPD.

Er kämpfte im Nationalkomitee "Freies Deutschland" während des II. Weltkrieges für eine breite antifas´chistische Front. Auch nach Beendigung des Krieges warb er unermüdlich für die Einheit der deutschen Arbeiterklasse, die in der sowjetischen Besatzungszone mit der Gründung der SED im April 1946 vollzogen wurde.

Nach Bi-, Trizone und Währungsreform in den von den westlichen Alliierten kontrollierten Besatzungszone sowie Gründung der BRD wurde am 7. Oktober die DDR gegründet. Präsident dieses ersten Arbeiter- und Bauernstaates auf deutschen Boden wurde Wilhelm Pieck.

Wilhelm Pieck - ja, ein Vorbild für die jungen Menschen in der DDR, die ihm Zeit seiner Amtstätigkeit am Herzen lagen, denen in der kleinen DDR eine Perspektive geboten wurde. Ja, vieles, was in den ersten schweren Jahren hart erkämpft und erarbeitet wurde, war meiner Generation schon selbstverständlich - wurde nicht mehr geachtet als Errungenschaft, wurde 1989 weggeworfen.

Und dann gibt es da heute einen Präsidenten, einen Bundespräsidenten, einen Präsidenten, der bestens in dieses Staatsgebilde BRD paßt, jedoch jungen Menschen als Vorbild nicht taugt.