Mittwoch, 29. Oktober 2008

90 Jahre Komsomol


Heute vor 90 Jahren wurde der Всесоюзный ленинский коммунистический союз молодёжи, der Komsomol (Wortzusammensetzung: „Kommunistitscheski Sojus Molodjoschi“) gegründet.

Der Komsomol leistete in allen Bereichen des gesellschaftlichen Lebens Herausragendes, besonders im Bürger- und Interventionskrieg und im Großen Vaterländischen Krieg. Seine Mitglieder standen an den entscheidenden Brennpunkten des sozialistischen Aufbaus.

Zu seinen Aufgaben gehörte die Anleitung der sowjetischen Pionierorganisation.

Zu seinen Projekten gehörten die Subbotniks, die auch jedem DDR-Bürger gut bekannt sind (vielleicht sollte man sie wieder einführen), Bau von Magnitogorsk und Komsomolsk am Amur so wie der Bau des Schiffes "Leninskij Komsomol".

Im Laufe seiner Existenz wurde er mehrfach mit dem Leninorden und dem Rotbannerorden der Arbeit ausgezeichnet.
Er war Bruderorganisation der Freien Deutschen Jugend.

1991 wurde er unter Jelzin verboten und aufgelöst, jedoch besteht er in Russland, Belarus und der Ukraine weiter. In Russland existiert außerdem noch die unabhängige Zeitung "Komsomolskaja Prawda".

Montag, 20. Oktober 2008

Ein kleines Déja-vu?

Na, eher nur eine Erinnerung, von der ich nicht wußte, daß sie da ist.

Durch den Umzug meiner Mutter in eine kleinere Wohnung hat sich mein Bücherbestand etwas vergrößert und heute für den Arbeitsweg habe ich zu Sakowskis (Helmut Sakowski, deutscher Schriftsteller, Politiker und Kulturfunktionär, 1924 - 2005) "Wendenburg" gegriffen.

Den Klappentext hatte ich vorher nicht gelesen und nach ein paar Seiten tauchte der Name Max Stephan auf...

Ein kurzes Stutzen, dann sah ich einfach Manfred Krug als Max Stephan im mehrteiligen Fernsehfilm "Daniel Druskat" vor mir... einfach so. Also ist wohl Daniel Druskat das nächste Buch, das mir die Fahrt zur und von der Arbeit verkürzt.

Samstag, 18. Oktober 2008

Einen fairen Prozeß für Troy Davis

anstatt die Hinrichtung eines vielleicht Unschuldigen.

Seit 19 Jahren sitzt Troy Davis im Gefängnis, für einen Mord, den er vehement bestreitet, verurteilt aufgrund von Zeugenaussagen, von denen mehr als die Hälfte inzwischen ihre Aussagen widerrufen haben.

Es geht im Moment nicht darum, ob Davis schuldig oder unschuldig ist, das kann niemand von "außen" beurteilen, es geht darum, daß er am 27.10.2008 sterben soll, obwohl die Verurteilung auf sehr wckligen Füßen steht. Ist es um die achso tollen Menschenrechten im Weltpolizistenstaat so schlecht bestellt, daß man einen neuen Prozeß fürchtet und billigend in Kauf nimmt, daß in 9 Tagen ein Unschuldiger mit der Giftspritze hingerichtet wird?

Noch ist es nicht zu spät, seinen Protest gegen die geplante Hinrichtung auszudrücken:


– Chairman Gale Buckner State Board of Pardons and Paroles 2 Martin Luther King, Jr. Drive, SE Suite 458, Balcony Level, East Tower Atlanta, Georgia 30334-4909, Phone: 001-404-657-9350, Fax: 001-404-651-6670 oder 001-404-651-8502

– Thurbert E. Baker Office of the Attorney General 40 Capitol Square, SW Atlanta, Ga 30334, Phone: 001-404-656-3300 Fax: 001-404-657-8733

– Spencer Lawton, Chatham County District Attorney Chief Assistant District Attorney David Locke 133 Montgomery Street Savannah, Georgia 31401, Phone: 001-912-652-7308, Fax: 001-912-652-7328, 001-912-447-5396

(Links und Adressen aus aus jw vom 18.10.2008).

Die Antwort war schneller als ich dachte

nun hat die einzige Länderregierung, an der Die Linke beteiligt ist, ja ihre Antwort gegeben. Zustimmung zu einem Milliardenpaket, dass Steuerzahler stemmen müssen, damit Banken überleben.

Pikant ist schon, daß Die Linke im Bundestag gegen das Paket gestimmt hat, die BerlinLinke brav abnickte. 480 Milliarden, daß muß man sich auf der Zunge zergehen lassen. Natürlich gibt es das Gesäusel, es sind ja nur Bürgschaften, diese Milliarden werden nie wirklich gebraucht.

Allerdings sind die Voraussagen unseres Finanzministers (welche Voraussetzungen muß Man(n) eigentlich für diesen Job mitbringen) in den letzten Wochen allesamt in Kürze den Bach runtergegangen. Vor ca. 3 Wochen hatte er noch getönt, die Finanzkrise wird Deutschland nicht betreffen, überholt. Ein paar Tage später dann, die Finanzkrise war inzwischen da, die deutsche Wirtschaft wird davon nur marginal betroffen sein...na super und nun bürgt der Staat in einer Schnellgeburt mit 480 Milliarden.

Und in dem ganzen Gerangel um diese Milliarden hat der Bundestag mal wieder schnell den Afganistaneinsatz um 14 Monate verlängert, entgegen des Willens der übergroßen Mehrheit der Bevölkerung, das Kontingent wurde um 1.000 Mann verstärkt und keiner hat es richtig mitbekommen.

Es gab in einem Teil dieses Landes 40 Jahre eine Nationalhymne von Johannes R. Becher, da lautete eine Textzeile: "...Laßt das Licht des Friedens scheinen, daß nie eine Mutter mehr ihren Sohn beweint, ihren Sohn beweint."
Aber von der Lehre des II. Weltkrieges: Nie wieder Faschismus, nie wieder Krieg hat sich das vereinte Deutschland ja bereits Anfang der 90er Jahre verabschiedet.

Donnerstag, 16. Oktober 2008

Wann eigentlich

will die Partei die Linke ihr Profil schärfen, wenn nicht jetzt, in einer akuten Krise des Imperialismus. Wann will sie von ihren verwässerten Zielen, die sehr stark an den Eurokommunismus erinnern, abgehen und wieder linke Positionen klar und deutlich vertreten?

Der Weg, den die Partei jetzt geht, wird unweigerlich dazu führen, daß sie sich bald nicht mehr von der SPD unterscheidet. Es wird nicht reichen, den Menschen in den fünf neuen Bundesländern und im Saarland eine Heimat zu sein, die sich mehr oder weniger aus der Identifikation mit bestimmten. Personen der PdL rekrutiert.

Irgendwann muss die Partei sich wieder die Systemfrage stellen, will sie den Kurs eines wenig erfolgversprechenden Duldens des Imperialismus mitgehen, hier und da Verbesserungen für die "kleinen" Leute herausschinden oder programmatisch an einer echten Alternative arbeiten. Dazu muss sie sich aber wieder auf den Wurzeln besinnen und diese nicht fürchten.

Marxismus/Leninismus ist inzwischen für die PdL genauso ein Fremdwort wie für andere Parteien. Oft drängt sich mir der Eindruck auf, sie ist sehr viel damit beschäftigt, sich für die Existenz der DDR zu entschuldigen, anstatt stolz auf deren Ergebnisse zu sein. Wer sich für den ersten Versuch, einen Arbeiter- und Bauernstaat auf deutschen Boden zu errichten, entschuldigt, hat einen falschen Parteinamen.

Ist es nicht sinnvoller, eine marxistisch-leninistische Analyse des gescheiterten Versuchs vorzunehmen und daraus ein neues Parteiprogramm zu entwickeln? 2009 sind Bundestagswahlen!!!


Mittwoch, 15. Oktober 2008

Kraft getankt

na das war es leider mal wieder, so schnell vergehen 8 Tage in der Heimat. Der Urlaub ist vorbei und am Montag beginnt wieder der ganz normale Wahnsinn.

Wo sind diese Tage nur geblieben, einfach verflogen, zumal dieser Urlaub von Arbeit geprägt war. Ich habe aber auch über stayfriends alte Bekannte gefunden, mal sehen, so weit ist ja der nächste Urlaub nicht weg.

Ein besonderes Highlight war der Besuch der "Tatjana-Mawrina-Bibliothek", Bücher aus meiner Kindheit, Lehrbücher, mit denen ich noch gelernt habe, alles ist dort gesammelt und katalogisiert.


Traurig allerdings stimmt der Anblick dessen, was vom Palast der Republik übrig geblieben ist. Da mußte ich nur einmal dran vorbeifahren, allerdings hat das auch gelangt.

Dienstag, 7. Oktober 2008

59. Gründungstag der DDR

Im RotFuchs vom Oktober diesen Jahres habe ich folgendes Zitat von Peter Hacks (1928 - 2003) gefunden:

"Wessen sollten wir uns rühmen, wenn nicht der DDR!"

Vor seinem Tod gehörte Peter Hacks zu den Lesern, Förderern und Autoren des RotFuchs.


Deshalb an dieser Stelle ein Lied, daß wir damals in meinen Pionierjahren gern zum 7. Oktober gesungen haben.


Bunt geschmückt sind alle Häuser


Bunt geschmückt sind alle Häuser,
wie man das zum Festtag macht,
und wir haben mitgeholfen,
eine gute Tag vollbracht.

Hört unsre Lieder, hell klingt Musik:
Festtag ist in unsrer Republik.

Seht die großen Fahnen wehen
leuchtend rot im Sonnenschein,
und mitr unseren blauen Wimpeln
wolln wir mit zur Stelle sein.

Hört unsere Lieder...

Unsre Eltern haben fleißig
ihre Arbeit stets geschafft.
Nun solln alle Hände ruhen:
Dieser Tag gibt neue Kraft.

Hört unsre Lieder...

Und wir spielen und wir singen,
stehn zusammen Hand in Hand,
wollen immer tüchtig lernen,
lieben unser Vaterland.

Hört unsre Lieder...

Worte: Christian Lange




Montag, 6. Oktober 2008

Zwei Meldungen

aus der heutigen Jungen Welt zum Nachlesen (auch wenn sie der Mainstream dann längst vergessen hat):

Anschlag in Tschinwali

Moskau. Nach einem Anschlag auf einen russischen Armeestützpunkt in Südossetiens Hauptstadt Tschinwali hat Rußlands Staatschef Dmitri Medwedew verschärfte Sicherheitsvorkehrungen angeordnet. Medwedew habe dem Verteidigungsministerium den Auftrag erteilt, »alle notwendigen Schritte zur Verhinderung krimineller Akte gegen die russische Friedenstruppe und die Zivilbevölkerung« in Südosse­tien und der anderen abtrünnigen georgischen Region Abchasien zu ergreifen, erklärte der Kreml am Samstag. Bei der Explosion vor dem Hauptquartier der russischen Friedenstruppe für Südossetien waren nach Angaben der Regierung in Tschinwali am gleichen Tag elf Menschen, darunter acht russische Soldaten, ums Leben gekommen. Die russische Justiz machte den georgischen Geheimdienst für das Attentat verantwortlich.

Unterdessen haben die russischen Truppen wenige Tage nach Beginn der EU-Mission im Kaukasus mit der Räumung von Militärposten in Georgien begonnen. Ein Posten in der von Rußland besetzten Pufferzone südlich der Republik Südosse­tien sei bereits vollständig abgebaut, meldeten das georgische Innenministerium und ein Sprecher der EU-Beobachtermission am Sonntag.(AFP/AP/jW)

und

Pakistan: 24 Tote nach US-Raketenangriff

Dera Ismail Khan. Bei einem mutmaßlichen Raketenangriff der US-Streitkräfte im Nordwesten von Pakistan sind nach Geheimdienstangaben vom Sonntag mindestens 24 Menschen ums Leben gekommen. Bei den Toten handle es sich überwiegend um Extremisten, verlautete aus Islamabad. Ziel des Angriffs am Freitag war das Dorf Mohammadkhel in Nord-Waziristan, unweit der Grenze zu Afghanistan. Nach Angaben eines Militärsprechers sind unter den Toten möglicherweise etliche ausländische Kämpfer. Offen sei, wie viele Zivilpersonen getötet worden seien. (AP/jW)


Ich würde ja jetzt gern auf den riesigen Menschenrechtsaufstand in unseren Medien warten, bin aber überzeugt, daß er nicht kommen wird. Schließlich sind es ja wohl die "Guten", die hier Gewalt nutzen, um ihre Ziele durchzusetzen. Daß diese Ziele weder der Einhaltung von Menschenrechten noch der Verteidigung z. B. der BRD durch ihre Bündnispartner dienen, ist völlig nebensächlich.


Samstag, 4. Oktober 2008

Lied der jungen Naturforscher

Die Heimat hat sich schön gemacht,
und Tau blitzt ihr im Haar
die Wellen spiegeln ihre Pracht
wie frohe Augen klar.
Die Wiese blüht, die Tanne rauscht,
sie tut geheimnisvoll.
Frisch das Geheimnis abgelauscht,
das uns beglücken soll.

Der Wind streift auch durch Wald und Feld,
er raunt uns Grüße zu.
Mit Fisch und Dachs und Vogelwelt
stehn wir auf du und du.
Der Heimat Pflanzen und Getier
behütet unsre Hand,
und reichlich ernten werden wir,
wo heut noch Sumpf und Sand.

Wir brechen in das Dunkel ein,
verfolgen Ruf und Spur,
und werden wir erst wissend sein,
fügt sich uns die Natur.
Die Blume öffnet sich dem Licht,
der Zukunft unser Herz.
Die Heimat gebt ihr Angesicht
und lächelt sonnenwärts.

Worte: Manfred Streubel

Auch das noch!

ich dachte schon, für dieses Jahr ist es überstanden. Ein Blick in die Fernsehzeitung belehrt mich eines Besseren. Pünktlich zum 59. Gründungsjubiläum der DDR sind wir mal wieder ein Volk, wird die Stasikeule erneut geschwungen, SAT.1 wird Ossis mal wieder beibringen, wie denn nun alles wirklich war. Es ist Zeit für ein neues Machwerk dieser Art, "Das Leben der Anderen" hat wohl sein Pulver trotz Oscar schon verschossen.

Und böse Eltern, die den Alltag aus eigenem Erleben kennen, erdreisten sich tatsächlich, ihren Kinder ein "verklärtes Bild" auf die DDR zu zeichnen. So jedenfalls bejammerte es die letzte Volkskammerpräsidentin Bergmann-Pohl, wie man unlängst im ND lesen konnte und sicher auch anderswo. Bayern hat beschlossen, Geschichtsstunden über den Hitlerfaschismus zu kürzen, klar, wo soll sonst die Unterrichtszeit für die so wichtige Aufarbeitung des DDR-Unrechts herkommen.

Schade, daß man dabei vergißt, daß es in der DDR u. a. keine Warteschleifen für Schulabgänger gab, sondern sich sofort an die 10-klassige polytechnische Oberschule eine Lehre anschloß und sich die Frage "Werde ich denn nach Abschluß der Lehre übernommen?" sich für die dann Ausgelernten in der DDR nicht stellte.