Donnerstag, 25. Juni 2009

Dresden - meine Liebe



In Anlehnung an den Titel eines sowjetischen Filmes über ein Opfer des Atombombenabwurfes in Hiroshima. Natürlich wird im Gegensatz zur Filmheldin Dresden auch nach der Aberkennung des Titels "Weltkulturerbe" weiterleben, werden Touristen diese liebenswerte Stadt weiter besuchen. Ich persönlich finde es schade, daß die für mich nicht schöne Brücke gebaut wird. Allerdings lebe ich nicht in Dresden, ich kenne die tägliche Verkehrssituation nicht und dann gab es ja einen Volksentscheid.

Ich kann nicht einschätzen, ob die Dresdner zu diesem Zeitpunkt wußten, ob sie den von ihnen beantragten Titel mit der Entscheidung für eine bzw. dieses Brücke an dieser Stelle wieder riskierten, deshalb kann ich hier nur mein ureigenstes persönliches Bedauern ausdrücken, denn Dresden war schon zu DDR-Zeiten meine Lieblingsstadt und das Ambiente am nicht bebauten Fluß, also an den Elbwiesen mitten in der Stadt war einfach wunderschön und ich habe mich damals über die Verleihung des Titels "Weltkulturerbe für Dresden gefreut. Wie gesagt, mir gefällt weder die Brücke noch die Stelle, an der sie gebaut werden soll, aber ich bin eben Busfahrerin um Mainz herum und nicht in Dresden auf ein Auto angewiesen. Und leider habe ich bereits im Mai beschreiben müssen. wie man bestimmte Plätze und Stätten überall verunstalten kann (siehe "Pures Entsetzen").

Nach anfänglicher Begeisterung ist schon der Neuaufbau der Frauenkriche (im Bild die Ruine) nicht auf meine Liebe gestoßen, weil man damit ein Mahnmal zerstörte. So schön wie diese neue helle Kirche ist, die Funktion als Mahnmal hat sie verloren. Man sollte in diesem Zusammenhang auch darauf hinweisen, daß es eine Vereinbarung zwischen Coventry und Dresden gab, beide Kirchen nicht mehr aufzubauen. Und auch wenn die Stadt Coventry die Glocke für die neue Kirche gespendet hat, frage ich mich leise, warum ist die zerbombte Kirche in Coventry immer noch eine Ruine und die Dresdens nicht.


1 Kommentar:

Anonym hat gesagt…

Meine liebe Jette,
Als gebürtige Dresdnerin, freue ich mich natürlich ganz besonders über diesen Beitrag. Gerhart Hauptmann schrieb „Wer das Weinen verlernt hat, der lernt es wieder beim Untergang Dresdens“. Auch wenn Dresden lebt, die alte Wunde ist nie ganz geheilt worden und heutzutage reiβt man leider einige der wunden Stellen wieder auf und streut gar Salz hinein. Das mit der Frauenkirche die Mahnmal bleiben sollte ist auch ganz meiner Meinung.
Ich selber muβte leider schon als Kind mit meinen Eltern meine schöne Heimatstadt verlassen, die wir dann sooft wie es nur ging besuchten.
Wer Interesse hat, lade ich ein um in meinem Blog um den 13.Februar ein paar Beiträge und seltene Bilder zu betrachten, ich biete sogar einen Auszug aus der „Dresdner Kantate“ von Max Zimmering an.
Ich baue mir eine geistige Brücke nach Dresden, die schadet keinem, und es geht alles nach meinen „echt gelaufenen“ Erinnerungen und Vorstellungen. Vorwärts und nicht vergessen!
Ganz liebe Grüβe
Deine Nadja
<3