Mittwoch, 19. August 2009

Zitat des Tages in der AZ

"Man muß sich nur mal überlegen, die Nummer wäre schiefgegangen. Eine kleine Facette wäre gewesen, daß ich jetzt gar nicht Bundeskanzlerin sein könnte"

Angela Merkel, Kanzlerin (CDU), in Weimar zum Thema Wiedervereinigung

So steht es heute in meiner Tageszeitung als Zitat. Tja, wäre die Nummer doch nur schiefgegangen, Mensch, die Frau hätte als Angestellte der Akademie der Wissenschaften glatt ein nützliches Mitglied der Gesellschaft werden können. Aber so?


Dienstag, 18. August 2009

Sommerzeit - Ferienlagerzeit


Die Sonne scheint und wie von selbst gehen die Gedanken zurück an wunderschöne Tage in Kinderferienlagern. 7mal konnte ich auf diese Weise nicht nur schöne Tage verleben, sondern auch immer einen Teil der Heimat kennenlernen.

Genau weiß ich noch, wann ich wo war: 1969 in Pillnitz, 1970 in Bad Blankenburg, 1971 war Ottendorf an der Reihe, 1972 war ich Burg Kemnitz. 1973 war dann keine Zeit diesen Kinderkram, schließlich durfte ich 3 Wochen Vorbereitung im Pionierlager "M. I. Kalinin" am Frauensee und dann die 7 Tage im Zeltlager der Wuhlheide als Teilnehmerin an den X. Weltfestspielen genießen.
1974 habe ich die Winterferien in Oybin verbracht, 1975 ging die Reise nochmals nach Bad Blankenburg und 1976 nach Buczkowice in Polen.

Besonders Bad Blankenburg 1975 hat mir damals gefallen, die Feengrotten, der Besuch in der Schokoladenfabrik, auf der Freilichtbühne waren wir auch. Und es gab ein Lagerlied. Leider kenne ich nur noch die dritte Strophe und den Refrain.
Die Aussicht, daß hier jemand reinschaut, der mit mir zu den gleichen Zeiten in den gleichen Ferienlagern war, ist wohl eher gering und ob es jemand anders kennt? Die beiden ersten Strophen werden also für alle Zeit verschüttet sein.

Ist die Lagerzeit zu Ende,
steigen wir hinab ins Tal,
reichen uns zum Schluß die Hände
noch einmal.

Ja, das Lager hat uns hier vereint,
ob die Sonne lacht, ob der Himmel weint.
Bei uns herrscht immer Fröhlichkeit.
Seid bereit, immer bereit.

Ich weiß wie gesagt, weder die ersten beiden Strophen noch vom wem dieses Lied ist. Ich habe es gern gesungen und kann natürlich auch die Melodie noch.

PS.: Lange habe ich überlegt, ob ich nochmals was zum 65. Todestag von Ernst Thälmann schreiben soll, aber dieses Gedenken und der Umgang mit Gedenkstätten war erst am Sonntag Thema, deshalb ist rechts in der Videobar nur der Verweis auf mein Thälmannvideo.


Sonntag, 16. August 2009

Ziegenhals ist in Gefahr

In wenigen Tagen jährt sich zum 65. Mal der Tag der Ermordung von Ernst Thälmann im KZ Buchenwald.

Gleichzeitig wird von den Politikern dieses Landes nichts unternommen, um den Erhalt der Gedenkstätte Ziegenhals zu sichern.

In Ziegenhals fand am 7. Februar 1933 die letzte Versammlung der KPD-Führung statt, auf der Ernst Thälmann vor seiner Verhaftung sprach. Teilnehmer dieser Versammlung im Sporthaus waren u.a. Wilhelm Pieck, Walter Ulbricht, Hans Beimler, Karl Barthel und John Schehr.

John Schehr wurde bereist 1934 ermordet, Hans Beimler starb am 1. Dezember 1936 als Interbrigadist im spanischen Bürgerkrieg vor Madrid.

Diese Gedenkstätte ist heute vom Abriß bedroht. Wie überall soll nichts an kommunistischen Widerstand erinnern, soll auch nichts an die Denkmalkultur der DDR erinnern.



Mit Genehmigung von Frank darf ich hier seinen Brief an den Ministerpräsidenten des Landes Brandenburg, Matthias Platzeck, veröffentlichen:

Kampf der Thälmann-Freunde

Sehr geehrter Herr Platzeck !
In der Märkischen Oderzeitung vom- 09.08.2009 - konnte ich unter dem Thema „Kampf der Thälmann-Freunde" folgendes lesen:

.2000 Unterschriften hatten Renkl und die anderen Vereinsmitglieder für den Erhalt der Thälmann-Gedenkstätte gesammelt, hunderte Postkarten an Ministerpräsident Matthias Platzeck (SPD) geschickt. "Es kam nie eine Reaktion", sagt Renkl..

Herr Platzeck, ich bin erschüttert.

Ich habe diese Gedenkstätte als Jugendlicher zusammen mit meinem Vater besucht und erwarte, dass auch die heutige Jugend die Möglichkeit bekommt, etwas über das Leben und Sterben von Ernst Thälmann an historischem Ort, zu erfahren

Mein Vater hat den 2. Weltkrieg mit gesundheitlichen Schäden überlebt.
Meine Mutter hat den 2. Weltkrieg als Waisenkind mit gesundheitlichen Schäden überlebt.
Die Mutter meiner Mutter brachte 11 lebende Kinder zur Welt und erhielt das „Ehrenkreuz der Deutschen Mutter".

(Das Ehrenkreuz der Deutschen Mutter, kurz Mutterkreuz diente in der Zeit des Nationalsozialismus als Auszeichnung für kinderreiche Mütter, die nach der Rassenideologie der Nationalsozialisten eine „arische Abstammung" nachweisen konnten.)

Nach dem Tod durch Krankheit einer der begabtesten Töchter wurde meine Großmutter geisteskrank und mittels „Euthanasie" in der Nähe des heutigen Ortes Küstrin- ermordet--- trotz Ehrenkreuz.

(Euthanasie ---systematische Morde zur Zeit des Nationalsozialismus als Teil der Nationalsozialistischen Rassenhygiene )

Mein Großvater hat daraufhin eine politische Alternative bei den Kommunisten gesucht und gefunden.
Er verschwand durch einen mysteriösen Gasunfall---es gibt keine Sterbeurkunde und auch kein Grab, auch von meiner Großmutter kein Grab.

Ernst Thälmann hat gegen den Nationalsozialismus gekämpft und wurde dafür ermordet.
In Ziegenhals wurde an historischem Ort eine Gedenkstätte errichtet, die jetzt abgerissen werden soll.

Mein Vater hat mir mal gesagt:
„Die Sozialdemokratie ist der Arzt am Sterbebett des dahinsiechenden Kapitalismus".

Ich glaube meinem Vater und mein Glaube verfestigt sich, wenn ich lese:

.2000 Unterschriften hatten Renkl und die anderen Vereinsmitglieder für den Erhalt der Thälmann-Gedenkstätte gesammelt, hunderte Postkarten an Ministerpräsident Matthias Platzeck (SPD) geschickt. "Es kam nie eine Reaktion", sagt Renkl..

Ich kann nur hoffen, dass Sie Herr Platzeck nicht zu den „Ärzten gehören und erwarte eine entsprechende Reaktion auf die Schweinerei die da in Ziegenhals passiert.

Denn:

Wenn das, was damals 1933 in Deutschland passiert ist, noch mal passiert, dann sind auch Sie dran.
„Ihr aber lernet, wie man sieht statt stiert
Und handelt, statt zu reden noch und noch.
So was hätt einmal fast die Welt regiert!
Die Völker wurden seiner Herr, jedoch
Dass keiner uns zu früh da triumphiert
Der Schoß ist fruchtbar noch, aus dem das kroch!

Bertolt Brecht

Am 22. Juni 1933 wurde die SPD endgültig verboten. Es folgte die Verhaftung von mehr als 3000 Sozialdemokraten. ( http://www.gbg.kbs-koeln.de/denkmal/m33/spd.htm )


Es wäre ein positives Signal, wenn Sie Herr Platzeck am 23.08.09 11.30 Uhr anläßlich des 65.Jahrestages der Ermordung Ernst Thälmanns
zur Kundgebung nach Ziegenhals kommen würden
(info: http://www.etg-ziegenhals.de/Startseite.html )


Mit freundlichen Grüßen. Frank aus Storkow


Samstag, 15. August 2009

Leichtathletik-WM


Heute beginnt in Berlin die Leichtathletik-WM. Ein Sommergroßereignis, daß sich natürlich auch in den Medien widerspiegelt.

Am Mittwoch brachte die Mainzer Allgemeine darüber eine ganze Seite, um sowohl Gegenwart als auch Geschichte der Weltmeisterschaften dem geneigten Leser nahezubringen.

Es gag einen Rückblick zu der ersten WM, die 1983 in Helsinki stattfand. Stolz wurde berichtet, daß die BRD-Mannschaft mit 2 Goldmedaillengewinnern nach Hause zurückkehrte, Willi Wühlbeck über 800 m und Patriz Ilz über 3000 m Hindernis waren dafür verantwortlich.

So ganz totschweigen konnte man allerdings die mit 10 Goldmedaillen erfolgreichste Mannschaft nicht, deshalb hieß es ziemlich lapidar mit Hinweis auf eben die erfolgreichste Mannschaft der DDR, daß Heike Drechsler zu den Goldmedaillengewinnern zählte.
Fehlen halt noch neun andere und ich will diese eben nicht vergessen:

Roland Weigel - 50 km Gehen
Detlef Michel - Speerwerfen
Marlies Göhr - 100 m
Marita Koch - 200 m
Bettine Jahn - 100 m Hürden
Martina Hellmann - Diskuswerfen
Ramona Neubert - Siebenkampf

und sowohl die 4 x 100 m- als auch die 4 x 400 m-Staffel der Frauen errangen neben Heike Drechsler im Weitsprung, die damals noch Daute hieß, Goldmedaillen.

4 Jahre später, 1987 bei den 2. Weltmeisterschaften in Rom, gelangen den DDR-Sportlern erneut 10 Goldmedaillen, auch da waren sie die erfolgreichste Mannschaft vor den USA.

Heute bin ich nicht mehr so sportverrückt wie damals ohne Kind und Kegel, aber auf diese WM freue ich mich.

Übrigens: DDR-Sportler errangen 203 olympische Goldmedaillen, 768 Welt- und 747 Europameistertitel. Dazu hatten sie nicht mal die 40 Jahre der Existenz der DDR Zeit, wie man weiß, hat es lange gedauert, ehe DDR-Sportler in zuerst gemeinsamen deutschen Mannschaften und dann als DDR-Sportler überhaupt an internaionalen Meisterschaften teilnehmen durften.

Nachtrag: Daß die erste Medaille für die BRD ein Neubrandenburger gewinnt, finde ich schon wirklich gut :-), schließlich war mir diese Stadt 10 Jahre lang Heimstatt.

Und noch ein Nachtrag: Die Mannschaft der BRD hat die mit Abstand häßlichsten Trikot dieser WM, das blau mag unmoderner gewesen sein, aber auf jeden Fall ansehnlicher.

Bildnachweis: Marlies Göhr, geklaut von rapidas.webcindario.com


Donnerstag, 13. August 2009

Zum 138. Geburtstag



"Der Hauptfeind des deutschen Volkes steht in Deutschland: der deutsche Imperialismus, die deutsche Kriegspartei, die deutsche Geheimdiplomatie."

Karl Liebknecht (13.08.1871 - 15.01.1919)