Sonntag, 21. Dezember 2008

Kinder - unsere Zukunft

Jetzt hilft uns unsere Regierung aber. Nach Finanzierungsquerelen in Bund und Ländern steht fest, ab dem 1. Januar 2009 bekommt jede Familie für das erste und zweite Kind 10 Euro mehr Kindergeld, für jedes weitere wird die Familienkasse um 16 Euro aufgestockt.

Jede Familie? Nein natürlich nicht jede Familie hat dann diese Euros mehr in der Tasche. Diejenigen, die es am meisten brauchen, werden von dem Geld nichts sehen. Für Hartz-IV-Empfänger sind diese Gelder nämlich ein höheres Einkommen, das dann mit den anderen staatlichen Hilfen verrechnet wird. Für sie ändert sich also nichts.

Ich weiß jetzt wirklich nicht, ob ich mich über diesen staatlichen Segen freuen soll. Ja, ich komme in den Genuß dieser Gießkanne, meinem Sohn ist es mit 21 Jahren gelungen, eine Einstiegsqualifizierung zu bekommen, so daß uns seit dem 1. Dezember wieder Kindergeld zusteht. Er hat es also mal wieder geschafft, er arbeitet für 212,00 EUR 37,5 Stunden in der Woche, ob sich an diese Maßnahme eine reguläre Lehre anschließt steht in den Sternen, jaja, Kinder - unsere Zukunft.

Da wäre ich wohl wieder bei meinem Thema, mit 21 Jahren hatte ich einen Beruf und das Abitur in der Tasche (auch Schüler mit nicht so guten schulischen Leistungen hatten bereits einen Beruf mit 21), studierte im 3. Studienjahr (ja, das ist dieses, in dem man Wissenschaftlichen Kommunismus mitstudieren MUSSTE) und bereitete mich auf meine Diplomarbeit vor. Wie hatte sich Bergmann-Pohl im Oktober aufgeregt: "Eltern erzählen ihren Kindern eine verklärte Vergangenheit in der DDR". Nein, man muß nichts verklären, man muß nur die gegenseitigen Tatsachen sprechen lassen!

Also nein, ich freue mich nicht, das ist Geld an der falschen Adresse, das Unwort "Unterschicht" wird mit solchen Maßnahmen weiter genährt.

2 Kommentare:

Vallis Blog hat gesagt…

Diese Vergleiche der realen Tatsachen sind es, die unsere Gegenwart (und unsere Zukunft ? ) so alt aussehen lassen.
Grüße an Dich nach Mainz und alles Gute für Deinen Sohn. Er soll sich nicht zermürben lassen!

Jeanette hat gesagt…

Es hilft doch schon, Heiligabend im Kreis Märkisch-Oderland zu verbringen, nahe der Berliner Heimat, der der 1. Feiertag gehört.