Mittwoch, 31. Dezember 2008

Mein persönlicher Rückblick 2008

ja, bis zu einem gewissen Zeitpunkt war dieses Jahr wie eben jedes Jahr, persönliche Erfolge und das Gegenteil, Krankheiten usw. usf.

Der erste Höhepunkt: die Olympischen Spiele in Peking. Und während viele die Eröffnungsfeier schauten, gab es tatsächlich im deutschen Fernsehen auch die Nachricht, Georgien habe die abtrünnige Teilrepublik Südossetien angegriffen. Ich weiß nicht mehr genau, ob dieser Wortlaut 24 oder 48 Stunden in den gleichgeschalteten Medien zu finden war. Kurze Zeit später, wie wir alle wissen, war das arme und ach so demokratische Georgien das Opfer der bösen Russen, die nun ohne Grund den vom Westen geförderten Saakaschwili angriffen. Der arme Mann rief um Hilfe und alle alle kamen. Unser Merkelchen hat leider ihre sehr solide Schulbildung vergessen, sonst hätte sie sich vor ihrem Geschrei die eine Frage gestellt: qui bono.

Der nächste Meilenstein, auch auf dem Weg zu diesem Blog, war das Interview Thomas Roths mit Wladimir Putin. Wer immer noch gedacht hatte, wir leben in einem demokratischen Staat, in dem die Medien die vierte Gewalt ausüben, konnte sich bestens von der Art dieser Gewalt überzeugen. Dank des Internets konnten sich interessierte Menschen den wirklichen Wortlaut dieses Gesprächs anhören und vergleichen, was ein anerkannter ARD-Reporter dem dummen deutschen Volk bot. Beschämend!!!

Pünktlich vor dem ostdeutschen Trauertag wurden wir von Politikern als in der DDR aufgewachsene Eltern aufgefordert, unseren Kindern nun doch endlich die wahre Geschichte des "Un"rechtsstaats zu erzählen, die Kinderchen würden mit einem verklärten Bild zu diesem Land aufwachsen.
Da machte irgendetwas bei mir Klick...die Nachricht online im ND gelesen und einen geharnischten Leserbrief schreiben, war eines. Das Erstaunliche daran (ich wußte ja nicht mal, ob dieser Brief überhaupt veröffentlicht wurde) hatte ich zwei Tage später die ersten Reaktionen darauf. Wildfremde Menschen, die es einfach auch leid sind, ihre Heimat von irgendwelchen Dümmlingen, gewendeten Vertretern der Nationalen Front (ich vermeide das Wort Blockflöten, es wird keiner Partei, die zur NF gehörte, gerecht), Antikommunisten usw. verleugnen zu lassen, riefen an und so lernte ich den RotFuchs kennen und schätzen.

Immer mehr reifte in mir die Erkenntnis, nein, Dir soll nie einer vorwerfen können, Du hast nichts getan, Du hast Dich weggeduckt, einfach weggesehen. Also entstand dieser Blog, nachdem ich mich vor allem in Vallis Blog kundig gemacht habe, wie so etwas geht.
Zuerst war ich sicher mindestens einen Monat lang Alleinunterhalterin. Dann kamen die Leser, nein, es sind nicht viel, aber ich glaube, eine treue Gemeinde (dank meinen Youtubefreunden), die immer wieder reinguckt, ob ich zu irgendeinem Thema auch was zu sagen habe. Ich würde mich freuen, wenn Ihr desöfteren einen Kommentar schreiben würdet.

DANKE dafür und ich werde 2009 weitermachen.

Natürlich genügt dieser Blog keinen wissenschaftlichen Anforderungen, das muß er ja auch nicht es sind meine Gedanken zu diesem oder jenem Geschehen in der Welt, zur Geschichte, zu allem, was mein Leben ausmacht.

Ich wünsche allen Lesern, die heute hier reinschauen, einen guten Rutsch und ein friedliches, gesundes und gutes Jahr 2009.

Mittwoch, 24. Dezember 2008

Heiligabend - Weihnachten in Familie

Ich wünsche allen Besuchern dieses Blog ein friedliches Weihnachtsfest

und besinnliche Festtage im Kreise der Familie oder mit Freunden.






Montag, 22. Dezember 2008

Vielen Dank,

Manfred für den wunderschönen Geburtstagsgruß. Da hast Du natürlich auch eines meiner Lieblingslieder erwischt.




Ich habe mich riesig gefreut, so fing der Tag richtig gut an.

Sonntag, 21. Dezember 2008

Kinder - unsere Zukunft

Jetzt hilft uns unsere Regierung aber. Nach Finanzierungsquerelen in Bund und Ländern steht fest, ab dem 1. Januar 2009 bekommt jede Familie für das erste und zweite Kind 10 Euro mehr Kindergeld, für jedes weitere wird die Familienkasse um 16 Euro aufgestockt.

Jede Familie? Nein natürlich nicht jede Familie hat dann diese Euros mehr in der Tasche. Diejenigen, die es am meisten brauchen, werden von dem Geld nichts sehen. Für Hartz-IV-Empfänger sind diese Gelder nämlich ein höheres Einkommen, das dann mit den anderen staatlichen Hilfen verrechnet wird. Für sie ändert sich also nichts.

Ich weiß jetzt wirklich nicht, ob ich mich über diesen staatlichen Segen freuen soll. Ja, ich komme in den Genuß dieser Gießkanne, meinem Sohn ist es mit 21 Jahren gelungen, eine Einstiegsqualifizierung zu bekommen, so daß uns seit dem 1. Dezember wieder Kindergeld zusteht. Er hat es also mal wieder geschafft, er arbeitet für 212,00 EUR 37,5 Stunden in der Woche, ob sich an diese Maßnahme eine reguläre Lehre anschließt steht in den Sternen, jaja, Kinder - unsere Zukunft.

Da wäre ich wohl wieder bei meinem Thema, mit 21 Jahren hatte ich einen Beruf und das Abitur in der Tasche (auch Schüler mit nicht so guten schulischen Leistungen hatten bereits einen Beruf mit 21), studierte im 3. Studienjahr (ja, das ist dieses, in dem man Wissenschaftlichen Kommunismus mitstudieren MUSSTE) und bereitete mich auf meine Diplomarbeit vor. Wie hatte sich Bergmann-Pohl im Oktober aufgeregt: "Eltern erzählen ihren Kindern eine verklärte Vergangenheit in der DDR". Nein, man muß nichts verklären, man muß nur die gegenseitigen Tatsachen sprechen lassen!

Also nein, ich freue mich nicht, das ist Geld an der falschen Adresse, das Unwort "Unterschicht" wird mit solchen Maßnahmen weiter genährt.

Montag, 15. Dezember 2008

Sportlerumfrage des ND


Es ist wieder so weit und ja, ich gebe zu, inzwischen fast der einzige Grund, nach dem ND zu greifen bzw. die Seite im Internet aufzurufen.

Aber pünktlich zur Sportlerumfrage muß ich natürlich dabei sein, habe ich doch auch früher immer für Roland Matthes, Ulrich Wehling, Karin Enke und wie sie alle heißen, gestimmt. Nur für den BFC war ich nie...ich hielt es mit Dynamo Dresden.

Meine Stimme für dieses Jahr ist im Kasten, ich hoffe, es stimmen viele mit und natürlich besonders viele für Andrea Henkel.


Sonntag, 14. Dezember 2008

Abschiedsbrief zur Beerdigung von Alexis Grigoropoulos




WIR WOLLEN EINE BESSERE WELT!
HELFT UNS
Wir sind keine Terroristen, keine "Kapuzenleute" (Vermummte),
nicht die "bekannten Unbekannten" (gemeint sind die von der Polizei gern
als "unbekannte Täter, die uns schon bekannt sind" Bezeichneten),
WIR SIND EURE KINDER!
Sie, die euch bekannten Unbekannten ...
Wir träumen -- zerstört unsere Träume nicht!
Wir haben jugendlichen Elan -- bitte zerstört nicht unseren Elan.

ERINNERT EUCH!
Auch ihr wart einmal Jugendliche.

Jetzt jagt ihr hinter dem Geld her,
euch interessiert nur noch das Äußere,
ihr werdet dick, verliert eure Haare,
HABT VERGESSEN!
Wir haben erwartet, dass ihr uns unterstützen würdet,
Wir haben erwartet, dass ihr Interesse zeigen würdet,
dass auch ihr einmal uns stolz machen würdet (eine Anspielung auf die
elterliche Forderung, ihre Kinder sollten sie stolz machen) .

VERGEBLICH!
Ihr lebt ein Leben in Lüge, habt den Kopf gesenkt,
ihr lasst euch ausnutzen (wörtliche Übersetzung: ihr habt die Hosen
runtergelassen, die Bedeutung ist, sich ausnutzen zu lassen) und ihr wartet
auf den Tag, an dem ihr sterben werdet.

Ihr habe keine Vorstellungskraft, ihr liebt nicht,
ihr seid nicht kreativ!
Das einzige was ihr macht ist verkaufen und kaufen.

ÜBERALL MATERIE
NIRGENDS LIEBE, NIRGENDS WAHRHEIT.

Wo sind die Eltern?
Wo sind die Meister (eigentlich "Künstler" , doch es kann in diesem
Zusammenhang auch "Meister" im Sinne von "die Eingeweihten, die
Intellektuellen" gemeint sein)?
Warum kommen sie nicht heraus um uns zu beschützen?
MAN TÖTET UNS!
HELFT UNS

DIE KINDER

P.S.
Werft nicht noch mehr Tränengas nach UNS,
wir weinen schon von selbst.


Samstag, 13. Dezember 2008

zum 60. Jahrestag der Gründung der Pionierorganisation "Ernst Thälmann"


Am Abend des 13. Dezember 1948 eilten etwa einhundert Mädchen und Jungen, Mitglieder der Kindervereinigung der FDJ, durch die Trümmerberge der zerstörten Stadt Berlin. Aufgeregt hasteten sie auf ein noch erhalten gebliebenes Haus zwischen den U-Bahnhöfen Stadtmitte und Hausvogteiplatz zu, das Gebäude des Zentralrates der FDJ.

Sie hatten die ehrenvolle Aufgabe, ein Kulturprogramm mit Gesang, Spiel und Tanz zu bestreiten - anläßlich der Gründung der Pionierorganisation: des Verbandes der Jungen Pioniere.

Nach dem Auftritt der Kinder banden Erich Honecker, Heinz Keßler, Paul Verner, Hermann Axen und andere Mitglieder des Zentralrates der FDJ den kleinen Künstlern die ersten blauen Halstücher um. Erich Honecker sagte den Jungen Pionieren: "Wir halten Euch für würdig, ein Teil unseres Kampfbundes zu sein. Eure blauen Halstücher sind ein Teil der Fahne der Freien Deutschen Jugend."

Auf dem 1. Pioniertreffen im August 1952 in Dresden wurde dem Pionierverband dann der Name "Ernst Thälmann" verliehen.

Bis zum August 1990 erlebten viele viele Kinder in der DDR eine glückliche Kindheit, die waren Jungpioniere, Thälmannpioniere und wußten sich nicht reich, aber geborgen in einer Gesellschaftsordnung, in der es das Wort Bildungsarmut nicht gab.

In besagten August 1990 wurde diee Pionierorganisation aufgelöst, die "Freiheit" und "Demokratie" begannen, die Wärme der menschlichsten Gesellschaftsordnung auf deutschen Boden verschwand.

Donnerstag, 11. Dezember 2008

Die bösen Chinesen

Wow Herr Außenminister Steinmeier hat gesprochen: "Wir dürfen nicht schweigen. Auch nicht gegenüber China, gerade heute."
Auslöser war die Verhaftung des Schriftstellers Liu Xiaobo in China, Anlaß die Feier stunde zum 60jährige Bestehen der Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte in Berlin.

Die EU-Kommission rügte gar, daß es um die Reisefreiheit in Europa schlecht bestellt ist. Sorgen haben Koimmissionen!

Jeder, der hier reinschaut, kann Die allgemeine Erklärung der Menschenrechte in Vallis Blog von gestern nachlesen und selbst entscheiden, welches Menschenrecht für ihn elementar ist.

Zumindest wird Xiaobo irgendwann wieder entlassen, für den in Deutschland inhaftierten und in Polizeigewahrsam gestorbenen Oury Jalloh sowie den in Patras (Griechenland) erschossenen 15jährigen Schüler Alexis Grigoropoulos wurde keine nach Menschenrechten schreiende Schlagzeile von unseren Politikern bekannt.

Dienstag, 9. Dezember 2008

Bildungsarm?

was ist das für ein Wort. Gerade ist es in der Tagesschau gefallen. Grundschüler haben ihre Leistungen laut Iglu-E-Test und TIMS verbessert, in den weiterführenden Schulen verschlechtertert sich die Lesekompetenz deutlich, verantwortlich sind dafür Schüler mit Migrantenhintergrund oder aus bildungsarmen Familien.

Viele Wörter (andere vermisse ich heute im Sprachgebrauch) mußte ich seit 18 Jahren neu lernen, bildungsarm finde ich vor allem traurig, weil es Kinder betrifft.

Ich bin in einem Land groß geworden, in dem Kinder das Wichtigste waren, die junge Generation als Zukunft geliebt, gefördert und gefordert wurde. Natürlich gab es in der DDR wie in jedem anderen Land Kinder mit Lernschwäche. Aber die polytechnische Oberschule, in der Kinder ca. seit 1977 bis zur 10. Klasse gemeinsam lernten, war wesentlich besser geeignet, Lernschwächen mit Schülerpatenschaften zu verringern. Es gab bis zur 10. Klasse eine gesunde Mischung von guten und schwächeren Schülern, die gegenseitig aufeinander eingehen konnten.

Es drängt sich mir der Verdacht auf, daß an der Bildungsmisere in der BRD nicht grundsätzlich etwas geändert werden soll. Bildung bleibt Kindern vorbehalten, deren Eltern privat in eine besondere Förderung investieren können, die andern kommen eben auch bildungsarmen Familien. Natürliche Auslese? Chancenungleichheit vorprogrammiert!!! Warum auch Chancengleichheit, bei den Studiengebühren können sich schleechter gestellte Eltern studierende Kinder eh nicht leisten.

Eine Meldung in der Mainzer Allgemeinen von voriger Woche besagt, daß Zuschüsse zu Büchern und Schulmaterialien nur bis zur 10. Klasse vorgesehen sind und vorgesehen bleiben werden.

Montag, 8. Dezember 2008

8. Türchen - Oh es riecht gut

Christel Ulbricht

Oh, es riecht gut, oh, es riecht fein!
Heut rühr’n wir Teig zu Plätzchen ein.
In der Küche wird gebacken,
Helft nur alle Mandeln knacken!
Oh, es riecht gut, oh, es riecht fein!

Butter, Zucker, glatt gerührt,
Und die Bleche eingeschmiert!

Eier in den Topf geschlagen,
Und die Milch herzugetragen!

Weißes Mehl, das wolln wir sieben,
Aber nichts danebenstieben!

Bärbel trägt heut Mutters Schürze,
Und sie mischt schon die Gewürze.

Peter rollt den Teig ganz stolz
Mit dem runden Nudelholz.

Inge sticht die Formen aus.
Herzen, Sterne werden draus.

Wenn sie auf den Blechen liegen,
Heißt es, in den Ofen schieben.

So, nun wolln wir Ordnung machen
Von den vielen Backesachen!

Oh, es riecht gut, oh, es riecht fein!
Die Plätzchen werden fertig sein,
Weihnachtskringel braun und rund
Eins zum Kosten in den Mund.
Oh, es riecht gut, oh, es riecht fein!

Sonntag, 7. Dezember 2008

7. Türchen - Festliche Drehtürme

Pyramiden wurden nicht im Erzgebirge "erfunden". Schon im 18. Jahrhundert fand man auf Weihnachtsmärkten papierumwickelte und mit Zierrat behangene Holzgestelle, die wahrscheinlich den pyramidenartigen, lichtergeschmücktenAufbauten bei Kirchenprozessionen abgesehen waren. Auch der Lausitzer Pyramidenleuchter, der Thüringer Reifenbaum oder der bayrische Klausenbaum mögen den Spielzeugmacher inspiriert haben.

Mit der Drehpyramide entstand im Erzgebirge um 1820 dann ein völlig neues Gebilde, für das gewiß die Mechanik der alten Bergwerke Pate stand.

Zu den Pyramiden-Grundformen zählen die Göbel-, Stufen- oder Stockwerks-, Stab- und Turmpyramiden. Bestückt sind die Pyramiden mit den unterschiedlichsten Figuren, von der Weihnachtsgeschichte bis zu Alltagsszenen aus Bergbau, Waldarbeit und Jagd.

(aus: Erzgebirgisches Weihnachtsbüchlein, BuchVerlag für die Frau)

Samstag, 6. Dezember 2008

6. Türchen - Nikolaustag

Laßt uns froh und munter sein

Volksweise aus dem Hunsrück vor 1870



Freitag, 5. Dezember 2008

5. Türchen - Meine Lieblingskekse


Aprikosenplätzchen

Zutaten für etwa 65 Stück (also ich bekomme nie 65 Stück aus dem Teig)

Für den Teig:
300 g Mehl, 150 g Zucker, abgeriebene Schale einer halben unbehandelten Zitrone, 1 Ei, 200 g kalte Butter oder Margarine

Für die Füllung:
150 g Aprikosenmarmelade, nach Belieben 2 Eßlöffel Aprikosenschnaps

Zum Bestäuben:
2 Eßlöffel Puderzucker

Außerdem:
Fett oder Backpapier für das Backblech, Mehl zum Ausrollen

Das Mehl mit dem Zucker, der Zitronenschale, dem Ei und dem kleingeschnittenen Fett auf die Arbeitsfläche geben.
Mit einem Messer durchhacken, dann mit den Fingern rasch verkneten. In Folie gewickelt eine Stunde kaltstellen.

Den Backofen auf 180° (Gas: Stufe 3) vorheizen. Das Backblech einfetten oder mit Backpapier belegen.. Den Teig auf wenig Mehl 3 - 4 mm ausrollen. Beliebige Plätzchen ausstechen und auf das Blech legen. Im Backofen (Mitte) etwa 10 Minuten backen.

Die Aprikosenmarmelade erwärmen und nach Belieben mit dem Schnaps glattrühren. Die noch warmen Plätzchen damit bestreichen und jeweils zwei zusammensetzen. Abkühlen lassen und eventuell mit Puderzucker überstäuben.

(aus: Backen für Weihnachten, Regine Strohner, Gräfe und Unzer Verlag GmbH München 2000)



Donnerstag, 4. Dezember 2008

4. Türchen: Der kleine Mann

Unter dem Weihnachtsbaum war ein sehr vortrefflicher kleiner Mann sichtbar geworden, der still und bescheiden dastand, als erwarte er ruhig, wenn die Reihe an ihn kommen werde. Gegen seinen Wuchs wäre freilich vieles einzuwenden gewesen, denn abgesehen davon, daß der etwas lange, starke Obeerkörper nicht so recht zu den kleinen dünnen Beinchen passen wollte, so schien auch der Kopf bei weitem zu groß.

Vieles machte die propere Kleidung gut, welche auf einen Mann von Geschmack und Bildung schließen ließ. Er trug nämlich ein sehr schönes, violettglänzendes Husarenjäckchen mit vielen weißen Schnüren und Knöpfchen, ebensolche Beinkleider und die schönsten Stiefelchen...
Sie saßen an den zierlichen Beinchen so knapp angegossen, als wären sie darauf gemalt. Komisch war es zwar, daß es zu dieser Kleidung sicch hinten einen Mantel, der recht aussah wie von Holz, angehängt und ein Bergmützchen aufgesetzt hatte.

Aus den hellgrünen, etwas zu großen Augen sprach nichts als Freundschaft und Wohlwollen. Es stand dem Manne gut, daß sich um sein Kinn ein wohlfrisierter Bart von weißer Baumwolle legte, denn um so mehr konnte man das süße Lächeln des hochroten Mundes bemerken.

"Ach!", rief Marie endlich aus, "ach, lieber Vater, wem gehört denn der allerliebste kleine Mann dort am Baum?" - "Der", antwortete der Vater, "soll für Euch alle tüchtig arbeiten, er soll die harten Nüsse aufbeißen..."

E.T.A. Hoffmann aus "Nußknacker und Mäusekönig"


Mittwoch, 3. Dezember 2008

Eine Bitte an Euch

Ich habe eine Bitte an Euch, meine lieben, wenn auch wenigen Leser. In zehn Tagen jährt sich zum 60. Mal der Gründungstag der Pionierorganisation "Ernst Thälmann". Natürlich wird dazu hier ein Beitrag erscheinen, aber ich habe keine Bilder. Vielleicht kann mir jemand aus seinem persönlichen Fundus eines zur Verfügung stellen, sonst muß ich mal wieder auf das Internet zurückgreifen.

Wenn mir jemand helfen will, dann bitte einen Kommentar schreiben mit Email-Adresse, auf Wunsch wird dieser Kommentar dann auch nicht veröffentlicht. Ich baue auf Euch.

3. Türchen: Vorfreude, schönste Freude

Dienstag, 2. Dezember 2008

2. Türchen - Englische Weihnachtsgans


Zutaten:

1 Gans, Salz, 800 g säuerliche Äpfel, 80 g Korinthen, 80 g Sultaninen, 4 Eßlöffel geriebene Semmel.

Zubereitung (ganz einfach, auch für mich möglich):

Die vorbereitete Gans innen und außen mit Salz einreiben. Die geschälten Äpfel in dünne Scheiben schneiden und mit den übrigen Zutaten locker vermischen. Die damit gefüllte Gans zunähen und in der Herdröhre auf dem geölten Rost oder in der Pfanne garen. Dazu eine Deckelpfanne 3 bis 4 cm hoch mit Wasser füllen, nach dem Aufkochen die Gans darin zugedeckt auf kleiner Flamme dünsten. Beginnt der Bratensatz sich zu bräunen, etwas kochendes Wasser nachgießen. Den Gänsebraten häufig mit dem Bratensatz beschöpfen und von Zeit zu Zeit in der Schwanzgegend einstechen, damit das Fett ablaufen kann. Kurz vor Beendigung der Garzeit die Pfanne aufgedeckt in die heiße Röhre stellen, die Gans mit kaltem Salzwasser bepinseln und knusprig bräunen.

(aus: Unser großes Kochbuch, Verlag für die Frau, DDR Leipzig, 11. unbearbeitete Auflage, 1970)

Montag, 1. Dezember 2008

Schmierentheater

Huch, ist denn schon wieder Nachrichten-Saure-Gurken-Zeit? Madame Künast verlangt doch glatt im 19. Jahr nach der Vereinigung von der schnellstgewendeten DDR-CDU eine Entschuldigung für ihr Wirken als Blockpartei in Volkskammer und öffentlichen Leben.

Eine gute Vorlage einer solchen Entschuldigung hat Mieczyslaw Rakowski, der letzte PVAP-Generalsekretär anläßlich seines 80. Geburtstages gegeben. Nachzulesen in: Hans Modrow: "In historischer Mission - Als deutscher Politiker unterwegs" (Link auf der rechten Seite), auf der Seite 169 gegeben.

Natürlich wird die Ost-CDU diese Chance nicht nutzen, selbstbewußt zu ihrer Vergangenheit zu stehen, die Zeit für Wunder ist noch nicht reif.


Adventskalender


Ja, ich mag sie, diese vorweihnachtliche Zeit mit ihren dunklen, von hellen Kerzen beleuchteten Tagen. Ich mag die Musik, ich mag diese warmen Abende und nein, ich mag das Gehetze nach Geschenken nicht, bei mir gibts viel Selbstgebasteltes. Mein Adventskalender ist einer mit Bildchen, wie wir es früher gewohnt waren.

In den nächsten Tagen will ich versuchen, immer mal ein Türchen zu öffnen. Weihnachtsgeschichten, Interessantes zur Entstehung, vornehmlich aus dem Erzgebirge, meinem Weihnachtsland schlechthin, mal ein Liedchen oder ein Weihnachtsrezept. Heute haben es mir die Schwibbögen angetan. Natürlich leuchtet bei mir seit gestern ein wunderschöner Bogen, dargestellt ist das Märchen "Hänsel und Gretel".


Leuchtende Bogen

Wenn die Bergleute am Weihnachtsnachmittag die "Mettenschicht" feierten, illuminierten sie die Häuser mit ihren Grubenlampen. Sie hängten die Lichter im Halbkreis - also in der Form des Stollenmundlochs - an die Wand. Aus diesem Brauch erwuchs eine der populärsten Weihnachtsdekorationen - der Schwibbogen.

Um 1778 hat der Bergschmied Johann Teller aus Johanngeorgenstadt den ersten schmiedeeisernen Schwibbogen gefertigt. Der Name übrigens ist der Architektur entlehnt. Schwibbogen bezeichnet hier einen von zwei Mauern gestützten schwebenden Bogen. Mit der Schwarzenberger Feierabendschau 1937 wurden Schwibbögen weithin bekannt. Neben metallenen entstanden nun auch hölzerne Modelle.

(aus: Erzgebirgisches Weihnachtsbüchlein, Verlag für die Frau)


Freitag, 28. November 2008

Lied von der friedlichen Welt


Schau her, schau her
so wär' die Welt, wenn Frieden wär'.
Schau her, schau her
so wär' die Welt, wenn Frieden wär'.

Sie wäre ein Garten mit Tauben und Wein
und würde doch nie ein Schlaraffenland sein.
Sie wäre ein Garten mit blühendem Mohn,
darunter läg' nie ein gefallener Sohn.

Schau her, schau her
so wär' die Welt, wenn Frieden wär'.
Schau her, schau her
so wär' die Welt, wenn Frieden wär'.

Sie wäre ein Berg in die Wolken hinein
und trotzdem nicht immer voll Sonnenschein.
Es bliebe den Menschen noch vieles zu tun,
das Glück wüchse dann aus den Kinderschuh'n.

Schau her, schau her
so wär' die Welt, wenn Frieden wär'.
Schau her, schau her
so wär' die Welt, wenn Frieden wär'.

Wir trügen statt Waffen dann Krüge aus Ton
und unsere Welt würde wohnlich davon.
Wir gössen die Gärten statt Kugeln aus Blei
und sängen noch Lieder von heute dabei.

Schau her, schau her
so wär' die Welt, wenn Frieden wär'.
Schau her, schau her
so wär' die Welt, wenn Frieden wär'.

(Musik und Text: Hartmut König, 1966)

Wer möchte, kann sich dieses Lied auf Youtube nochmal anhören. Außerdem ist es meine Antwort auf die Grundsteinlegung zum Ehrenmal für getötete Soldaten in Berlin am Bendlerblock.
Und eines sollten wir nicht vergessen, es gab eine deutsche Nationalhymne, in der es hieß: ...daß nie eine Mutter mehr einen Sohn beweint".






Der 28. November im vorigen Jahrhundert

Vor 100 Jahren

In Washington wird ein Vertrag zwischen den USA und Japan geschlossen, in dem sich beide Staaten ihren Besitz im Pazifischen Ozean verbürgen, eine Politik der "offenen Tür" für alle Nationen im Pazifik anerkennen und versprechen, sich bei auftauchenden Schwierigkeiten miteinander zu verständigen.

Bei einer Explosion in der Marianna Grube in Monongahela, US-Bundesstaat Pennsylvania, kommen über 100 Bergleute ums Leben.

Auch Autos waren schon wichtig, denn in Paris beginnt die 11. Internationale Automobilausstellung. Sie dauert bis 13. Dezember.


Vor 90 Jahren

Kaiser Wilhelm II dankt ab. Gemeinsam mit ihm begibt sich die ehemalige Kaiserin Auguste Viktoria ins niederländische Exil nach Doorn.

Im Frankfurter und im Düsseldorfer Schauspielhaus wird Georg Kaisers neues Drama "Gas" uraufgeführt.

Das Auktionshaus Paul Cassirer, Berlin, präsentiert 70 bisher unveröffentlichte Werke des Malers und Zeichners Max Liebermann, die zu einem Stückpreis von rund 1000 Mark verkauft werden.

Vor 75 Jahren

Das Schwurgericht beim Landgericht in Dessau verurteilt zehn KPD-Mitglieder zum Tode. Sie sollen am 11. Februar 1933 einen SA-Mann getötet haben.

Der evangelische Bischof von Brandenburg und Reichsleiter der NSDAP-nahen Glaubensbewegung Deutsche Christen, Joachim Hossenfelder, tritt als Kirchenminister zurück. Das dem Reichsbischof beigeordnete Geistliche Ministerium folgt diesem Schritt.

In Mainz findet die erste Landessynode der evangelischen Landeskirche Hessen-Nassau statt, die sich aus den ehemaligen Landeskirchen Hessen-Darmstadt, Nassau und Frankfurt zusammensetzt.


Vor 70 Jahren

Durch Verordnung des Reichsministers für Volksaufklärung und Propaganda, Joseph Goebbels, wird für die sudetendeutschen Gebiete ein Reichspropagandaamt in Reichenberg gegründet.

Durch eine Polizeiverordnung wird die Bewegungsfreiheit von Juden im Deutschen Reich eingeschränkt. Die Regierungspräsidenten der deutschen Länder und die gleichrangigen Behörden in den übrigen Gebieten des Reiches können räumliche oder zeitliche Ausgangsbegrenzungen für Juden verhängen.


Vor 60 Jahren

Der französische kommunistische Gewerkschaftsbund (CGT) ruft die Bergarbeiter des Landes dazu auf, ihren seit nunmehr acht Wochen andauernden Streik zu beenden.

Der stellvertretende ungarische Ministerpräsident Matyás Rákosi erklärt vor dem Zentralkomitee der Vereinigten Arbeiterpartei, die bisher verfolgte Politik der Toleranz gegenüber dem Primas der katholischen Kirche, Kardinal József Mindszenty, sei beendet.

Der Oberste Chef der Sowjetischen Militäradministration in Deutschland (SMAD), Marschall Wassili D. Sokolowski, wendet sich in einem Schreiben an die drei westlichen Militärgouverneure in scharfen Worten gegen die sich abzeichnende Spaltung Berlins.


Vor 50 Jahren

In Reaktion auf das sowjetische Ultimatum vom Vortag betont DDR-Ministerpräsident Otto Grotewohl erneut, dass ganz Berlin auf dem Territorium der DDR liege und Hauptstadt der DDR sei. - In derselben Frage erklärt das britische Außenministerium, die internationalen Abkommen über Deutschland und Berlin könnten nicht einseitig widerrufen werden.

General Lauris Norstad, Oberbefehlshaber der Truppen des westlichen Militärpaktes (NATO) in Europa, kündigt die Ausrüstung der meisten NATO-Armeen mit modernsten Atomwaffen innerhalb der nächsten drei bis sechs Monate an. Die Kontrolle über die Atomsprengköpfe wollen sich die USA vorbehalten.

Nach heftigen Protesten im Parlament zieht der japanische Ministerpräsident Nobsuke Kischi einen Gesetzentwurf zurück, der umfassendere Rechte für die Polizei vorsah.


Alle Angaben stammen aus dem Chroniknet, für den heutigen Tag gaben meine eigenen Geschichtsbücher eher nichts her.



Mittwoch, 26. November 2008

Wie viele Schritte nach rechts noch??


















Nun also doch ohne ihn! Clement wirft sein Parteibuch hin, gleichzeitig bietet ihm die FDP eine neue politische Heimat.

Warum? Ypsilanti ist abgewatscht, die Neuwahlen in Hessen werden keine rot-grüne Mehrheit bringen, die Parteiführung ist mit Müntefehring/Steinmeier von mittelinks nach mitterechts gerückt.

Was also könnte seinen selbstgewählten Austritt ausgelöst haben? Die nächsten Tage und Wochen werden diese Frage wohl beantworten.

Bildnachweis: Der frühere SPD-Parteivize Wolfgang Clement (SPD) spricht am 07.08.08 in Bonn im Rahmen einer Pressekonferenz. (FOTO: DDP)

Heines "Nachtgedanken"

Denk ich an Deutschland in der Nacht,
Dann bin ich um den Schlaf gebracht,
Ich kann nicht mehr die Augen schließen,
Und meine heißen Tränen fließen.

Die Jahre kommen und vergehn!
Seit ich die Mutter nicht gesehn,
Zwölf Jahre sind schon hingegangen;
Es wächst mein Sehnen und Verlangen.

Mein Sehnen und Verlangen wächst.
Die alte Frau hat mich behext,
Ich denke immer an die alte,
Die alte Frau, die Gott erhalte!

Die alte Frau hat mich so lieb,
Und in den Briefen, die sie schrieb,
Seh ich, wie ihre Hand gezittert,
Wie tief das Mutterherz erschüttert.

Die Mutter liegt mir stets im Sinn.
Zwölf lange Jahre flossen hin,
Zwölf lange Jahre sind verflossen,
Seit ich sie nicht ans Herz geschlossen.

Deutschland hat ewigen Bestand,
Es ist ein kerngesundes Land,
Mit seinen Eichen, seinen Linden,
Werd' ich es immer wiederfinden.

Nach Deutschland lechzt ich nicht so sehr,
Wenn nicht die Mutter dorten wär;
Das Vaterland wird nie verderben,
Jedoch die alte Frau kann sterben.

Seit ich das Land verlassen hab,
So viele sanken dort ins Grab,
Die ich geliebt -- wenn ich sie zähle,
So will verbluten meine Seele.

Und zählen muß ich -- Mit der Zahl
Schwillt immer höher meine Qual;
Mir ist, als wälzten sich die Leichen,
Auf meine Brust -- Gottlob! Sie weichen!

Gottlob! Durch meine Fenster bricht
Französisch heitres Tageslicht;
Es kommt mein Weib, schön wie der Morgen
Und lächelt für die deutschen Sorgen.


Heinrich Heine schrieb dieses Gedicht 1843 in Paris, in der 8. oder 9. Klasse habe ich es in der Schule gelernt, immerhin so, daß ich die ersten zwei Strophen vom Fleck weg aufsagen könnte.


165 Jahre später hat dieses Gedicht eine ungeheure Aktualität. Ich mag mich gar nicht mehr fragen, in welcher Welt wir denn leben.


In Berlin-Hellersdorf lebten 2006 fast 50 Prozent der Kinder in Hartz-IV-Familien. Ich glaube nicht, daß es seitdem weniger geworden sind. Als Hohenschönhausenerin habe ich diesen Bezirk Ende der 80iger Jahre entstehen sehen, weiß ich, wieviel Hoffnung und Freude eine Wohnungsvergabe in Berlin-Hellersdorf brachte. Heute haben Plattenbauten einen schlechten Ruf, bis vor 20 Jahren aber boten sie vielen Menschen eine bezahlbare, warme, trockene und helle Wohnung. Heute sind die meisten Kinder in Hellersdorf angewiesen auf die "Arche", ein kirchliches Projekt, das neben Schulspeisung und Hausaufgabenbetreuung den Kindern auch menschliche Wärme bringt. Bei aller Hochachtung für die Arbeit, die in diesem Projekt inzwischen in 4 Großstädten geleistet wird, NEIN, das kann nicht der richtige Weg sein.


Ich bin in die jetzige Gesellschaftsordnung nicht hineingeboren und nicht groß geworden. Vieles ist mir auch nach 18 Jahren völlig unverständlich, stehe ich manchmal einfach hilflos davor. Da wird munter vom Aufschwung gefaselt (meine "Lieblings-FDJlerin" kann das besonders gut), zumindest bis vor 8 Wochen, da werden Arbeitslosenstatistiken veröffentlicht, in den immer weniger Menschen arbeitslos sein sollen, aber nie weniger von Hartz-IV leben. Nur gehts keinem, der nicht der Schicht der "Besserverdienenden" (wo immer die auch beginnt, bei mir sicher noch nicht) wirklich besser.


Andererseits gibt es auch kein Aufbäumen gegen diesen immensen Sozialabbau, der mit Einführung der Gesundheitsreform 2009 nochmal mehr Menschen trifft. Da gibt sich die IG Metall mit einem Tarifabschluß zufrieden, der kaum die Inflationsrate deckt, fängt der Opel-Gesamtbetriebsrat schon jetzt an, für seine Kollegen auf möglichst viel zu verzichten, nur Arbeitsplätze wird auch das nicht nachhaltig sichern, da schafft es in einer Partei, die sich sozialdemokratisch nennt, der rechte Flügel an die Spitze, sind sozialistische Kräfte in der PdL nicht in der Lage, den Weg weg vom Marxismus/Leninismus aufzuhalten geschweige denn zu verhindern. Aus dieser düsteren Aufzählung möchte ich die GdL explizit ausnehmen, aber dafür durfte sie ja auch den gesammelten Haß der gleichgeschalteten Medien aushalten. Warum sich der damalige Vorsitzende der transnet allerdings so gebärdete, wissen wir ja jetzt.


Insofern heißt es wohl, es sind immer noch sehr viele, zu viele mit ihrer Lage im kapitalistischen Deutschland zufrieden, womit die Nachtgedanken noch Jahre lang aktuell bleiben werden.



Montag, 24. November 2008

Mich hats erwischt


Ich hoffe, nur ganz kurz, aber heut und morgen ist sicher nichts von mir zu erwarten.
Ich lasse aber liebe Grüße für alle bekannten und unbekannten Leser hier.

Mittwoch, 19. November 2008

Kalenderblatt: 19. November 1942

Heute vor 66 Jahren begann um 8.50 Uhr früh der Angriff der Südwest- und der Donfront weit hinter Stalingrad.
Die Stoßgruppierungen beider Fronten sollten sich entsprechend dem Angriffsplan bei Kalatsch vereinigen und damit die Einschließung der dort operierenden Kräfte der Hitlerwehrmacht vollenden.
Im Ergebnis dieses Angriffs wurden die 6. Armee unter Paulus, Teile der 4. Panzerarmee - insgesamt 22 Divisionen mit über 300.000 Mann bei Stalingrad eingeschlossen. Während dieser Gegenoffensive der Roten Armee wurden außerdem die 3. rumänische Armee zerschlagen und die 3. rumänische Armee aufgerieben.

Mit der vollständigen Kapitulation der 6. Armee 2. Februar 1943 (der südliche Teil kapitulierte bereits am 31.01.1943) wurde die Wende des Krieges eingeleitet und mit der Schlacht am Kursker Bogen die folgende Niederlage Hitlerdeutschlands endgültig eingeleitet.

Quelle: Geschichte des Zweiten Weltkrieges 1939 - 1945, 1. Band, Deutscher Militärverlag Berlin 1961


Montag, 17. November 2008

Barack Obama - Lichtgestalt oder doch nur Mogelpackung

Nach 2 Wochen kann ich ja nun mal meine Gedanken anbringen, die Obamaria ist zum Glück etwas abgeklungen, jetzt warten alle auf seinen Amtsantritt. Deshalb ist wohl in Washington trotz Lobhudelei in allen Medien, die Junge Welt mal ausgenommen, beim Finanzkrisengipfel, auch G20-Gipfel genannt, nicht viel rausgekommen. Wer will schon mit dem Auslaufmodell konkrete Beschlüsse fassen.

Was ist nun von Obama zu erwarten?
Außenpolitisch wird sich nicht viel ändern, die USA werden weiter ihre Weltgendarmenrolle spielen. Es wird keine Aufhebung der Wirtschaftsblockade gegen Kuba geben. Die CIA wird auch ihm weiter versuchen, den verlorenen Boden in Südamerika wiederzugewinnen. Die NATO wird weiter US-LInie verfolgen.
Und daß in Afghanistan noch mehr Truppen eingesetzt werden, hat Obama ja bereits verkündet. Keinem Afghanen hat dieser Militäreinsatz auch nur einen Tag Frieden gebracht, nein!!! Bisher ist dieser Einsatz ein Desaster, das jeden Tag neue Opfer fordert. Daran wird sich auch unter Obama in den nächsten 4 Jahren nichts ändern. (Ich gebe dann gern zu, falls ich mich heute geirrt habe.)

Innenpolitisch? Schon jetzt ist klar, daß weder seine Wahlversprechen in der Gesundheits- bzw. Bildungspolitik zu finanzieren sind. Krankenversicherung? Und ob wenigstens die Krankenversicherungspflicht für Kinder kommt? Steht in den Sternen, mehr Geld für staatliche Schulen? Eher nicht! Neue Energiepolitik, ja, aber irgendwann! Klimawandel? Im Moment nicht zu finanzieren, es ist ja eine Finanzkrise. Was also bleibt von dem Hoffnungsträger außer: "Yes, we can!"

Ich kann auch und zwar in Ruhe abwarten, was er wirklich politisch bewegen will und kann.



Heute früh mal "nebenpolitisch"

Es gibt vor allem einen Grund, in den nächsten Monaten sportlich den Profis von Borussia Mönchengladbach die Daumen zu drücken. Ich will einfach die Sprüche von Hans Meyer in meiner Zeitung finden, mit denen er auch gern mal blöde Fragen der Reporter karikariert.
Was hats heute in meine Zeitung geschafft? "Im Innern habe ich schon seit Wochen geglaubt, daß wir gegen Bayern 2:2 spielen."

Also Mönchengladbacher, weiter so!!!

Samstag, 15. November 2008

Die Tafeln - kurze Gedanken



Die Tafeln - heute sind sie Thema in der Jungen Welt und den ganzen Tag gehen sie mir nicht aus dem Kopf.

Nicht alle Menschen haben ihr täglich Brot – und dennoch gibt es Lebensmittel im Überfluss. Die Tafeln bemühen sich um einen Ausgleich – mit ehrenamtlichen Helfern, für die Bedürftigen ihrer Stadt. Das Ziel der Tafeln ist es, dass alle qualitativ einwandfreien Nahrungsmittel, die im Wirtschaftsprozess nicht mehr verwendet werden können, an Bedürftige verteilt werden. Die Tafeln helfen so diesen Menschen eine schwierige Zeit zu überbrücken und geben ihnen dadurch Motivation für die Zukunft. (Tafelgedanke auf www.tafel.de, also auch Werbung für die Tafel)

Sollen wir uns glücklich schätzen, daß es diese Tafeln gibt oder ist es nicht viel mehr eine Bankrotterklärung unserer Gesellschaft, daß es sie geben muß. Weil Menschen, die unter uns leben, die genauso ein Recht auf Arbeit, Wohnung und vor allem Würde haben, gezwungen sind, diese Tafeln zu nutzen, um sich angemessen und vor allem ausgewogen ernähren zu können. Aber nein, hier werden öffentliche Gelder dafür verschwendet, festzustellen, daß auch 132,00 EUR für den Lebensunterhalt eines von Arbeitslosigkeit Betroffenen ausreichen, damit er sein Auskommen hat.

Was haben wir für eine Gesellschaft, in der die "Oberschicht" von unser aller Steuergelder gesponsert wird, der Staat aber nicht die Mittel aufbringt, Kinderarmut zu verhindern. Denn daß er diese nicht hat, glaubt wohl kein halbewegs gebildeter Mensch.

Was nützt mir meine Freiheit, reisen zu können, wohin ich will, wenn mein Geldbeutel es nicht gestattet, was nützt mir Demokratie, die mit Volksherrschaft reinweg nichts zu tun hat, die sich darauf beschränkt, alle 4 Jahre den Wahlzettel auszufüllen. Sorry, da setze ich andere Prioritäten. Immer wieder wird mir bewußt, ich habe im besseren deutschen Staat gelebt, was heute als Gleichmacherei verteufelt wird, war u. a. die Gewißheit, in der DDR hat niemand gehungert, war die Sorge um einen Arbeitsplatz einfach nicht vorhanden, waren Kinder kein Armutsrisiko und machte die Zukunft der eigenen Kinder keine grauen Haare.

Ich möchte gern ohne Tafeln leben können, weil jeder mit seiner Hände Arbeit seinen Lebensunterhalt selbst verdienen kann! Das ist für mich Menschenwürde!!!

Bildnachweis: entnommen www.sonntag-sachsen.de

Freitag, 14. November 2008

Jugendobjekt - heute ein Fremdwort


Eigentlich war es mal wieder banal, ich habe in Ria Novosti (das sollte man sich ab und zu geben) gestöbert und bin auf das Wort Nordstream gestoßen. Sofort kam mir in den Sinn: Erdgastrasse Drushba und schon gingen die Gedanken zurück und blieben an Jugendobjekt hängen.

Gerade heute, wo Jugendliche in großen Teilen völlig chancenlos sind, wo ein dreigliedriges Schulsystem Kinder von vorherein ausgrenzt, wünsche ich mir auch wieder mehr Verantwortung für die nächste Generation.

Jugendobjekte waren zeitlich begrenzte Aufgaben, die von der SED bzw. der FDJ an Jugendbrigaden verteilt wurden. Diese konnten zentral, also republikweit sein, aber es gab auch regionale Jugendobjekte, Jugendobjekte in den Kombinaten, Werken oder LPGen, an denen sich dann hauptsächlich Jugendliche aus diesem Kreis bzw. Bezirk bzw. dem Werk, der LPG beteiligten. Lt. Wikipedia arbeiteten im Jahr 1974 ca. 1 Mill. Jugendliche an 68.370 Jugendobjekten... eine stolze Zahl. Natürlich wurden diese Jugendobjekt ideologisch begründet, aber den Ergebnissen tat das keinen Abbruch.

Die wichtigsten mir bekannten zentralen Jugendobjekte in der DDR waren:

  • "Max braucht Wasser" 1949 in Unterwellenborn
  • Die Sosa-Talsperre, auch "Talsperre des Friedens" 1949
  • Ausbau des Flughafens Berlin-Schönefeld in den Jahren 1959 bis 1962
  • Trockenlegung der Großen Friedländer Wiese bei Ferdinandshof 1958 bis 1962
  • das Wohnungsbauprogramm in Berlin (bis 1990) und natürlich
  • die Erdgasleitung "Drushba" ab 1974 von Krementschuk aus in der Ukraine.

Das Bild zeigt übrigens die Talsperre Sosa (Bildnachweis: Thomas Ritz auf www.flickr.com).





Dienstag, 11. November 2008

Wieder ein Jubiläum 2008 - Der Reichstagsbrandprozeß


Das Jahr 2008 ist voll von historischen Jubiläen, darunter befindet sich auch der vor 75 Jahren durchgeführte Reichstagsbrandprozess, der von 21. September bis 23. Dezember 1933 in Leipzig und Berlin stattfand.

Angeklagt waren der Holländer Marinus van der Lubbe, die bulgarischen Kommunisten Georgi Dimitroff, Blagoj Popoff, Vasil Taneff sowie der Vorsitzende der Reichstagsfraktion der KPD, Ernst Torgler.

Durch das kühne Auftreten von Georgi Dimitroff, der durch seine Haltung den Ablauf des Prozesses immer mehr bestimmte und der weltweiten Solidarität mit den kommunistischen Angeklagten, erlitten die im Hintergrund agierenden faschistischen Kräfte eine politisch-moralische Niederlage. Ein Höhepunkt des Prozesses sollte für die Nazis das Auftreten von Goering und Goebbels als Zeugen der Anklage werden. Es wurde durch die von Georgi Dimitroff im Kreuzverhör gestellten Fragen zum völligen Desaster für das faschistische Regimes. Leidenschaftlich verteidigte Georgi Dimitroff seine kommunistische Weltanschauung, die Sowjetunion und seine bulgarische Nation sowie die revolutionäre deutsche und internationale Arbeiterbewegung. Unterstützt wurde er dabei durch Aussagen von Theodor Neubauer und anderer Arbeiterzeugen.

Der IV. Strafsenat des Reichsgerichts war gezwungen, die kommunistischen Angeklagten frei zu sprechen. Van der Lubbe wurde verurteilt und hingerichtet.

“Der Leipziger Prozess war das erste Debüt des Faschismus als europäischer Gendarm gegen den Kommunismus. Dieses Debüt endete für den Faschismus mit einer Katastrophe. In Anlehnung an ein bekanntes bulgarisches Sprichwort kann man wohl sagen, dass der deutsche Faschismus sich nach Leipzig stolz wie ein Löwe begeben hat, aber von dort von Kopf bis Fuß bespuckt abgezogen ist.” (Georgi Dimitroff, 1934).

Der Beitrag stammt von meinem Freund M. Meyer, mit dessen freundlicher Genehmigung ich ihn hier veröffentliche.

Bildnachweis: Umschlagseite des Buches G. Dimitroff, Reichtstagsbrandprozess nach einem Gemälde des sowjetischen Malers W. S. Bulankin



Sonntag, 9. November 2008

Regenbogenlied




Regenbogen

Wer den Regenbogen sieht,
durch die bunte Brücke zieht,
für den ist der Tag so schön
und voller Wunder.
Wer die sieben Farben kennt
und sie recht beim Namen nennt,
für den kommt der Regenbogen
bißchen runter.

Rot, orange, gelb und grün,
sind im Regenbogen drin,
blau und indigo gehts weiter
auf der Regenbogenleiter
und dann kommt das violett
sieben Farben sind komplett.

Dieses wunderschöne Lied ist von Lacky und wer es gern noch mal hören möchte, wird auf www.youtube.de fündig. Viel Spaß beim wieder mal Farben lernen und hören des Liedes :-).






Samstag, 8. November 2008

Kleine Gedanken zur Kristallnacht



Im Gegensatz zum 3. November (siehe Beitrag an diesem Tag) ist der 9. November von deutschen Ereignissen im vergangenen Jahrhundert nur so besetzt.
Das fing 1918 mit dem Beginn der Novemberrevolution an, setzte sich 1920 mit dem Hitlerputsch fort und der letzte auffällige 9. November wird wohl im nächsten Jahr von unseren Staatsoberen (wer immer das dann ist) bejubelt werden.

Der 9. November 1938 ging als Kristallnacht in die Geschichte ein. Ich wähle absichtlich den Begriff Kristallnacht und nicht den heute üblichen Reichsprogromnacht. Für mich drückt der erstgewählte Name das Einmalige dieses Geschehens wesentlich besser aus. Pogrome gibt es auch anderswo, dahinter können wir Deutschen uns gut verstecken, das ist nicht so einmalig.

Als Auslöser bzw. Fanal zum Mord an, zur menschenverachtenden Hetze auf Juden, für sinnlose Zerstörung jüdischen Eigentums wurde der Tod des Botschaftsmitarbeiters in Paris, Ernst von Rath, nach einem Attentat durch Herschel Grynszpan, einen polnischen Juden, der gegen die Behandlung seiner Familie nach der Abschiebung aus Deutschland protestieren wollte, genutzt.

Nun hatten die Faschisten ihren Aufhänger, womit sie der antijüdischen Hetze ein Mäntelchen der Gerechtigkeit umhängen konnten, der JUDE sollte zahlen für dieses Verbrechen.

Morgen wird dieses Tages deutschlandweit gedacht, und beim Gedenken ist mir sogar der verwandte Name egal.

Schwer zu ertragen ist für mich, daß in Deutschland der Neofaschismus wieder Alltag ist, daß Geschichte sich wiederholt, wenn wir an die Ereignisse der Weimarer Republik denken. Gegen Rote, gegen Kommunisten wurde ein ganzer Polizeistaat eingesetzt, während die braune Gefahr unterschätzt, ja nicht mal als solche erkannt wurde.

Neofaschisten in demokratisch gewählten Parlamenten sind in Deutschland keine Seltenheit, auch ihr meist kurzzeitiges Verweilen sollte uns nicht über ihre Gefahr hinwegtäuschen. Rechte Straftaten mehren sich Jahr für Jahr, ein Verbot neofaschistischer Parteien ist jedoch nicht in Sicht.

Ich weiß, was ich morgen tun werde: Friedrich Wolfs "Professor Mamlock" lesen.

Kleiner Nachtrag: Am 09. November 2006 starb Markus Wolf, langjähriger Leiter des MfS und Sohn von Friedrich Wolf.

Die ersten hundert


Besucher habe ich gestern vollgemacht. Dank Euch Ihr unbekannten Leser! 2 Kommentare durfte ich lesen und das hat den Entschluß gebracht, einfach weiter in meinem Blog zu schreiben, vielleicht interessiert es ja den einen oder den anderen, was ich zu sagen habe.

Die Bitte nach einem neuen Bild kann ich leider nicht ganz erfüllen Valli, denn auch dieses Bild ist inzwischen 2 Jahre alt, dafür aber in Berlin aufgenommen. Anscheinend haben mich Kinder (ob als Puppen oder real) schon immer fasziniert.

Ich schiebe als Ausgleich aber die Beantwortung der Frage nach meinem jetzigen Standort ein.

Was macht eine Puppenmutti in Mainz. Ganz einfach: Geldverdienen. Irgendwann war es damit in Neubrandenburg mal nicht mehr so gut, da wurden gerade blühende Landschaften aufgebaut und mir blieb nichts anderes übrig als der Arbeit hinterher zu ziehen. Das nennt man heute wohl flexibel sein. Ich sehne mich zurück in meine alte Heimat, aber solange ich im Umkreis von Berlin keine Arbeit finde, von deren Verdienst ich auch leben kann, wird meine Sehnsucht wohl keine Erfüllung finden.

Donnerstag, 6. November 2008

7. November 1917 - “AURORA” - Kreuzer der Revolution




Untrennbar mit der Großen Sozialistischen Oktoberrevolution vor 90 Jahren ist der Name des Kreuzer “Aurora” verbunden.


Das am 23. Mai 1897 auf Kiel gelegte und 1903 in Dienst gestellte Schiff gehörte zu den modernsten und schnellsten Kriegsschiffen seiner Klasse.

Seine Feuertaufe erhielt der Kreuzer im russisch-japanischen Krieg 1904 - 1905. Die “Aurora” gehörte zur Kreuzerdivision des zweiten Pazifischen Geschwaders, das im Oktober 1904 die Ostsee verließ, um die von japanischen Streitkräften eingeschlossenen Schiffen des ersten Geschwaders in Port Arthur (China) zu befreien. Im Dezember erreichte das Geschwader Madagaskar und blieb hier bis März 1905 um sich auf die bevorstehenden Kampfhandlungen vorzubereiten. Das erste Geschwader war jedoch inzwischen vernichtet, Port Arthur übergeben. Zu dieser Zeit erreichte die Matrosen auch die Nachricht vom Beginn der bürgerlich-demokratischen Revolution in Russland.

Am 14. März 1905 stieß das zweite Pazifische Geschwader in der Koreastraße, nahe der Insel Tsushima, auf die japanische Flotte. Am Morgen des 15. März existierte das russische Geschwader als Kampfverband nicht mehr und die zaristische Flotte hatte eine vernichtende Niederlage erlitten, die “nicht nur eine militärische Niederlage, sondern den vollständigen, militärischen Zusammenbruch der Selbstherrschaft” bedeutete (Lenin, Werke, Bd. 8, S. 482).

Die “Aurora” selbst hatte mehrere Treffer und zahlreiche Verluste zu beklagen. Trotzdem blieb sie kampf- und manövrierfähig und konnte der Vernichtung entgehen. Der Kreuzer drehte nach Süden ab und wurde in Manila interniert.

Im ersten Weltkrieg leistete die “Aurora” Aufklärungs- und Vorpostendienst im Finnischen Meerbusen. Im November 1916 kam der Kreuzer zu Instandsetzungs- und Umbauarbeiten in die Werft. Dabei festigte sich die Verbindung der Matrosen des Schiffes mit revolutionären Arbeitern. Am 27. Februar 1917 wurde ein Matrose des Kreuzers von Offizieren erschossen, als man versuchte drei auf dem Schiff arretierte Arbeiter zu befreien. Einen Tag später übernahmen die revolutionären Seeleute das Kommando über den Kreuzer und setzten als erstes Schiff der Baltischen Flotte die rote Fahne.

Am 24. Oktober (6. November) 1917 kommt zu Ausschreitungen zwischen Truppen der Regierung und Matrosen und Soldaten des Revolutionären Militärkomitees des Petrograder Sowjets. Ein Teil der Garnison geht auf die Seite der Bolschewiki über. Die isolierte Regierung fordert Truppen von der Front an, lässt die Brücken schließen und von schwer bewaffneten Offiziersbataillonen sichern.

Der Kreuzer erhielt vom Revolutionärem Militärkomitee den Befehl, die Werft zu verlassen und gefechtsbereit zu machen. Um 3.30 Uhr morgens des 25. Oktobers (7. November) 1917 navigiert der Kreuzer “Aurora” aus der Werft zur Nikolajew-Brücke (Leutnant Schmidt-Brücke) und geht dort vor Anker. Matrosen, Arbeiter und Rotgardisten verjagen unter dem Schutz der Geschütze der “Aurora” die reaktionären Truppen von den Brücken und sichern so den Zugang von den Arbeitervierteln zum Stadtzentrum. Wichtige Schlüsselpositionen in Petrograd werden besetzt und die revolutionären Kräfte warten auf das Signal zum Sturz der der bereits isolierten und handlungsunfähigen Provisorischen Regierung.


Am späten Abend des 25. Oktobers 1917, um 21.45 Uhr, feuerte die Bedienung eines der 152-mm-Geschützes - nach einem Lichtsignal von der Peter-Paul-Festung - auf Befehl des Kommissars des Kreuzers A. Belyschew und des Kommandanten und Geschützführers E. Ognew einen blinden Schuss ab, das Zeichen für den Sturm auf das Winterpalais, dem letzten Sitz der Vertreter der Provisorischen Regierung. In den ersten Stunden des 26. Oktobers um 2.10 Uhr ist die Provisorische Regierung verhaftet. Die proletarische Revolution hat in Petrograd gesiegt. Von der Funkstation der ”Aurora” wurde zur selben Zeit der historische Leninsche Aufruf “An die Bürger Russlands!” gesendet und damit die Errichtung der Arbeiter-und-Bauern-Macht verkündet.

(Mit freundlicher Genehmigung von Manfred Meyer. Der vollständige Artikel wurde im Rotfuchs 10/2007 veröffentlicht.)

Dienstag, 4. November 2008

Wer solche Partei"freunde" hat, braucht wohl keine Feinde

Ich glaube zwar nicht, dass es das gestrige erneute Hessendebakel auf ein Kalenderblatt wie die gestern veröffentlichten schafft, aber Fragen stellen sich mir schon.

Wie muß Mann bzw. Frau charakterlich beschaffen sein, um eine solche Inszenierung durchzusetzen und das auch noch mit seinem/ihrem Gewissen zu begründen. Ich habe nun absolut nichts gegen abweichende Meinungen, aber was gestern geschehen ist, kann wohl nicht mit Gewissen begründet werden, sondern eher mit der Demontage von Ypsilanti. Die politisch von links betrachtete Analyse ist beim Spiegelfechter nachzulesen.

Mir ging es hier wirklich nur um den Charakter von Menschen, die in unserem Land Politik mitbestimmen.

Wie gesagt, wer solche Freunde hat...


Montag, 3. November 2008

Der 3. November im vorigen Jahrhundert

Vor 100 Jahren

William Howard Taft, der Kandidat der Republikaner, gewinnt die Präsidentenwahl in den USA.

Auf Anweisung des russischen Generalgouverneurs werden in Warschau alle seit 1905 geschlossenen polnischen Lehranstalten wieder eröffnet. Die Schulen waren während der revolutionären Unruhen in Russland geschlossen worden.

Dem politischen und geistlichen Oberhaupt von Tibet, dem Dalai Lama Thupten Gjatso, wird in Peking vom Chinesischen Kaiser eine Auszeichnung verliehen und ein Jahresgehalt zugesprochen. Gleichzeitig wird er aufgefordert, nach Tibet zurückzukehren und dem Kaiser von China folgsam zu sein.


Vor 90 Jahren

In die Villa Giusti bei Padua wird der Waffenstillstand zwischen Österreich-Ungarn und der Entente unterzeichnet.

Der polnische Nationalrat proklamiert in Warschau die unabhängige Republik Polen.

Die Kommunistische Partei Deutsch-Österreichs wird in Wien gegründet.


Vor 60 Jahren

In der SBZ beschloß die Deutsche Wirtschaftskommission die Gründung der staatlichen Handelsorganisation (HO).

Der deutsche Wirtschaftsrat der Bizone in Frankfurt am Main verabschiedet das Gesetz über die Aufhebung des Lohnstops.

Im griechischen Bürgerkrieg greifen kommunistische Truppen des General Markos Wafiadis die Städte Tripolitsa, Patras und Agion an.


Vor 50 Jahren

In der DDR tagte an diesem Tag und dem 4.11. in den Leuna-Werken die Zentrale Chemiekonderenz des ZK der SED unter der Losung: Chemie gibt Brot, Wohlstand und Schönheit". Das von ihr beschlossene Chemieprogramm sah vor, die Chemieproduktion bis 1965 zu verdoppeln und in Schwedt/Oder ein Erdölverarbeitungswerk zu bauen, in dem von der Sowjetunion geliefertes Öl verarbeitet werden sollte. Das PCK Schwedt ist wohl jedem DDR-Bürger auch heute noch ein Begriff.

In Paris wird das neuerrichtete UNESCO-Gebäude eingeweiht, an dem u.a. Pablo Picasso und Joan Miro mitgearbeitet haben.


Vor 40 Jahren

Die Beisetzung des am 01. November verstorbenen ehemaligen griechischen Ministerpräsidenten Georgios Papandreou wird in Athen zu einer Demonstration gegen die Militärregierung genutzt. Etwa 50.000 Demonstranten fordern die Rückkehr zur Demokratie.


Vor 30 Jahren

Der erste Freundschafts- und Kooperationsvertrag zwischen der Sowjetunion und einem südostasiatischen Land, der Volksrepublik Vietnam wird nach zwei Verhandlungstagen in Moskau von dem sowjetischen Staats- und Parteichef Leonid I. Breshnew und dem vietnamesischen Ministerpräsidenten Pham Van Dong unterzeichnet.

Die DDR und CSSR beschließen, gemeinsam in einem Werk bei Zwickau ab 1984 Personenwagen zu produzieren.


Ich finde es interessant, was alles an diesem heutigen Tag in der Vergangenheit stattgefunden hat. International habe ich die Daten aus dem chroniknet, national aus meinen Unterlagen.

Mittwoch, 29. Oktober 2008

90 Jahre Komsomol


Heute vor 90 Jahren wurde der Всесоюзный ленинский коммунистический союз молодёжи, der Komsomol (Wortzusammensetzung: „Kommunistitscheski Sojus Molodjoschi“) gegründet.

Der Komsomol leistete in allen Bereichen des gesellschaftlichen Lebens Herausragendes, besonders im Bürger- und Interventionskrieg und im Großen Vaterländischen Krieg. Seine Mitglieder standen an den entscheidenden Brennpunkten des sozialistischen Aufbaus.

Zu seinen Aufgaben gehörte die Anleitung der sowjetischen Pionierorganisation.

Zu seinen Projekten gehörten die Subbotniks, die auch jedem DDR-Bürger gut bekannt sind (vielleicht sollte man sie wieder einführen), Bau von Magnitogorsk und Komsomolsk am Amur so wie der Bau des Schiffes "Leninskij Komsomol".

Im Laufe seiner Existenz wurde er mehrfach mit dem Leninorden und dem Rotbannerorden der Arbeit ausgezeichnet.
Er war Bruderorganisation der Freien Deutschen Jugend.

1991 wurde er unter Jelzin verboten und aufgelöst, jedoch besteht er in Russland, Belarus und der Ukraine weiter. In Russland existiert außerdem noch die unabhängige Zeitung "Komsomolskaja Prawda".

Montag, 20. Oktober 2008

Ein kleines Déja-vu?

Na, eher nur eine Erinnerung, von der ich nicht wußte, daß sie da ist.

Durch den Umzug meiner Mutter in eine kleinere Wohnung hat sich mein Bücherbestand etwas vergrößert und heute für den Arbeitsweg habe ich zu Sakowskis (Helmut Sakowski, deutscher Schriftsteller, Politiker und Kulturfunktionär, 1924 - 2005) "Wendenburg" gegriffen.

Den Klappentext hatte ich vorher nicht gelesen und nach ein paar Seiten tauchte der Name Max Stephan auf...

Ein kurzes Stutzen, dann sah ich einfach Manfred Krug als Max Stephan im mehrteiligen Fernsehfilm "Daniel Druskat" vor mir... einfach so. Also ist wohl Daniel Druskat das nächste Buch, das mir die Fahrt zur und von der Arbeit verkürzt.

Samstag, 18. Oktober 2008

Einen fairen Prozeß für Troy Davis

anstatt die Hinrichtung eines vielleicht Unschuldigen.

Seit 19 Jahren sitzt Troy Davis im Gefängnis, für einen Mord, den er vehement bestreitet, verurteilt aufgrund von Zeugenaussagen, von denen mehr als die Hälfte inzwischen ihre Aussagen widerrufen haben.

Es geht im Moment nicht darum, ob Davis schuldig oder unschuldig ist, das kann niemand von "außen" beurteilen, es geht darum, daß er am 27.10.2008 sterben soll, obwohl die Verurteilung auf sehr wckligen Füßen steht. Ist es um die achso tollen Menschenrechten im Weltpolizistenstaat so schlecht bestellt, daß man einen neuen Prozeß fürchtet und billigend in Kauf nimmt, daß in 9 Tagen ein Unschuldiger mit der Giftspritze hingerichtet wird?

Noch ist es nicht zu spät, seinen Protest gegen die geplante Hinrichtung auszudrücken:


– Chairman Gale Buckner State Board of Pardons and Paroles 2 Martin Luther King, Jr. Drive, SE Suite 458, Balcony Level, East Tower Atlanta, Georgia 30334-4909, Phone: 001-404-657-9350, Fax: 001-404-651-6670 oder 001-404-651-8502

– Thurbert E. Baker Office of the Attorney General 40 Capitol Square, SW Atlanta, Ga 30334, Phone: 001-404-656-3300 Fax: 001-404-657-8733

– Spencer Lawton, Chatham County District Attorney Chief Assistant District Attorney David Locke 133 Montgomery Street Savannah, Georgia 31401, Phone: 001-912-652-7308, Fax: 001-912-652-7328, 001-912-447-5396

(Links und Adressen aus aus jw vom 18.10.2008).

Die Antwort war schneller als ich dachte

nun hat die einzige Länderregierung, an der Die Linke beteiligt ist, ja ihre Antwort gegeben. Zustimmung zu einem Milliardenpaket, dass Steuerzahler stemmen müssen, damit Banken überleben.

Pikant ist schon, daß Die Linke im Bundestag gegen das Paket gestimmt hat, die BerlinLinke brav abnickte. 480 Milliarden, daß muß man sich auf der Zunge zergehen lassen. Natürlich gibt es das Gesäusel, es sind ja nur Bürgschaften, diese Milliarden werden nie wirklich gebraucht.

Allerdings sind die Voraussagen unseres Finanzministers (welche Voraussetzungen muß Man(n) eigentlich für diesen Job mitbringen) in den letzten Wochen allesamt in Kürze den Bach runtergegangen. Vor ca. 3 Wochen hatte er noch getönt, die Finanzkrise wird Deutschland nicht betreffen, überholt. Ein paar Tage später dann, die Finanzkrise war inzwischen da, die deutsche Wirtschaft wird davon nur marginal betroffen sein...na super und nun bürgt der Staat in einer Schnellgeburt mit 480 Milliarden.

Und in dem ganzen Gerangel um diese Milliarden hat der Bundestag mal wieder schnell den Afganistaneinsatz um 14 Monate verlängert, entgegen des Willens der übergroßen Mehrheit der Bevölkerung, das Kontingent wurde um 1.000 Mann verstärkt und keiner hat es richtig mitbekommen.

Es gab in einem Teil dieses Landes 40 Jahre eine Nationalhymne von Johannes R. Becher, da lautete eine Textzeile: "...Laßt das Licht des Friedens scheinen, daß nie eine Mutter mehr ihren Sohn beweint, ihren Sohn beweint."
Aber von der Lehre des II. Weltkrieges: Nie wieder Faschismus, nie wieder Krieg hat sich das vereinte Deutschland ja bereits Anfang der 90er Jahre verabschiedet.

Donnerstag, 16. Oktober 2008

Wann eigentlich

will die Partei die Linke ihr Profil schärfen, wenn nicht jetzt, in einer akuten Krise des Imperialismus. Wann will sie von ihren verwässerten Zielen, die sehr stark an den Eurokommunismus erinnern, abgehen und wieder linke Positionen klar und deutlich vertreten?

Der Weg, den die Partei jetzt geht, wird unweigerlich dazu führen, daß sie sich bald nicht mehr von der SPD unterscheidet. Es wird nicht reichen, den Menschen in den fünf neuen Bundesländern und im Saarland eine Heimat zu sein, die sich mehr oder weniger aus der Identifikation mit bestimmten. Personen der PdL rekrutiert.

Irgendwann muss die Partei sich wieder die Systemfrage stellen, will sie den Kurs eines wenig erfolgversprechenden Duldens des Imperialismus mitgehen, hier und da Verbesserungen für die "kleinen" Leute herausschinden oder programmatisch an einer echten Alternative arbeiten. Dazu muss sie sich aber wieder auf den Wurzeln besinnen und diese nicht fürchten.

Marxismus/Leninismus ist inzwischen für die PdL genauso ein Fremdwort wie für andere Parteien. Oft drängt sich mir der Eindruck auf, sie ist sehr viel damit beschäftigt, sich für die Existenz der DDR zu entschuldigen, anstatt stolz auf deren Ergebnisse zu sein. Wer sich für den ersten Versuch, einen Arbeiter- und Bauernstaat auf deutschen Boden zu errichten, entschuldigt, hat einen falschen Parteinamen.

Ist es nicht sinnvoller, eine marxistisch-leninistische Analyse des gescheiterten Versuchs vorzunehmen und daraus ein neues Parteiprogramm zu entwickeln? 2009 sind Bundestagswahlen!!!


Mittwoch, 15. Oktober 2008

Kraft getankt

na das war es leider mal wieder, so schnell vergehen 8 Tage in der Heimat. Der Urlaub ist vorbei und am Montag beginnt wieder der ganz normale Wahnsinn.

Wo sind diese Tage nur geblieben, einfach verflogen, zumal dieser Urlaub von Arbeit geprägt war. Ich habe aber auch über stayfriends alte Bekannte gefunden, mal sehen, so weit ist ja der nächste Urlaub nicht weg.

Ein besonderes Highlight war der Besuch der "Tatjana-Mawrina-Bibliothek", Bücher aus meiner Kindheit, Lehrbücher, mit denen ich noch gelernt habe, alles ist dort gesammelt und katalogisiert.


Traurig allerdings stimmt der Anblick dessen, was vom Palast der Republik übrig geblieben ist. Da mußte ich nur einmal dran vorbeifahren, allerdings hat das auch gelangt.

Dienstag, 7. Oktober 2008

59. Gründungstag der DDR

Im RotFuchs vom Oktober diesen Jahres habe ich folgendes Zitat von Peter Hacks (1928 - 2003) gefunden:

"Wessen sollten wir uns rühmen, wenn nicht der DDR!"

Vor seinem Tod gehörte Peter Hacks zu den Lesern, Förderern und Autoren des RotFuchs.


Deshalb an dieser Stelle ein Lied, daß wir damals in meinen Pionierjahren gern zum 7. Oktober gesungen haben.


Bunt geschmückt sind alle Häuser


Bunt geschmückt sind alle Häuser,
wie man das zum Festtag macht,
und wir haben mitgeholfen,
eine gute Tag vollbracht.

Hört unsre Lieder, hell klingt Musik:
Festtag ist in unsrer Republik.

Seht die großen Fahnen wehen
leuchtend rot im Sonnenschein,
und mitr unseren blauen Wimpeln
wolln wir mit zur Stelle sein.

Hört unsere Lieder...

Unsre Eltern haben fleißig
ihre Arbeit stets geschafft.
Nun solln alle Hände ruhen:
Dieser Tag gibt neue Kraft.

Hört unsre Lieder...

Und wir spielen und wir singen,
stehn zusammen Hand in Hand,
wollen immer tüchtig lernen,
lieben unser Vaterland.

Hört unsre Lieder...

Worte: Christian Lange




Montag, 6. Oktober 2008

Zwei Meldungen

aus der heutigen Jungen Welt zum Nachlesen (auch wenn sie der Mainstream dann längst vergessen hat):

Anschlag in Tschinwali

Moskau. Nach einem Anschlag auf einen russischen Armeestützpunkt in Südossetiens Hauptstadt Tschinwali hat Rußlands Staatschef Dmitri Medwedew verschärfte Sicherheitsvorkehrungen angeordnet. Medwedew habe dem Verteidigungsministerium den Auftrag erteilt, »alle notwendigen Schritte zur Verhinderung krimineller Akte gegen die russische Friedenstruppe und die Zivilbevölkerung« in Südosse­tien und der anderen abtrünnigen georgischen Region Abchasien zu ergreifen, erklärte der Kreml am Samstag. Bei der Explosion vor dem Hauptquartier der russischen Friedenstruppe für Südossetien waren nach Angaben der Regierung in Tschinwali am gleichen Tag elf Menschen, darunter acht russische Soldaten, ums Leben gekommen. Die russische Justiz machte den georgischen Geheimdienst für das Attentat verantwortlich.

Unterdessen haben die russischen Truppen wenige Tage nach Beginn der EU-Mission im Kaukasus mit der Räumung von Militärposten in Georgien begonnen. Ein Posten in der von Rußland besetzten Pufferzone südlich der Republik Südosse­tien sei bereits vollständig abgebaut, meldeten das georgische Innenministerium und ein Sprecher der EU-Beobachtermission am Sonntag.(AFP/AP/jW)

und

Pakistan: 24 Tote nach US-Raketenangriff

Dera Ismail Khan. Bei einem mutmaßlichen Raketenangriff der US-Streitkräfte im Nordwesten von Pakistan sind nach Geheimdienstangaben vom Sonntag mindestens 24 Menschen ums Leben gekommen. Bei den Toten handle es sich überwiegend um Extremisten, verlautete aus Islamabad. Ziel des Angriffs am Freitag war das Dorf Mohammadkhel in Nord-Waziristan, unweit der Grenze zu Afghanistan. Nach Angaben eines Militärsprechers sind unter den Toten möglicherweise etliche ausländische Kämpfer. Offen sei, wie viele Zivilpersonen getötet worden seien. (AP/jW)


Ich würde ja jetzt gern auf den riesigen Menschenrechtsaufstand in unseren Medien warten, bin aber überzeugt, daß er nicht kommen wird. Schließlich sind es ja wohl die "Guten", die hier Gewalt nutzen, um ihre Ziele durchzusetzen. Daß diese Ziele weder der Einhaltung von Menschenrechten noch der Verteidigung z. B. der BRD durch ihre Bündnispartner dienen, ist völlig nebensächlich.


Samstag, 4. Oktober 2008

Lied der jungen Naturforscher

Die Heimat hat sich schön gemacht,
und Tau blitzt ihr im Haar
die Wellen spiegeln ihre Pracht
wie frohe Augen klar.
Die Wiese blüht, die Tanne rauscht,
sie tut geheimnisvoll.
Frisch das Geheimnis abgelauscht,
das uns beglücken soll.

Der Wind streift auch durch Wald und Feld,
er raunt uns Grüße zu.
Mit Fisch und Dachs und Vogelwelt
stehn wir auf du und du.
Der Heimat Pflanzen und Getier
behütet unsre Hand,
und reichlich ernten werden wir,
wo heut noch Sumpf und Sand.

Wir brechen in das Dunkel ein,
verfolgen Ruf und Spur,
und werden wir erst wissend sein,
fügt sich uns die Natur.
Die Blume öffnet sich dem Licht,
der Zukunft unser Herz.
Die Heimat gebt ihr Angesicht
und lächelt sonnenwärts.

Worte: Manfred Streubel

Auch das noch!

ich dachte schon, für dieses Jahr ist es überstanden. Ein Blick in die Fernsehzeitung belehrt mich eines Besseren. Pünktlich zum 59. Gründungsjubiläum der DDR sind wir mal wieder ein Volk, wird die Stasikeule erneut geschwungen, SAT.1 wird Ossis mal wieder beibringen, wie denn nun alles wirklich war. Es ist Zeit für ein neues Machwerk dieser Art, "Das Leben der Anderen" hat wohl sein Pulver trotz Oscar schon verschossen.

Und böse Eltern, die den Alltag aus eigenem Erleben kennen, erdreisten sich tatsächlich, ihren Kinder ein "verklärtes Bild" auf die DDR zu zeichnen. So jedenfalls bejammerte es die letzte Volkskammerpräsidentin Bergmann-Pohl, wie man unlängst im ND lesen konnte und sicher auch anderswo. Bayern hat beschlossen, Geschichtsstunden über den Hitlerfaschismus zu kürzen, klar, wo soll sonst die Unterrichtszeit für die so wichtige Aufarbeitung des DDR-Unrechts herkommen.

Schade, daß man dabei vergißt, daß es in der DDR u. a. keine Warteschleifen für Schulabgänger gab, sondern sich sofort an die 10-klassige polytechnische Oberschule eine Lehre anschloß und sich die Frage "Werde ich denn nach Abschluß der Lehre übernommen?" sich für die dann Ausgelernten in der DDR nicht stellte.