Samstag, 28. Februar 2009

Manches war einfach nur lachhaft


Es sind kleine Erlebnisse oder nenne ich es Verramschungserscheinungen, die mir immer mal wieder in den Sinn kommen.

Bei uns in der Bank wird derzeit die Personalratswahl vorbereitet und ich kandidiere. Bei der Vorstellung im intranet wird auch der Beruf genannt, bei mir steht da Diplom-Ingenieur für Maschinenbau. Ich hatte ja schon mal erwähnt, daß das immer noch großes Staunen hervorruft.

Mein Diplom habe ich 1985 an der damaligen Ingenieurhochschule Wismar gemacht, nicht mit Bestnote, aber fürs kleinste Leistungsstipendium (60,00 M) hatte es die gesamte Studienzeit gereicht.

1990 nach dem Verkauf der DDR sollten viele, die in der DDR studert und einen Abschluß gemacht hatten, sich den bestätigen lassen, weil doch die Ausbildung der DDR nicht den gehobenen Ansprüchen der achso überlegenen BRD entsprach. Irgendso'n Schlaumeier hat ziemlich bald nach dem DDR-Ende gesagt, mit uns allen wäre nichts anzufangen, weil wir eben nichts ordentlich gelernt, nie ordentlich gearbeitet usw. hätten.

Natürlich habe ich mir mein Diplom nicht bestätigen lassen, ganz sicher nicht von einem Staat, der seit Jahrzehnten in einer Bildungsmisere ohne gleichen steckt, in dem Bildungsgleichheit ein Fremdwort ist und bleiben soll, wo Studenten neuerdings ihr Studium bezahlen müssen (ja, das andere, ärmere, aber sozialere Schaufenster ist eben weg), weil der Staat unser Geld in Milliardenhöhe zur Sicherung der Profite der Banken und Unternehmen ausgibt, weil die Verteidigung der Heimat am Hindukusch, im ehemaligen Jugoslawien oder wo immer auch die Bundeswehr sich rumtreibt und nichts zu suchen hat, eben teurer ist als zu Hause in Deutschland, weil für allerhand unwichtigen Schrott Geld da ist, nur nicht für die Bildung und Ausbildung.

Nein, so ein Staat hat kein Recht, irgendetwas an meinem Diplom für nicht gut zu befinden oder etwa zu meinen, wenn sein Stempel dort nicht drauf ist, dann gilt das nicht.

Bldnachweis: Gerald Altmann: Haubtschulabschluss bei www.pixelio.de

Freitag, 27. Februar 2009

Mediengeschrei

mal wieder für nichts.

Da erzählt ein Bodo Ramelow, daß es in der DDR keinen Schießbefehl gab und alle Medien bekommen einen kollektiven bzw. unisoren Hitzeschlag. Dann sagte er auch noch, daß er die DDR nicht für einen Unrechtsstaat hält.

Das darf natürlich nicht sein. Um es deutlich zu machen, googelt man nach Ramelow, findet man sage und schreibe 31 Artikel, die sich mit seinem Interview auseinandersetzen. Mal davon abgesehen, daß diese Schreiberlinge höchstwahrscheinlich wissen, daß dieser Mann nichts als die Wahrheit spricht, stehen eben auch in Thüringen Landtagswahlen an. Es wird auch offensichtlich, daß sich die Sicht vieler Ex-DDRler auf ihren Staat still und heimlich etwas differenziert hat, die Stasikeule immer noch gebraucht wird, aber angesichts eines Herrn Schäuble wohl nicht mehr die gewünschte Wirkung zeigt und somit die Partei Die Linke gerade im Osten eine große Bedrohung für die sogenannten Volksparteien ist.

Und da ist dann noch ein Herr Thierse, er erbost sich über das Gerichtsurteil gegen "Emmely". Das Urteil hatte in 2. Instanz festgelegt, daß die Verdachtskündigung des Tengelmannkonzern gegen seine Mitarbeiterin rechtens ist. Das mag wohl sein. Nun ist Herr Thierse seit Jahren Bundestagsmitglied und hätte in dieser Rolle längst eine Gesetzesänderung auch nur anstreben können. Von daher ist seine Kritik nichts als heiße Luft, aber es lenkt doh prima von wirklich dringenden Problemen ab, immerhin 243 Artikel finden sich. In meiner Tageszeitung wurde gar deutlich hervorgehoben, daß Thierse in der DDR aufwuchs. Tja, da scheint ihm doch ein gewisses Gerechtigkeitsgefühl noch nicht abhanden gekommen sein.
Wie gesagt, er könnte sogar etwas tun...


Dienstag, 24. Februar 2009

Anno 1945 in der SBZ


oder auch Neulehrer gesucht!!

In den ersten Jahren nach dem 2. Weltkrieg wurden in der SBZ Lehrer gebraucht. Die Kinder sollten nicht von Lehrern unterrichtet werden, die aktiv die Naziideologie unterstützt hatten. Davon allerdings gab es wenige.

Also suchte man unter unbelasteten jungen Männern und Frauen solche, die als Lehrer in Frage kamen. Eine dreimonatige Ausbildung und schon standen sie vor den Klassen. Oft mußten sie sich selbst am Abend vorher den Stoff aneignen, den sie am nächsten Tag in der Schule behandeln wollten... eben schwere Zeiten. Nichtsdestotrotz gehörte nach diesen harten Anfängen die Schulausbildung in der DDR zu dem besten, was Europa bis 1990 zu bieten hatte.

Das muß nun irgendwie ins Ohr unserer Bundesbildungsministerin gedrungen sein. Verdammt, werden Minister in diesem Staat eigentlich nach Eignung gesucht oder würfeln die am Anfang einer Legislaturperiode die Ministerposten untereinander aus. Es könnte natürlich auch sein, daß diese Dame gebraucht wurde, um die Frauenquote zu bedienen.

Vor kurzem hat Berlin sich beklagt, daß die Lehrer der Hauptstadt von den Hessen mit höhreren Gehältern weggelotst werden. Nun mag Berlin zwar sexy sein, bei den Gehältern zählt dann aber wohl mehr das "arm".
Und da in Bayern anscheinend noch besser zahlen kann, jammern nun die Hessen gleichfalls über einen akuten Lehrermangel.

Aber wozu haben wir denn eine Bundesbildungsministerin namens Annette Schavan (Ehre dem, dem Ehre gebührt) und die hat manchmal zündende Ideen. Neulehrer müssen her, analog der Zeit nach dem Krieg in der SBZ, was übrigens sowjetische Besatzungszone oder für Altbundis die Zone bedeutet.
Ausgebildet müssen diese neuen "Neulehrer" natürlich nicht werden, denn sie werden aus Betrieben gestiftet, so der Gedankengang besagter qualifizierter Bundesbildungsministerin. Ingenieure, Wirtschaftler usw. könnten doch 2 Stunden Mathe hier, 2 Stunden Physik dort übernehmen . Das macht sie dann zu pädagogisch qualifizierten Lehrern. Hilfe!!! Nein, es ist immer noch nicht der 1. April.
So könnte ich doch glatt nach 30 Jahren zu meinem Traumberuf kommen, den ich in der DDR nicht verwirklichen konnte, weil ich dort durch den obligatorischen Stimmtest gefallen bin.

Oder aber das ZDF verschiebt "Ich kann Kanzler" und macht für 30 - 45jährige daraus: "Ich kann Lehrer".

Und wenn man googelt, findet man schon Lehrermangelklagen 2003, es hätte also schon etwas unternommen werden können, aber da wären wir ja bei der Planwirtschaft.

Bildnachweis: www.p2news.com

Montag, 23. Februar 2009

Schulreform - never ending story

Die Schule soll reformiert werden, seit Jahren immer wieder mal, wenn sich in der PISA-Studie zeigt, daß Kinder in Deutschland nicht genug lernen, im Gegensatz zu anderen europäischen Staaten verdammt mies abschneiden. Dann geht jedes Bundesland hin und verfällt in Aktionismus, denn Schule ist Ländersache! Das ist schon mal der Schwachsinn. Kann mir vielleicht einer erklären, warum Kinder in Hamburg was anderes lernen als in Berlin, Seiffen oder München? Ein Hoch dem VEB Volk und Wissen und seinen Schulbüchern.

In Mainz, also Rheinland-Pfalz, heißt diese Reform zur Zeit neue Grundschulordnung (GSO). Den ganzen gutgemeinten Müll findet man hier. Unter anderem werden Zeugnisse reformiert. Die bekommen jetzt eine neue Struktur. In der 1. Klasse wird die bisherige Verbalbeurteilung beibehalten, sie wird jedoch aufgegliedert in Lernbereiche. Ist das wirklich neu? Ich sollte mal mein Zeugnisheft der Jahre 1968 - 1978 ins Kultusministerium einsenden, da können die wohl eine Menge lernen.

Die 2. Klasse hat dann wirklich ein Novum, im Halbjahr gibts keine Zeugnisse, sondern ein Eltern-Kinder-Lehrer-Gespräch, wer nicht zu Elternversammlungen kommt, wird dort wohl auch nicht erscheinen, die armen Lehrer, ich wünsche ihnen viel Spaß bei der Terminierung.

Für die Verbalbeurteilung der 3. und 4. Klasse werden den Lehrern Textbausteine an die Hand gegeben, da diese Beurteilung positiv wirken soll. Die Note dagegen kann ausgesetzt werden, wenn sie demotivierend ist. Was immer dieser Schrott soll, hier höre ich besser auf, denn lernen werden die Kinder mit dieser GSO nicht mehr.

Tja, es ist schon blöd, wenn man Scheuklappen vor den Augen hat und anscheinend Angst vor Begriffen wie POS und EOS hat, dann kann sich nichts wirklich ändern.

"Eine Schule für alle" sollte das Motto jeder Schulausbildungsänderung sein, hier aber gibt es die Grundschule, die Hauptschule, die Regionalschule, die Realschule, die Gesamtschule, die integrierte Gesamtschule, das Gymnasium mit der Mainzer Studienstufe (allein um dieses System zu begreifen, braucht man ein Studium), diverse Waldorfschulen, private Schulen und jede lehrt zwar nach einem Rahmenplan, aber doch mit unterschiedlichsten Schulbüchern, mit unterschiedlichsten konkreten Lehrplänen.

Sonntag, 22. Februar 2009

Es war ein Genuß!


Es war einfach ein Genuß...ich weiß nicht ob ich dem rbb jetzt danken soll, aber ich hoffe, daß möglichst viele den Film gesehen haben und das nicht wegen der Einschaltquoten. Ich hoffe, Herr Müller-Stahl wird mir verzeihen, daß ich denke, dieses war seine stärkste Rolle. Schön auch Jessy Rameik, Alfred Struwe, Wolfgang Greese und viele andere wiederzusehen.

Angesichts des Erfolges von Wolfs Mannen, ist das wohl nicht nur Propaganda gewesen. Allerdings jetzt noch nach "For eyes only" (Horst Hesse) zu verlangen, wäre wohl vermessen.

Samstag, 21. Februar 2009

Einfach nichts gelernt


Dresden 2009 - 6.000 Neofaschisten dürfen das Gedenken an die Opfer der Bomben für ihre menschenverachtende Ideologie nutzen, die Polizei schützt sie und geht gegen die Menschen vor, die sich das nicht bieten lassen wollen.

Das alles kommt mir sehr bekannt vor, das erinnert an die Weimarer Republik. Der Aufstieg der Faschisten in den 20er Jahren des vorigen Jahrhunderts vollzog sich in furchtbar parallelen Strukturen.

Viele von denen, die am vergangenen Samstag "ihr Gesicht" zeigten, hatten Geschichtsunterricht in der DDR, haben gelernt, wie wichtig eine Einheitsfront gegen den Faschismus unabhängig aller anderen politischen Gegensätze ist. Ja, es ist gut, das ca. 12.500 Menschen gegen den Aufmarsch protestierten. Aber warum nicht gemeinsam, warum gab es am 14.02.2009 nicht eine gemeinsame Aktion von "GehDenken" und "No pasaran". Wollen wir es wirklich zulassen, daß Faschisten wieder unser Straßenbild prägen, daß sie politische Gegner in öffentlichen Verkehrsmitteln angreifen und keiner schreitet ein. Polizei ist auch nicht vorhanden, wie gut kennen wir das alles.

Haben wir wirklich aus der Geschichte nichts gelernt? Sind die, die ihr Leben gaben im Kampf gegen Hitler und seine Mörderbanden, umsonst gestorben? Haben die, die mit der DDR einen konsequent antifaschistischen Staat aufbauten, uns nicht wenigstens den Kampf gegen den Faschismus mit allen Lehren der Vergangenheit in die Herzen geschrieben?

Dresden - übrigens meine Lieblingsstadt in der DDR - verdient es nicht, mit neofaschistischen Umzügen jedes Jahr neu in Verbindung gebracht zu werden. Dresden darf nicht die Rolle Münchens in der Zeit der Weimarer Republik spielen. Aber dafür muß zusammen gekämpft und auf die Straße gegangen werden. Überlassen wir die Straßen in keiner Stadt Deutschlands den Neofaschisten. "Nie wieder Krieg - nie wieder Faschismus", darf nicht vergessen werden!

Programmhinweis: Heute abend zeigt der rbb ab 20.15 Uhr in seiner Reihe "Fernsehabend" die ersten drei Teile "Das unsichtbare Visier". Der 1. Teil setzt sich übrigens mit dem "römischen Weg" vieler Nazigrößen nach Südamerika auseinander.

Bild: Mahnmal Fritz Cremers im Konzentrationslager Buchenwald

Freitag, 20. Februar 2009

Kennst Du noch? Das Messemännchen


Das Messemännchen war in der DDR das Maskottchen der 2mal im Jahr stattfindenden Leipziger Messe. Eigentlich kannte es jedes Kind, weil in Messezeiten das Sandmännchen immer in Leipzig war und auch dem Messemännchen begegnete.

Im März 1965 zeigt das Werbefernsehen in der Sendung "ttt (tausend Teletips - für nicht DDR-Fernsehen-Gucker) zur Jubiläumsmesse" (800 Jahre Leipziger Messe) Werbespots von Ausstellern auf der Messe. Diese kurzen Werbefilme wurden durch sogenannte Zwischenblenden voneinander getrennt. Diese wurden im Puppenstudio des DDR-Fernsehens gedreht.

Der Grafiker Gerhard Behrendt hatte für diese Zwischenblenden 1964 eine Figur entworfen, die in zehn Werbespots verwendet wurde. Der Kopf als Weltkugel, darauf ein Hut mit dem Doppel-M als Messezeichen, ein blauer Anzug, eine schwarze Fliege und in der Hand ein Koffer, im Mund eine Pfeife - aus diesen gestalterischen Werbekonstanten wurde das Messemännchen. Neben dem Leipziger Löwen "Lips" wurde es zum beliebtesten Leipziger Souvenir.

Bildnachweis: www.wikipedia.de

Donnerstag, 19. Februar 2009

Gesunder Menschenverstand statt deutscher Arroganz

Vielleicht könnten wir Deutsche einfach auch mal einen Schritt zurücktreten und auf die Befindlichkeiten anderer Völker mit etwas Fingerspitzengefühl reagieren als gleich Erpressung zu schreien.

Hallo??? Die Eltern von Erika Steinbach (beide im tiefsten Deutschland weit weg von Polen geboren) sind nach der Besetzung Polens durch die deutsche Wehrmacht nach Rahmel gekommen und dort wurde Frau Steinbach 1943 geboren. Rumia, so der polnische Name der Stadt, war in der Geschichte immer mal wieder polnisch und wurde im Versailler Vertrag nach dem 1. Weltkrieg wieder Polen zugesprochen.

Dort also wurde nach der Okkupation Polens Frau Steinbach geboren und von dort ist ihre Familie 1945 vor der vorrückenden Roten Armee geflohen. Sie jetzt als Vertriebene zu betrachten, ist schon nur mit viel Phantasie möglich, sie aber den Polen als Mitglied des Stiftungsbeirates des eh sehr umstrittenen Zentrum gegen Vertreibung vorzusetzen, kann einfach nicht gutgehen.

Daß sie sich anscheinend selbst als Vertriebene betrachtet und daß sie Präsidentin des BdV ist, mag noch ihre Sache und die ihrer Vertriebenenkollegen sein, für den Stiftungsbeirat wird sich hoffentlich jemand anderes finden.

Man muß ganz bestimmt nicht mal Pole sein, um diese Nominierung als provokativ zu empfinden, ich habe schon ein riesiges Problem mit dem Zenrum überhaupt. Das aber ist dann wieder nur meine Meinung.


Mittwoch, 18. Februar 2009

Mainz in der 5. Jahreszeit


Jetzt mal ehrlich, das schönste am Fasching ist der freie Montag, weil Mainz dann umzugt.

Als Berliner Urgestein kann ich diesem Ereignis nichts abgewinnen und ganz sicher wäre es keinen Blogeintrag wert gewesen, wenn ich nicht diese Werbung heute in der AZ gefunden hätte.

Es ist wirklich schön, was sich Sparkassen so ausdenken können:


Man nennt die Sparkass' "Bank für alle",
weil sie gekonnt in jedem Falle,
oft der Region und Menschen nützt,
auch Mainzer Brauchtum unterstützt.

Sie hält auch stets, was sie verspricht,
das klappt bei anderen manchmal nicht.
Denn sie hat Leute, die verstehen,
mit fremden Geldern umzugehen.

Man fühlt sich sicher mit Behagen,
"narrensicher" sozusagen.


Ich sage jetzt besser nichts zu den Qualitätsmerkmalen der Sparkasse und erst recht nicht zu denen des Dichters, der übrigens in der Anzeige nicht genannt wird.

Bildnachweis: "Helau" Bettina Stolze auf: www.pixelio.de

PS.: Sollten meine hiesigen Ergüsse die gleiche Qualität wie der Werbevers haben, sagts mir, dann wäre es allerhöchste Zeit, den Blog zu schließen.

Dienstag, 17. Februar 2009

O Tempora, O Mores


Ja, es gibt Tage, da wünsche ich mir den Mangel zurück, heute ist es mal der Mangel an Fernsehsendern.

DDR1, DDR2, ein Blick in die Zeitung, 1 Minute später wußte man: heute kommt nichts. Jetzt muß ich erst auswendig lernen, wann kommt DSDS, wann tauschen wir Frauen oder Heimatländer, welche Gaststätte hats wieder mal nicht drauf oder suchen wir gerade ein Topmodel...tausend Gründe, den Fernseher gar nicht erst einzuschalten. Da machts doch ein Sender auch oder?

Als wäre das nicht schon genug Schund, aber bitte, dafür muß ich keine Gebühren zahlen, hat sich das ZDF jetzt den Knüller schlechthin ausgedacht. Ich mußte erstmal aufs Datum gucken, aber nein heute ist nicht der 1. April, also ist die Chose wohl ernst gemeint.

Das neue Sendeformat heißt: "Ich kann Kanzler". Über das Warum schreibt das ZDF:

"Sie sind enttäuscht von den deutschen Politikern? Ihnen kommt es vor, als würden Sie nur noch Worthülsen hören? Sie würden gerne selber etwas verändern? Kein Problem! Das ZDF sucht Talente, unverbrauchte Gesichter mit frischen Ideen. Junge Menschen, die gerne etwas politisch verändern wollen. Denn es ist an der Zeit, gegen Politikverdrossenheit vorzugehen".

Allein bei dem Titel stellen sich mir alle Haare zu Berge und ich kann nur hoffen, daß die Kandidaten über bessere Muttersprachenkenntnisse als die Macher der Sendung verfügen.

Weiter heißt es:

"Dabei ist die Sendung keine Castingshow für junge Polit-Stars, vielmehr sollen junge Leute mittels dieser Sendung im Superwahljahr 2009 für Politik interessiert und gewonnen werden, und zeigen, dass Politik auch Spaß machen kann, frei nach dem Motto Obamas: Yes I can."

Ganz davon abgesehen, das Barack erst mal beweisen muß, ob er wirklich kann, sind Worthülsen und eine solche ist es, kaum angebracht, Jugendliche und junge Erwachsene anzuziehen, es sei denn, es wird doch eine Castingshow.

Nun ist das Ganze ja nicht völlig auf deutschem Mist gewachsen, es gibt das gleiche Format bereits preisgekrönt und erfolgreich in Kanada. Wobei preisgekrönt nicht unbedingt mit gut übersetzt werden sollte. Schließlich hat auch "Deutschland sucht den Superstar" sehr zum Ärger von Marcel Reich-Ranicki einen Fernsehpreis erhalten.

Montag, 16. Februar 2009

Die Treuhand - Karrieresprung

Mal in der Treuhand gearbeitet bzw. sie beaufsichtigt zu haben, DDR-Volkseigentum vernichtet bzw. verhökert, in den Jahren 1990 - 1994 zig tausende Arbeitsplätze für immer (zumindest bis heute) vernichtet zu haben, scheint der Knaller in einigen Bewerbungsschreiben und Lebensläufen zu sein.

Horst Köhler durfte Bundespräsident (er war für die Treuhand verantwortlicher Staatssekretär im Finanzministerium) werden, heute darüber schwadronieren, daß doch die DDR nicht verklärt werden soll. Daß er mit seiner treuhänderischen Beschäftigung einen Grundstein dafür gelegt hat, daß die Menschen in den neuen Bundesländern sich daran erinnern, in der DDR einen sicheren Arbeitsplatz gehabt zu haben, kommt ihm dabei nicht in den Sinn.

Auch für Theo Sarrazin, inzwischen Finanzsenator Berlin, kann die Tätigkeit in der Treuhand nicht als Karriereknick bezeichnet werden. Wer ihn nicht kennt, das ist der, der zum Heizen die Alternative mehrere Pullover erfunden hat und der sich für 4,00 EUR am Tag gesund ernährt. Na er sicher nicht, aber den ärmeren Schichten unserer Bevölkerung hat er das schon mal vorgerechnet. Jetzt allerdings wird er Berlin verlassen und Frankfurt/Main heimsuchen, um seine Tätigkeit in der Bundesbank aufnehmen....Herzlichen Glückwunsch!!!

"Zug der Erinnerung" macht in Rheinland-Pfalz Station

Der „Zug der Erinnerung“, eine rollende Ausstellung zur Ermordung von Kindern durch die Faschisten (Wort von mir geändert), macht erstmals für längere Zeit Station in Rheinland-Pfalz. Die Dampflokomotive und zwei Waggons halten in Koblenz (6. bis 8. März), Mainz (9. bis 12. März), Worms (13. bis 15. März), Ludwigshafen (16. bis 18. März) und Speyer (19. bis 21. März).


Im „Zug der Erinnerung“ beleuchten Briefe, Fotos und Lebensläufe jüdischer Kinder, die in die faschistischen (Wort von mir geändert) Vernichtungslager deportiert wurden. Die Ausstellungszug rollt seit November 2007 quer durch Deutschland. Nach Angaben des Trägervereins hat er inzwischen 70 Bahnhöfe besucht und insgesamt 240.000 Besucher angezogen. Die Ausstellung ist in der Regel täglich zwischen 8 und 19.00 Uhr geöffnet.


Aus: Allgemeine Zeitung 16.02.2009, Bildnachweis: Archivfoto: dpa


Ich hoffe, auch in Mainz werden viele Menschen diese rollende Ausstellung besuchen, was ich dazu in meinem Arbeitskollektiv tun kann, werde ich selbstverständlich machen.



Samstag, 14. Februar 2009

Frieden

Frieden: ein Zustand in den Beziehungen zwischen Völkern und Staaten, der den Krieg zur Durchsetzung der Politik ausschließt.

In der antagonistischen Klassengesellschaft (in der wir leben) wird dieser Zustand jedoch ständig durch Kriege unterbrochen, da sich der Klassenantagonismus im Innern eines Landes auch in der Feindschaft zu anderen Nationen äußert. Die herrschenden Klassen setzen ihre Politik mit allen Mitteln der acht durch.

Im Imperialismus, wo infolge der ungleichmäßigen Entwicklung der imperialistischen Länder immer wieder die Neuaufteilung der Welt auf der Tagesordnung steht, wird der Krieg zum Weltkrieg, der ungeheure Vernichtung von Menschen, Städten und Kultur bedeutet.

aus: "Kleines Wörterbuch der marxistisch-leninistischen Philosophie" Dietz Verlag Berlin 1974

Bildnachweis: Welttauben, Geral Altmann www.pixelio.de

Freitag, 13. Februar 2009

Eigentlich kann er einem ja nur leid tun

da isser nun Minister und alle Welt macht sich lustig über ihn. 10 Vornamen (ich bin beim Nachzählen jedenfalls auf 10 gekommen) sind schon eine Last, aber schließlich konnten Mutti und Vati ja nicht wissen, daß ihr Sproß 37 Jahre später Wirtschaftsminister der Bundesrepublik Deutschland wird und selbst unsere Nachbarn aus Österreich in zib2 sich hämisch von allen 3sat-Zuschauern verabschieden aus dem Land, in dem die meisten Minister nur einen Vornamen haben. Was ich so erstmal stehenlassen muß, ich habe es nicht nachgeprüft.

Der Spiegel dichtet zu den nun wahrlich zahlreich vorhandenen Namen noch Wilhelm dazu , weil gerade das "Genealogische Handbuch des Adels" Band 110 nicht zur Hand war und muß sich entschuldigen. Dann zweifelt zapp seine Kompetenz an, wie gesagt, Freiherr von und zu Guttenberg hat mein aufrichtiges Mitgefühl.

Allerdings muß der Mann auch nichts leisten, er sieht mir eher nach einem Lückenbüßer aus, im September wird gewählt, leider stehen die Zeichen auf schwarz/gelb und dann gehört das Ressort dem Westerwelle. Und die paar Monate wird er ja durchhalten.

Donnerstag, 12. Februar 2009

Unerträglich

Morgen jährt sich zum 64. Mal der angloamerikanische Luftangriff auf Dresden. Rechts im Bild ist die Ruine der Frauenkirche zu sehen, die nach dem Angriff ausbrannte und am 15. Februar 1945 einstürzte.

Für die Dauer der DDR war sie ein Mahnmal und stand so wie auf dem Bild von 1967 am Neumarkt. Nach der Vereinnahmung der DDR wurde sie seit 1995 aus privaten Spenden wiederaufgebaut und 2005 als wunderschöne Kirche geweiht.

Unerträglich ist für mich, das es seit einigen Jahren gang und gäbe ist, das neofaschistische Gruppen diesen Tag nutzen für ihre Geschichtsrevision, daß sie aufmarschieren, um die Antihitlerkoalition zu diskreditieren und Ursachen negieren. Bei aller Kritik an diesem Bombenangriff, bei aller Trauer um die ca. 35.000 Todesopfer sollte vor allem eins nicht vergessen werden. Ausgangspunkt auch für die Bombardierung Dresden war der verbrecherische faschistische Krieg, den Hitler am 1. September 1939 vom Zaune brach.

Prof. Dr. Horst Schneider schrieb im RotFuchs 87/April 2005 zum Thema "Die NPD und das Dresdner Inferno":

"...aus der Kette der Märtyrerstädte herauszubrechen. Das DDR-Gedenken stellte die Stadt stets in eine Reihe von Guernica über Warschau bis Coventry.

Gerhard Frey, Bundesvorsitzender der DVU und Herausgeber der „National-Zeitung“, erklärte beim Auftakt zum „Trauermarsch“ am 13. Februar 2005: „Es gibt keine Moral, die den damals in der allerschlimmsten Weise ermordeten Zivilisten irgendeine Form von Verantwortung oder Schuld für den Krieg oder seine Ursachen oder seine Untaten zuweisen könnte.“

Sind das Argumente? Wer erklärt denn die Bombenopfer zu Schuldigen? Welche Moral rechtfertigt den Bombenterror? Aber auch: Warum ist die Ermordung vondeutschen Zivilisten am Ende des Krieges ein Verbrechen, das von deutschen Soldaten in besetzten Ländern begangene Morden und das Bombardieren solcher Städte wie Coventry aber eine Heldentat, wie sie Frey in seinen Zeitungen anpreisen und verherrlichen läßt?

Es darf gefolgert werden: Für ihn und die Seinen war der Krieg eine „moralische“ Sache, solange es gegen den „jüdischbolschewistischen Weltfeind“ (Hitler im April 1945) ging, und erst von Übel, als der „Feind“ siegte. Nicht der Krieg, sondern nur die Niederlage sei zu bedauern.

Was wäre aus solcher Perversion des Denkens für die Gegenwart zu schließen? Das Auftreten der NPD am 21. Januar und am 13. Februar hat den Neofaschisten eine ungewöhnliche und für sie kostenlose Medienpräsenz gebracht. Ich habe gesehen, wie sich auf dem Heidefriedhof eine Herde von Reportern auf die Spitze des NPD-Zuges stürzte, als er versuchte, sich in die Demonstration zur offiziellen Ehrung einzureihen. Am Mittag wiederholte sich das, als sich Schönhuber, Frey, Apfel und Voigt hinter das riesige Transparent „Nie wieder Bombenterror!“ stellten. Die „Financial Times“ vom 14. Februar widmete dem Zusammenschluß der Rechten eine ganze Seite. Der Bericht aus Dresden hieß: „Rechtsextremisten nutzen Feiern für Machtdemonstration“.

Der NPD-Vorstoß zum 13. Februar 1945 führte zu einer neuen Runde des Streits um die Frage, ob diese Partei verboten werden soll oder nicht. Inzwischen wurden Gesetzesänderungen „zur Beschneidung von NPD-Aktivitäten“ auf den Weg gebracht...."

Das ist 4 Jahre her, die NPD und neofaschistische Gruppen sind weder verboten, noch hat sich irgendetwas an den Aufmärschen jährlich in Dresden geändert.


Mittwoch, 11. Februar 2009

Der Volkspolizist

Nein, heute ist nicht der 1. Juli und es werden keine Volkspolizisten geehrt, wie auch, das Volk ist ja der Polizei irgendwie seit 1990 verloren gegangen.




Das ist auch gar nicht mein Anliegen heute, vielleicht aber wirklich am 01.07. diesen Jahres.

Ich frag mich vielmehr, singen Kinder heute noch Kinderlieder, lernen sie die in der Kita. Kinder, die ich kenne, singen schon, aber keine Kinderlieder, sondern die neuesten Hits aus dem Radio. Ich gebe zu, ich kenne nicht viele Kinder, deshalb interessiert es mich brennend, ob und welche Lieder heute gelernt und gesungen werden.

Dienstag, 10. Februar 2009

Zu weit weg


Heute ist wieder so ein Tag, an dem ich es besonders bedauere, nicht in Berlin oder Umgebung zu wohnen.

Seit 19.00 Uhr läuft in der jW-Ladengalerie der Film "Sie nannten ihn Amigo" als Auftakt zu einer Reihe antifaschistischer Filme. Und nicht nur der bleibt mir verwehrt, sondern auch "Jakob, der Lügner", "Ich war 19", "Rotation" und "Dein unbekannter Bruder", die in dieser Reihe aufgeführt werden.

Es ist schon was anderes, sich die Filme allein zu Hause anzuschauen oder eben mit Gleichgesinnten. Im Fernsehen ist so etwas fast gar nicht zu sehen, da "Wahrheiten" über den Hitlerfaschismus von Chefhistoriker Knopp verkündet werden und wenn, wie heute, es denn doch mal ein Film über Antifaschisten in das 3. Programm (hr in diesem Fall) schafft, wird er natürlich zur besten Fernsehzeit um 23.35 Uhr ausgestrahlt. Zu viele Menschen sollen ihn dann wohl doch nicht sehen, aber der Bildungsauftrag ist erfüllt.

Bildquelle: DVD-Cover "Sie nannten ihn Amigo" Icestorm

Sonntag, 8. Februar 2009

Versuch einer Antwort


Anne hat mich gestern gefragt, ob es in der DDR etwa Pionierin geheißen hat und da wurde mir wieder mal bewußt, wie unterschiedlich in den beiden deutschen Staaten an bestimmte politische Probleme herangegangen wurde und wie wenig wir eigentlich noch voneinander über diese unterschiedichen Entwicklungen wissen.

Ich kann Dir nur aus meiner Erfahrung eine Antwort geben, hoffe aber, daß zum Beispiel Yana, der Valli, vielleicht diesmal auch andere Mitleser etwas zu diesem Thema zu sagen haben.

Nein, bei uns hieß es einfach Pionier, es gab überhaupt keine solchen spezifisch weiblichen Berufsnamen. Natürlich gab es Begriffe wie Verkäuferin, Friseurin und Bäuerin, FDJlerin sagte man auch, aber eine Berufsbezeichnung hieß immer Facharbeiter für ....

Ich habe den Beruf eines Facharbeiters für Maschinenbau mit Abitur erlernt und mein Studium als Diplomingenieur für Maschinenbau abgeschlossen, was übrigens, wenn ich meinen Beruf irgendwo angeben muß, immer noch Verwunderung auslöst. Allerdings habe ich einen richtigen Kampf um Gleichberechtigung auch nicht kennengelernt. Bis zu einer bestimmten Führungshierarchie war das Geschlecht Ende der 70ziger/Anfang der 80ziger Jahre tatsächlich kein Thema. Ganz oben war das etwas anders. Schließlich war lange Zeit Margot Honecker der einzige weibliche Minister, nicht der erste, aber eben zu ihrer Zeit der einzige.

Was ich tatsächlich nicht mehr kennengelernt habe, war eine Abhängigkeit vom Mann in der Familie. Es war in meiner Kindheit, in meiner Jugend nie ein Thema, etwa auf einen Mann zum Heiraten zu warten, eine Ausbildung, eine gute Ausbildung war auch für Mädchen eine Selbstverständlichkeit. Es gab auch keine solche feministische Bewegung wie in der BRD, eine Alice Schwarzer hatten wir nicht...und auch kein IN an allen möglichen Bezeichnungen. Andererseits hatte ich immer mein eigenes Geld, war niemals von meinem Ehemann abhängig, konnte alle mich betreffenden Entscheidungen selbst entscheiden. Staatlicherseits wurde schon eine Menge getan, man denke an den § 218, der erst weder 1990 auf die ostdeutschen Frauen fiel. Beruf UND/ODER Kind war kein Thema, einen Kindergartenplatz bekam jede Frau für ihr Kind und bei Kindergrippenplätzen waren wir gerade dabei, den jeder Frau zur Verfügung zu stellen. Diese Eirichtungen hatten auch ganztägig auf (06.00 - 18.00 Uhr) und übernahmen auf jeden Fall die Mittagsversorgung der Kinder. Meine Kinder waren beide in der Krippe und danach im Kindergarten. Bis zur 4. Klasse wurde durch den Hort die Betreuung übernommen.

Sicherlich gäbe es noch vieles zu sagen, die kostenlose Abgabe der Antibabypille an Frauen jeden Alters, irgendwann fiel auch dieses "schuldig geschieden" weg. Leider habe ich nicht die 1968 in Kraft getretene sozialistische Verfassung der DDR hier, sonst könnte ich sicher einige staatliche Maßnahmen genauer benennen.

Bildnachweis: Stihl024 auf www.pixelio.de

Freitag, 6. Februar 2009

Die Hessen und die 4


Ich sehs schon, die Hessen werden an der Zahl 4 irgendwann verzweifeln. Gestern war im Hessischen Landtag Ministerpräsidentenwahl angesagt.

Sicher können sich noch viele erinnern, daß kurz vor der angestrebten Wahl Andrea Ypsilantis zur Ministerpräsidentin und vor allem nach einer Probeabstimmung in dieser Fraktion 3 ihrer Genossen das Gewissen packte und so gab es zusammen mit der schon im Frühjahr 2008 rebellierenden D. M. vier Abgeordnete, die diese Wahl verweigern wollten.

Am 18. Januar 2009 wurde erneut gewählt und Hessen hat ein stabiles Schwarz-Gelb-Lager. Im Hessischen Landtag sitzen 66 Abgeordnete der Regierungskoalition und ach oh Schreck nur 62 Stimmen wurden für Roland Koch abgegeben, rechnen braucht man nicht wirklich...4 haben sich verweigert.

Ich weiß übrigens gar nicht, warum solche Wahlen geheim stattfinden, wenn hinterher doch nach den Übeltätern gefahndet wird.

Aber darum gehts mir gar nicht, lustig sind eher die Erklärungsversuche, warum diese 4 Stimmen fehlen. Der hessische Landtag hat anscheinend neue Abstimmungskarten, bei denen sind Kreise mittels eines Spezialstiftes zu durchstechen, also entweder bei Kreis ja oder nein oder Enhaltung. Und da das so schwer ist, konnten drei Abgeordnete diese Aufgabe nicht erfüllen, zwei haben doch glatt bei Enthaltung den Kreis durchbohrt und einem fehlte völlig die Kraft, das ergab eine ungültige Stimme. Der 4. muß nun aber wirklich ein "Abweichler" aus Koalitionsreihen gewesen sein, denn es gab eine Nein-Stimme mehr als es Abgeordnete der Linken, der Grünen und der SPD im Landtag Hessens gibt.

Diese 4 fehlenden Stimmen werden der FDP zugerechnet, warum auch immer. Sollte sich obige Erklärungsversuche als wahr erweisen...Hilfe, Hessen, was habt Ihr da nur für Abgeordnete, andererseits kann die neue Bildungsministerin (aus der FDP) gleich ihre zukunftsträchtigen Konzepte an ihren Fraktionskollegen ausprobieren.



Donnerstag, 5. Februar 2009

Der Oberste Hirte und die Fettnäpfchen


Der Blätterwald rauscht, "Wir sind Papst" ist nicht mehr in, denn daß der unfehlbare Papst nun Fingerspitzengefühl besitzt, kann allen Ernstes nicht behauptet werden.

Vielleicht sollte er sein Papa-Mobil nicht mehr verlassen, von einem erhöhten Terrain sieht man die Fallstricke eben besser, die sich auf dem politischen Parkett so mal ganz schnell in den den Weg legen. Taufe eines Moslems, Wiedereinführung der lateinischen Form der Karfreitagsfürbitte, Exkommunizierung eines Leugners des Judenmassenmordes in Europa - man kann seine Mitmenschen anderen Glaubens rund um den Globus schon ohne weiteres mal wieder verärgern. Jedes Jahr einmal?

Nun wird ja alles nicht ganz so heiß gegessen und nachdem sich alle Medien und selbst das Merkelchen ein wenig aufgeregt haben (über die kann sich nun wieder die katholische Kirche erbosen), ist alles nur ein Mißverständnis.

Der Kommentator meiner Tageszeitung hat auch gleich die Schuldigen entdeckt:

"...Weltfremd kann Benedikt XVI. nicht sein, sonst hätte er gestern nicht die aktuellen Menschenrechtsverletzungen in Sri Lanka angeprangert. Die Antwort kann also nur bei denen zu finden sein, die ihm Vatikan dem Heiligen Vater zuarbeiten, die ihm den Rest der Welt täglich - offenbar mehr als wohldosiert - nahe bringen. Sind sie alle so reinen Herzens und aufrichtiger Gesinnung wie der Papst aus Deutschland? Nach dem, was wir in den vergangenen Wochen erlebt haben, sind da Zweifel angebracht....Daraus sollte man in Rom lernen und ganz schnell auch Konsequenzen ziehen: Ein politisches Großreinemachen m Vatikan wäre zum Beispiel so eine Konsequenz."
aus Allgemeine Zeitung vom 05.02.2009

Vielleicht sollte der Papst auch einfach nur mal Zeitung lesen oder seinen Kopf gebrauchen, hm darf der Heilige Vater solchen profanen Dingen nachgehen?


Dienstag, 3. Februar 2009

Eine Hoffnung ärmer

In mir ist Zwiespältigkeit und Betroffenheit ohne Ende. Kurt Demmler ist heute morgen tot in seiner Zelle aufgefunden worden.

Seine Texte haben mich mein Leben lang begleitet, nicht nur die für Rockgruppen oder Schlagersänger, sondern auch die, die er selbst gesungen hat.

Einige seiner Platten sind in meinem Schrank, die CDs "Kerzenlieder" und "Mein Herz muß barfuß gehen" gehören zu denen, die ich oft höre.
"Dieses Lied sing ich den Frauen" verursacht mir noch heute eine Gänsehaut.

Der Schock dann vor einem halben Jahr, als es die Nachricht von seiner Verhaftung und die Vorwürfe gegen ihn sogar in meine ziemlich tief im Westen dieses Landes erscheinende Tageszeitung geschafft hat.

Ich kann mich zu den Vorwürfen gegen ihn nicht äußern, das würde weder denen, die sagen, sie wären seine Opfer noch ihm gerecht werden. Nun ist die Hoffnung verschwunden, der Prozeß würde Klarheit bringen. Was also tun? Verteufeln oder an seine Unschuld glauben? Ich weiß einfach zu wenig, um den Stab über ihn zu zerbrechen.

Ich werde ihn als exzellenten Liedermacher und Texter in Erinnerung behalten.

PS.: Die Aufrufzahlen meiner Videos von ihm im Youtube sind heute sprunghaft angestiegen, soll ich mich darüber freuen?


Montag, 2. Februar 2009

Weißt Du noch...?


Kennst Du noch das Wort Patenbrigade? Es ist in Vergessenheit geraten, weil es eben keine Patenbrigaden mehr gibt.

Eine Patenbrigade war ein Arbeitskollektiv, meist aus einem Volkseigenen Betrieb (auch VEB genannt), das eine Patenschaft über eine Schulklasse übernommen hat.
Sie unterstützten die Klassen bei Kulturveranstaltungen meist auch mit Geldbeträgen, halfen bei der Gestaltung von Pionier- oder FDJ-Nachmittagen und organisierten auch gerne mal KLassenfahrten.
Natürlich, wie überall, war Patenbrigade nicht gleich Patenbrigade.

An der Nikolai-Bersarin-Oberschule (N. B. war der 1. Stadtkommandant von Berlin nach Ende des 2. Weltkrieges) in Berlin kam unsere Patenbrigade aus dem VEB Metalleichtbaukombinat. Ich erinnere mich an wunderschöne Kegelnachmittage dort im Betrieb, sie kamen zur Faschingsfeier in unsere Schule und bei der Zeugnisausgabe durfen sie auch nicht fehlen. Für die Besten der Klasse gab es meist ein Buch und für die Lernschwächeren hatten die Kollegen auch schon mal ein mahnendes Wort.

Zum Internationalen Frauentag traten wir auch gern vor den Frauen der Brigade auf und hinterher gabs Kaffee und Kuchen. Sie nahmen an der Feierstunde zur Jugendweihe teil, wir hatten wirklich einen guten Draht zueinander.

Im VEB Metalleichtbaukombinat hatten wir auch unseren ersten Unterrichtstag in der Produktion, aber das ist schon wieder ein anderes "Weißt Du noch..."

Sonntag, 1. Februar 2009

Vielen Dank,

für Eure angebotene Hilfe...ich weiß ja nicht, was ich gemacht habe, aber ich habe eine Internetverbindung auf dem Lappi...Nachdem ich 5 x hin- und her meine LAN-Konfiguration geändert habe, den Laptop aus hatte, funktioniert es jetzt irgendwie.

Ich weiß natürlich nicht, ob es morgen immer noch immer geht...deshalb will ich mal die Hilfestellungen noch nicht absagen... :-).

Ich wünsche Euch allen einen schönen Sonntag.