Mittwoch, 29. September 2010

Solidarität


"Verhaltensprinzip, das das Zusammengehörigkeitsgefühl, das Gemeinschaftsbewußtsein der Angehörigen einer Klasse, eines Kollektivs, einer Gemeinschaft zum Ausdruck bringt.

Dieses Gemeinschaftsbewußtsein entsteht auf der Grundlage der materiellen Lebensbedingungen und der aus diesen hervorgehenden objektiven Bedürfnissen und Interessen einer sozialen Gruppe, einer Klasse, einer Gemeinschaft, einer Gesellschaft.

Solidarität bedeutet gegenseitige Hilfsbereitschaft und die Verwirklichung der Regel: 'Einer für alle, alle für einen'. Sie erfordert das Einstehen für die Gemeinschaft und die Fähigkeit, die persönlichen mit den Interessen der Gemeinschaft zu verbinden.

In der kapitalistischen Gesellschaft sind Proletarier die einzige Klasse, die ihrer Natur nach in sich solidarisch ist. Um ihre historische Mission, den Sturz der kapitalistischen und den Aufbau der sozialistischen Gesellschaft zu erfüllen, müssen die Proletarier jedoch diese Solidarität in den lang andauernden und hartnäckigen Kämpfen für ihre soziale und politische Befreiung bewußt entwickeln, festigen und weiter ausbauen. Diese Aufgabe findet prägnanten Ausdruck in dem von Karl Marx und Friedrich Engels im Manifest der Kommunistischen Partei verkündeten Kampfruf: 'Proletarier aller Länder, vereinigt Euch!'

In jeder Klassengesellschaft ist Solidarität immer Klassensolidarität. Die Kapitalisten sind solidarisch in ihrem Kampf gegen streikende Arbeiter und bei der Niederhaltung und Beherrschung der Arbeiterklasse und der Volksmassen insgesamt..."

Aus: "Kleines Politisches Wörterbuch", Dietz Verlag , Berlin 1967

Warum habe ich bloß den Eindruck, daß in der BRD nur die Solidarität der Kapitalisten unereinander sehr ausgeprägt ist?
Es könnte durchaus mit der jüngsten Diskussion um die lachhafte Erhöhung des Hartz-IV-Regelsatzes um sage und schreibe 5 EUR zu tun haben.


Dienstag, 28. September 2010

Ich hätte mir Umfassenderes gewünscht


Vor ca. 14 Tagen fragte mich ein Freund, ob ich nicht einmal etwas zum Megaprojekt Stuttgart 21 schreiben wolle. Das kann ich nicht, war meine Antwort, dazu bin ich zu weit weg, schließlich liegen zwischen Stuttgart und Mainz 151 km und hier kommen für solch einen Beitrag nicht genügend Hintergrundinfos an.

Ich weiß, im Internet finde ich genug dazu, aber um das durchzuarbeiten, fehlte mir bisher die Zeit. Nun wird auch nicht das, freundlich ausgedrückt, umstrittene Projekt Inhalt dieses Eintrages, sondern der Bericht aus der gestrigen Report München-Sendung.

Irgendwie war ich enttäuscht, der Bericht umfaßte 7 einhalb Minuten und angekündigt wurde, daß die Befürworter des Bahnhofes nun auch mobil machen würden.
Davon ist im Bericht eher wenig zu sehen, wenn man mal von den dafür zuständigen Politikern absieht. Natürlich kamen Mappus (Ministerpräsident BadenWürttemberg, CDU) und Merkel zu Wort, die sich im Hinblick auf die Landtagswahl 2011 kämpferisch gaben, der schwatzende Hosenanzug machte die Wahl praktisch zur Volksabstimmung über den Bahnhof.
Lustig fand ich dann die Stelle, als der arme Herr Mappus am Tag der offenen Tür ungebetene Gäste aushalten mußte. Ungebetene Gäste am Tag der offenen Tür?

Ansonsten war der Bericht eher ein längeres Nachrichteneinspiel. Und da das Projekt ja nun wirklich eine Euro kostet, hätte ich mir mehr von einem Magazin gewünscht. Das Projekt wurde 1994 beschlossen, warum also keinen geschichtlichen Ablauf, warum nicht einmal eine konkrete Gegenüberstellung der pro und contra. Klar, eine Nachrichtensendung kann und braucht das nicht zu leisten, ein Politikmagazin sollte schon tiefer bohren, die richtigen Fragen stellen, wenn es um fast 1,5 Mill. Euro geht, die von allen Steuerzahlen der BRD zu stemmen sind.

Mich als Betrachterin aus der Ferne hat dieser Bericht jedenfalls nicht zufriedengestellt.

Links:
http://de.wikipedia.org/wiki/Stuttgart_21
www.jugendoffensive-gegen-s21.de.vu
www.kopfbahnhof-21.de





Samstag, 25. September 2010

Es ist erschreckend


was sich an Diskussion in der Bevölkerung über die Erhöhung der Hartz-IV-Sätze tut. Bevor ich eigentlich schon gestern diesen Beitrag schreiben wollte, habe ich mir mehrere Foren in den Mainstreammedien angetan.

Was sich dort teilweise an Hass auf die Ärmsten der Armen auftut, macht mir Angst, unheimliche Angst.
Waren es noch vorgestern die Muslime in Deutschland, auf denen rumgetrampelt wurde, sind es nun mal wieder die, die in unserem hochindustralisierten Land keine Arbeit mehr finden und auf Hilfen des Staates angewiesen sind.

Und statt sich, und irgendwie ist das im Interesse aller, die heute noch in Lohn und Brot sind, für einen branchenübergreifenden Mindestlohn einzusetzen, entlädt sich eine Wut auf die, die bereits ganz unten sind. Erhöhungen der Hartz-IV-Regelsätze will die Mehrheit der Bevölkerung nicht. Natürlich ist die Art der Umfrage etwas anrüchig, ob eine wirklich repräsentative Umfrage das Ergebnis wesentlich ändern würde, ich halte es zumindest für fraglich, siehe Forenbeiträge in Onlinemedien.

Die herrschende Klasse hat es wunderbar geschafft, die anderen, die kein Klassenbewußtsein mehr haben, gegeneinander auszuspielen und so die Grundlagen für noch mehr Armut in unserem Land zu schaffen.

Habe nur ich den Eindruck oder waren die Arbeiter in der zwanziger Jahren schon mal weiter, was den Klassenkampf betrifft.

Auch immer wieder furchtbar, wie die Medien desinformieren. Jede Nachrichtensendung, die ich gestern gehört und gesehen habe, brachte den Satz: "...Die 6,5 Mill. Hartz-IV-Empfänger bekommen derzeit 359 EUR..."
Nein, bekommen sie nicht, die 359 EUR sind der Regelsatz für einen Alleinlebenden, bei Ehepaaren bekommt jeder nur 90 % davon und Kinder noch weniger. Und nein, für Kinder gibt es kein Kindergeld bzw. wird dieses Kindergeld mit ihrem Hartz-IV-Satz verrechnet.

All das könnte man natürlich nachlesen, anstatt wie blind vor Hass auf die Ärmsten der Armen einzuprügeln.


Mittwoch, 22. September 2010

Zwei Anzeigen in der Zeitung


In Anlehnung des Titels eines von mir unzählige Male gelesenen Buches, sind mir in der heutigen Jungen Welt zwei Anzeigen aufgefallen.

Die eine lädt am 2. Oktober zur "Langen Nacht der DDR-Literatur" in die jw-Galerie ein und auf dem Programm stehen Becher, Reimann, Reiber, Strittmatter und Kahlau. Von den Lesenden springt mir sofort Carmen Maja Antoni in die Augen und weckt die Erinnerung an ihren "Zwerg Nase" - ein wunderbarer Film.

Gern würde ich diesen Termin wahrnehmen, leider bin ich dieses Mal erst später im Oktober in der Hauptstadt. Becher klingt gut, Strittmatter auch, bei Brigitte Reinmann gehöre ich wohl zu den wenigen Menschen, die mit Ihrer "Franziska Linkerhand" nichts anfangen können, allerdings habe ich das Jugendbuch "Ankunft im Alltag" verschlungen.

Auf der gleichen Seite die Ankündigung des Filmes "Zucker und Salz", ein Film über 4 Kubanerinnen, die 1959 als Jugendliche die Revolution erlebt haben. Dieser Film wird ebenfalls in der jw-Galerie, allerdings am 29.09.2010 gezeigt.

Und hier schlug glatt mal das Glück zu. Eben jener Film, der mich natürlich sehr interessiert, wird am 03.10.2010 um 15.00 Uhr in Mainz in Kino Capitol gezeigt. Einladende Gruppen in Mainz sind:

  • DKP Mainz;
  • Trotz alledem! Mainz;
  • SDAJ Hessen;
  • Venezuela Soli Frankfurt am Main;
  • RotFuchs-Initiative Rhein-Main;
  • Infoladen Linker Projekte, Wiesbaden.
Falls also jemand in Mainz und Umgebung ebenfalls Interesse zeigt, dem schicke ich den Flyer gern per Mail zu. Einfach hier im Blog melden. Ist sicher das Sinnvollste was man an diesem Tag machen kann.

Bildnachweis: Info-Flyer für Mainz



Dienstag, 21. September 2010

Erfurt, Winnenden, Lörrach u. a.

Immer, wenn ich morgens im Bus die Zeitung lese, fange ich bereits an, im Kopf zu bestimmten Themen, meinen Blogbeitrag zu formulieren. Meist ist das jedoch bis zum Abend weg, denn sonst könnten hier täglich Beiträge stehen, was ja nun, für jeden Leser sichtbar, nicht der Fall ist.

Auch heute früh hatte ich eigentlich meinen Beitrag zum Thema Amoklauf in Lörrach im Kopf, rauskommen wird garantiert etwas ganz anderes.

Mir schossen beim Lesen der ersten Einzelheiten Fragen über Fragen durch den Kopf.

Kommt es nur mir so vor, als würde sich der Amoklauf langsam zu einer Volkssportart entwickeln. Gab es vor 15/20 Jahren auch so viele Amokläufe wie während der letzten 10 Jahren in der BRD?
Also habe ich mal gegoogelt und das Handelsblatt hat die erschreckendsten Amokläufe weltweit zusammengestellt. Inwieweit diese Aufzählung vollständig sind, kann ich nicht sagen, trotzdem scheint mir die Zahl dieser Verbrechen rasant zu steigen.

Und wenn diese Zahlen seit der Jahrtausendwende in der BRD steigen, was ist in der Gesellschaft geschehen? Warum sind Menschen phsychisch derart unter Druck, daß sie für sich diesen Weg wählen?

Warum nimmt die Gewalt in der Gesellschaft immer mehr zu.
Wird überhaupt nach gesellschaftspolitischen Ursachen geforscht? Und noch ne blöde Frage, warum werden Amokläufer, so sie sich nicht selbst umbringen, immer erschossen?

Und zur Gewalt die nächsten Fragen. Es geht ja nicht nur um Amokläufe, wobei das Wort den Verbrechen ja nicht gerecht wird. Zumeist sind sie bis ins Kleinste geplant und damit weitab von dem, was das Wort Amok aussagt.
Es geht auch um Gewalt in den Familien, um Gewalt in den Schulen und und und. Wann kann man montags eine Zeitung aufschlagen, in der mal nicht von einer Familientragödie die Rede ist? Gibt es hier eine Ursachenforschung?

Und so könnte ich weiter Fragen über Fragen stellen, an deren Beantwortung anscheinend niemand interessiert ist. Letztlich bleibt die Frage, wann läuft der/die Nächste Amok?



Montag, 20. September 2010

Das muß auch mal sein


Nun kann ich von mir nicht behaupten, Fan des FSV Mainz 05 zu sein, meine Präferenzen liegen weit östlicher, aber dieses Bild muß dann doch mal veröffentlicht werden.

Wer weiß, ob diese historische Tabelle heute abend noch so aussieht, denn in einer Stunde beginnt das Spiel gegen Köln.

PS.: Union hat gegen Hertha unentschieden gespielt!

Bildnachweis: AZ vom 20.09.2010, Druckausgabe

Donnerstag, 16. September 2010

Meinetwegen

kann die Frau von jedem Menschen dieser Welt halten, was sie will. Das ist durch die Meinungsfreiheit in diesem Staat gedeckt und soll eigentlich auch so bleiben.

Selbst wenn sie einem Opfer des Hitlerfaschismus, das diesen im Konzentrationslager Auschwitz überlebt hat, einen schlechten Charakter nachsagt, ist das an sich kein Beinbruch, solange sie in ihrem stillen Kämmerlein vor sich hin phantasiert.

Ein Beinbruch ist vielmehr, daß der selbsternannten Berufsvertriebenen sämtliche Medien, ob TV, Druckmedien oder im Internet immer wieder eine Bühne geben, ihre unsäglichen Schwachheiten in die Welt hinauszuposaunen. Was hat diese Frau im Frühstücksfernsehen der ARD zu suchen, warum müssen im SpOn mindestens drei Foren zur Causa Erika Steinbach aufgemacht werden.
Warum bringen ARD und ZDF dieses Gefasel wieder und wieder in den Hauptnachrichten.

Darüber sollten wir uns wohl auch einmal Gedanken machen.


Mittwoch, 15. September 2010

Begegnungen


Nein, heute schreibe ich besser nicht, ich bin wieder da. Ich habe erhebliche Probleme mit der DSL-Leitung, so daß ich nie weiß, ob und wie lange es funktioniert.

Danke allen, die angefragt haben. ob es mir gut geht und ob ich noch Lust zum Bloggen hätte.
Auf beides ist die Antwort: Ja!

Nach all der medialen Aufmerksamkeit der letzten Tage für Th. S.'s Theorien oder wie immer man diesen Quark nennen mag, hatte ich heute eine ziemlich normale Begegnung mit zwei 6. Klassen, die einfach nur guttat.

Ich war gar nicht begeistert, als bei meiner Bus-Heimfahrt heute abend an der Haltestelle Vincenz-Krankenhaus eine größere Gruppe Jungen und Mädchen sich anschickte, in den Bus zu klettern. Aber okay, wer meint (und ich meine), daß Klagen gegen Kindergärten wegen der Lautstärke verboten gehören, sollte wohl auch ein wenig Lärm bei der abendlichen Heimfahrt aushalten.

Ich hielt aus und die Truppe, die ich da sah, war doch tatsächlich das buntgewürfelte und so verteufelte Multikulti. In etwa 12 Jahre alt, trugen zwei Mädchen die Kopftücher, hörten die Jungen u.a. auf die Namen Sergej, Imre, Hakan und Ilja, fiel auch der Name Hanno, also wirklich von jedem etwas und mindestens die Hälfte der Kinder hatte keine deutschen Wurzeln.
Und dann habe ich meine Ohren aufgesperrt, ich wollte einfach wissen, wie die Mädchen und Jungen sich unterhielten, wie gesagt 6. Klasse nach meiner Schätzung und auch nach Auskunft der Lehrerin.

Ich weiß, es nicht repräsentativ und es gibt sicherlich genug andere Beispiele, aber die Kinder, die ich hören konnte, sprachen alle ein akzentfreies Deutsch. Früher hätten wir gesagt, ne typisch Berliner Klasse.

Wie gesagt, keine umwerfende Begegnung, einfach nur normal.

Bildnachweis: Klassenfoto 2d der 25. Oberschule "Franz Mehring" Berlin-Lichtenberg 1970, nun sucht mich mal


Donnerstag, 2. September 2010

Jedes Jahr in Stukenbrock


gibt es um den Weltfriedenstag, den 1. September, in Stutenbrock eine Gedenkveranstaltung.

Was war, was ist Stukenbrock, wofür steht es?

Wenn es interessiert, der findet beim Arbeitskreis Stukenbrock die passende Aufklärung.

Dieses Jahr findet die Veranstaltung am Samstag, den 4. September statt. Seit Jahren nimmt meine Freundin Anne daran teil. Von ihr stammt auch folgende Mitteilung, für die sie um Verbreitung bat:

"In der Nacht zum Dienstag wurde von Neonazis das Denkmal auf dem russischen (sowjetischen) Soldatenfriedhof in Stuckenbrock geschändet. Der Obelisk, den die überlebenden sowjetischen Kriegsgefangenen als Mahnmal dort errichteten, wurde mit Ölfarbe beschmiert.
Dann wurde der Spruch angebracht: Ruhm und Ehre der Waffen-SS!
Auf einem Stein der Massengräber wurde ein Hakenkreuz geschmiert. Das Mahnmal ist aus Sandsteinund deshalb ist es vermutlich nicht bis Samstag zu entfernen.
Es kommen Veteranen zu Besuch der Veranstaltung! Es ist eine wahre Schande!"

Und wir wollen uns nichts vormachen, es paßt alles ins Bild.



Seit eben zurück

Nachdem ich meine defekte Hardware ausgetauscht hatte, war es dann die Telekom, die mich vom surfen und bloggen abhielt.

Nun scheint alles wieder okay zu sein...also, ich bin wieder da.