Sonntag, 22. November 2009

Zum 50. Geburtstag des Sandmännchens


Die Sonne schickt uns nach und nach
ihr Licht herab zur Erde,
daß jeder Stadt und jedem Land

und jedem Dorf am Wegesrand

ihr Licht zum Leben werde.

Und wo sie immer untergeht,

da folgt im Abendscheine

ein Männlein ihr, ein zarter Wicht

mit gutem, altem Bartgesicht,

der Sandmann ist's, der kleine.

Der Sandmann ist's, der aller Welt

den Schlaf und die Träume;

er folgt der Sonne sehr geschwind,

damit er nirgendwo ein Kind

zur guten Nacht versäume.



Dieser Vers ist Bestandteil des 1964 erstmals im Kinderbuchverlag Berlin erschienenen Buches "Sandmännchen auf der Leuchtturminsel" von Rudi Strahl und Eberhard Binder-Staßfurt.

Heute vor 50 Jahren strahlte der Deutsche Fernsehfunk (DFF) um 18.55 Uhr die erste Sandmännchensendung aus und damit war der DDR-Bürger mit dem größten Fuhrpark geboren. Im An- und Abspann erfreute der kleine Mann uns mit immer schöneren und der Zeit angepaßte Fahr- und Flugmitteln, besuchte er zweimal im Jahr das hier schon vorgetellte Messemännchen, brachte Lunachod 1 den Kindern nahe, besuchte er Eskimos in ihren Iglus usw. usf. Dem Macher des Sandmännchens muß man auf jeden Fall einen gewaltigen Einfallsreichtum bescheinigen.

Und ehrlich, es war ja nicht nur das Sandmännchen, daß mich und sicherlich viele andere Kinder begeistert hat, da waren Pitti, Schnatterinchen, Moppi, Herr Fuchs und Frau Elster, Frau Igel, Mauz, Borstel und Hoppel, Thadeus Punkt und Struppi, Felix und Pünktchen oder auch Flax und Krümel sowie Frau Puppendoktor Pille. All diese Figuren begleiteten mich, bei meinen Kindern kam dann Siegfried Uhlenbrock mit Kindern am Freitagabend dazu, Plumps und der kleine König.

Nach dem, was sich heutzutage Wiedervereinigung nennt, vielmehr aber eine feindliche Übernahme war, schien auch das Schicksal des Sandmännchens besiegelt. Schließlich war er ein sozialistisches Erbe und das wollte die Obrigkeit weghaben.
Das jedoch scheiterte am Proteststurm der Zuschauer, der Menschen dieses Landes und so werden auch meine Enkel noch in den Genuß dieses vergnüglichen Abendgrußes kommen.

Ich wünsche dem Sandmännchen ein noch langes Leben in dieser furchtbar kurzlebigen Fernsehwelt.

Copyright Foto Sandmann: rbb/Stephan Pramme



4 Kommentare:

Vallis Blog hat gesagt…

Du hast Mauz und Frau Igel vergessen ! Schönen Sonntag !

Jeanette hat gesagt…

Du hast recht, na die müssen ja sofort eingearbeitet werden. Schönen Sonntag!

Anonym hat gesagt…

Meine liebe Jette!
Du machst Sachen, womit Du kommst (lächle)! Da konnte ich nicht zurückbleiben. Komm mal sehen!
Es grüßt ganz lieb,
Frau Elster – Nadja

Anonym hat gesagt…

Meine liebe Jette,
Vielen Dank. Ich habe Dir bei mir noch etwas dazu geschrieben ;)
Viele liebe Grüße,
Deine Freundin
Nadja
<3<3<3