Wessen sollten wir uns rühmen, wenn nicht der DDR? (Peter Hacks)
Donnerstag, 22. April 2010
Zum 140.
darf es auch etwas mehr sein:
Ein Lied, zwei Videos und mir gefallen beide gut.
6 Kommentare:
Anonym
hat gesagt…
Liebe Kampfgenossin Jette, Vielen Dank für alles. Mir hat – selbstverständlich – das zweite Video am besten gefallen, war stellenweise gerührt wo ich Genosse Stalin erblickte! Kampfesgrüße, Deine Freundin Nadja
Schade das sich dieses Viedeo Ernst Thälmann nicht mehr ansehen konnte. Es wäre ihm wahrscheinlich genauso gegangen wie dir, Nadja. Auch er war ein großer Freund der Sowjetunion.
@Genossin Nadja, habe mir dein Blog angesehen. Habe dort aber noch nichts eingetragen. Wie es aussieht, ist dieser Blog nur für Frauen. Ich aktzeptiere diese Richtlinie (?). Aber wie wäre es, wenn du meine HP mal besuchst? Du erreichst sie unter http://www.unserherz.de Dort kannst du dich dann auch zu Wort melden. Darüber würde ich mich sehr freuen! Herzliche Kampfesgrüsse Schorschy
@Genosse Schorschy, Vielen Dank. Ich kann es schon verstehen daß sie sich nicht wohl fühlen wurden zwischen meine Freundinnen, wovon einige noch sehr jung sind und einige ausgesprochen lesbisch ist – Gen. Frank aus Storkow stört es aber nicht ;). Sie müssen nicht(dürfen von mir aus aber sehr wohl)gleich „Verfolger“ meines Blogs werden, aber eine gute Zuschrift ist immer willkommen ;) Tun Sie sich keinen Zwang an, wie es Ihnen am angenehmsten ist, ist gut für mich. Sonnige Grüße aus Flandern, Nadja Norden
Oftmals wurde geehrt und ausgiebig der Genosse Lenin. Büsten gibt es und Standbilder. Städte werden nach ihm benannt und Kinder. Reden werden gehalten in vielerlei Sprachen Versammlungen gibt es und Demonstrationen von Shanghai bis Chicago, Lenin zu Ehren.
So aber ehrten ihn die Teppichweber von Kujan-Bulak
Kleiner Ort im südlichen Turkestan:
Zwanzig Teppichweber stehn dort abends fiebergeschüttelt auf von dem ärmlichen Webstuhl. Fieber geht um: die Bahnstation ist erfüllt von dem Summen der Stechmücken dicker Wolke, die sich erhebt aus dem Sumpf hinter dem alten Kamelfriedhof.
Aber die Eisenbahn, die alle zwei Wochen Wasser und Rauch bringt, bringt eines Tages die Nachricht auch, daß der Tag der Ehrung des Genossen Lenin bevorsteht. Und es beschließen die Leute von Kujan-Bulak arme Leute, Teppichweber, daß dem Genossen Lenin auch in ihrer Ortschaft aufgestellt werde die gipserne Büste.
Als nun aber das Geld gesammelt wird für die Büste, stehen sie alle geschüttelt vom Fieber und zahlen ihre mühsam erworbenen Kopeken mit fliegenden Händen. Und der Rotarmist Stepa Gamalew, der sorgsam zählende und genau schauende, sieht die Bereitschaft, Lenin zu ehren, und freut sich. Aber er sieht auch die unsicheren Hände.
Und er macht plötzlich den Vorschlag mit dem Geld für die Büste Petroleum zu kaufen und es auf den Sumpf zu gießen hinter dem alten Kamelfriedhof, von dem her die Stechmücken kommen, welche das Fieber erzeugen. So also das Fieber zu bekämpfen in Kujan-Bulak, und zwar zu Ehren des gestorbenen, aber nicht zu vergessenden
Genossen Lenin.
Sie beschlossen es. An dem Tage der Ehrung trugen sie ihre zerbeulten Eimer, gefüllt mit dem schwarzen Petroleum einer hinter dem anderen hinaus und begossen den Sumpf damit.
So nützten sie sich, indem sie Lenin ehrten und Ehrten ihn, indem sie sich nützten, und hatten ihn also verstanden.
Wir haben gehört, wie die Leute von Kujan-Bulak Lenin ehrten. Als nun am Abend das Petroleum gekauft und ausgegossen über dem Sumpf war, stand ein Mann auf in der Versammlung, und der verlangte daß eine Tafel angebracht würde an der Bahnstation mit dem Bericht dieses Vorgangs, enthaltend auch genau den geänderten Plan und den Eintausch der Leninbüste gegen die fiebervernichtende Tonne Petroleum.
allen jenen, die aus irgendeinem Grund auf diese Seite gefunden haben...
Vielleicht wird es ein längerlebender Blog, vielleicht ist er aber in Kürze schon wieder verschwunden...
Schreiben möchte ich jedenfalls über Dinge, die mir gefallen bzw. nicht gefallen... ausdrücklich MIR!!! Jeder andere kann anderer Meinung sein, ich setze beiderseitige Toleranz voraus.
6 Kommentare:
Liebe Kampfgenossin Jette,
Vielen Dank für alles. Mir hat – selbstverständlich – das zweite Video am besten gefallen, war stellenweise gerührt wo ich Genosse Stalin erblickte!
Kampfesgrüße,
Deine Freundin
Nadja
Schade das sich dieses Viedeo Ernst Thälmann nicht mehr ansehen konnte. Es wäre ihm wahrscheinlich genauso gegangen wie dir, Nadja. Auch er war ein großer Freund der Sowjetunion.
@ Gen. Schorschy,
Sicher, aber komme mir das bitte auch in meinem Blog „Politik und Kultur“ erzählen.
Kampfesgrüße,
Nadja
@Genossin Nadja, habe mir dein Blog angesehen. Habe dort aber noch nichts eingetragen. Wie es aussieht, ist dieser Blog nur für Frauen. Ich aktzeptiere diese Richtlinie (?).
Aber wie wäre es, wenn du meine HP mal besuchst? Du erreichst sie unter http://www.unserherz.de
Dort kannst du dich dann auch zu Wort melden. Darüber würde ich mich sehr freuen!
Herzliche Kampfesgrüsse
Schorschy
@Genosse Schorschy,
Vielen Dank. Ich kann es schon verstehen daß sie sich nicht wohl fühlen wurden zwischen meine Freundinnen, wovon einige noch sehr jung sind und einige ausgesprochen lesbisch ist – Gen. Frank aus Storkow stört es aber nicht ;). Sie müssen nicht(dürfen von mir aus aber sehr wohl)gleich „Verfolger“ meines Blogs werden, aber eine gute Zuschrift ist immer willkommen ;)
Tun Sie sich keinen Zwang an, wie es Ihnen am angenehmsten ist, ist gut für mich.
Sonnige Grüße aus Flandern,
Nadja Norden
Bertolt Brecht:
Die Teppichweber von Kujan-Bulak ehren Lenin
Oftmals wurde geehrt und ausgiebig
der Genosse Lenin.
Büsten gibt es und Standbilder.
Städte werden nach ihm benannt und Kinder.
Reden werden gehalten in vielerlei Sprachen
Versammlungen gibt es und Demonstrationen
von Shanghai bis Chicago,
Lenin zu Ehren.
So aber ehrten ihn die Teppichweber von Kujan-Bulak
Kleiner Ort im südlichen Turkestan:
Zwanzig Teppichweber stehn dort abends
fiebergeschüttelt auf von dem ärmlichen Webstuhl.
Fieber geht um: die Bahnstation
ist erfüllt von dem Summen der Stechmücken dicker Wolke,
die sich erhebt aus dem Sumpf hinter dem alten Kamelfriedhof.
Aber die Eisenbahn, die
alle zwei Wochen Wasser und Rauch bringt, bringt
eines Tages die Nachricht auch,
daß der Tag der Ehrung des Genossen Lenin bevorsteht.
Und es beschließen die Leute von Kujan-Bulak
arme Leute, Teppichweber,
daß dem Genossen Lenin auch in ihrer Ortschaft
aufgestellt werde die gipserne Büste.
Als nun aber das Geld gesammelt wird für die Büste,
stehen sie alle geschüttelt vom Fieber und zahlen
ihre mühsam erworbenen Kopeken mit fliegenden Händen.
Und der Rotarmist Stepa Gamalew, der
sorgsam zählende und genau schauende,
sieht die Bereitschaft, Lenin zu ehren, und freut sich.
Aber er sieht auch die unsicheren Hände.
Und er macht plötzlich den Vorschlag
mit dem Geld für die Büste Petroleum zu kaufen und
es auf den Sumpf zu gießen hinter dem alten Kamelfriedhof,
von dem her die Stechmücken kommen, welche
das Fieber erzeugen.
So also das Fieber zu bekämpfen in Kujan-Bulak, und zwar
zu Ehren des gestorbenen, aber
nicht zu vergessenden
Genossen Lenin.
Sie beschlossen es.
An dem Tage der Ehrung trugen sie
ihre zerbeulten Eimer, gefüllt mit dem schwarzen Petroleum
einer hinter dem anderen hinaus
und begossen den Sumpf damit.
So nützten sie sich,
indem sie Lenin ehrten
und Ehrten ihn, indem sie sich nützten,
und hatten ihn also verstanden.
Wir haben gehört, wie die Leute von Kujan-Bulak
Lenin ehrten.
Als nun am Abend
das Petroleum gekauft und ausgegossen über dem Sumpf war,
stand ein Mann auf in der Versammlung, und der verlangte
daß eine Tafel angebracht würde an der Bahnstation
mit dem Bericht dieses Vorgangs, enthaltend
auch genau den geänderten Plan und den Eintausch der
Leninbüste gegen die fiebervernichtende Tonne Petroleum.
Und dies alles zu Ehren Lenins.
Und sie machten auch das noch
Und setzten die Tafel.
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