Freitag, 28. Januar 2011

Der 27. Januar


ist seit 1996! (man sollte wohl sagen erst) in der BRD ein nationaler Gedenktag. Es ist der Tag des Gedenkens an die Opfer des Nationalsozialismus, so lautet offiziell sein Name.

Daß ich einen Tag zu spät mit meinem Blogbeitrag zu diesem Thema bin, hat mit der gestrigen Veranstaltung zu tun, die ich besucht haben. Der VVN-BdA Mainz hatte eingeladen, um an den jüdischen Mainzer Alfred Epstein zu erinnern.

Alfred Epstein wurde 1903 in Mainz geboren und verstarb nach einem interessanten und ereignisreichen Leben 1991 ebenfalls in Mainz.

Er war Jude, er war politisch aktiv und mußte 1933 nach Hitlers Machtantritt aus Deutschland fliehen. Einige Stationen seines Lebens wurden für die Ausstellung "Trotz alledem", die im vergangenen Jahr in Mainz im Haus der Jugend zu sehen war, zusammengetragen. So war Alfred bis zu seiner Flucht u.a. Mitglied des sozialdemokratischen Reichsbanner.

Die gestrige Veranstaltung stellte seine nie publizierten Memoiren in den Mittelpunkt. Zwei Schauspielstudentinnen lasen daraus vor, während von zwei anderen Mitwirkenden mit einzelnen Stationen von Epsteins Leben bekanntmachten.

Alles in allem war es ein sehr interessanter Abend, der jedoch verhinderte, daß ich bereits gestern etwas zu diesem Thema schreiben konnte.

Ich möchte auch auf den kurzen Lebenslauf von Erwin Epstein hinweisen. Der jüngere Bruder Alfreds floh ebenfalls 1933 nach Paris und ging 1936 nach Spanien zu den Internationalen Brigaden. Er kämpfte im "Thälmannbatallion" und war damit einer von 10 Mainzern, die während des Bürgerkrieges die Truppen der Volksfrontregierung gegen die spanischen, deutschen und italienischen Faschisten unterstütze. Erwin Estein fiel 1938 26-jährig.

Bildnachweis: Linoldruck aus der Werkstatt uah! von Thilo Weckmüller

1 Kommentar:

Anonym hat gesagt…

Schon die "offizielle" Bezeichnung als "Nationalsozialismus" birgt in sich die raffinierte und betrügerische Absicht, die Sozialisten und (Neo-)Faschisten auf eine Stufe zu stellen. Schon allein das ist kriminell, denn die Kommunisten waren die ersten, die von den Nazis verfolgt wurden und in den faschistischen Konzentrationslagern landeten. Ebenso zielt die seit der verräterischen "Geheimrede" von Chrustschow angezettelte Gleichsetzung von Stalin und Hitler eine bewußte Relativierung der Naziverbrechen und ist eine Mißachtung der Nürnberger Kriegsverbrecherprozesse. Das sollte man nie vergessen!