Dienstag, 24. Februar 2009

Anno 1945 in der SBZ


oder auch Neulehrer gesucht!!

In den ersten Jahren nach dem 2. Weltkrieg wurden in der SBZ Lehrer gebraucht. Die Kinder sollten nicht von Lehrern unterrichtet werden, die aktiv die Naziideologie unterstützt hatten. Davon allerdings gab es wenige.

Also suchte man unter unbelasteten jungen Männern und Frauen solche, die als Lehrer in Frage kamen. Eine dreimonatige Ausbildung und schon standen sie vor den Klassen. Oft mußten sie sich selbst am Abend vorher den Stoff aneignen, den sie am nächsten Tag in der Schule behandeln wollten... eben schwere Zeiten. Nichtsdestotrotz gehörte nach diesen harten Anfängen die Schulausbildung in der DDR zu dem besten, was Europa bis 1990 zu bieten hatte.

Das muß nun irgendwie ins Ohr unserer Bundesbildungsministerin gedrungen sein. Verdammt, werden Minister in diesem Staat eigentlich nach Eignung gesucht oder würfeln die am Anfang einer Legislaturperiode die Ministerposten untereinander aus. Es könnte natürlich auch sein, daß diese Dame gebraucht wurde, um die Frauenquote zu bedienen.

Vor kurzem hat Berlin sich beklagt, daß die Lehrer der Hauptstadt von den Hessen mit höhreren Gehältern weggelotst werden. Nun mag Berlin zwar sexy sein, bei den Gehältern zählt dann aber wohl mehr das "arm".
Und da in Bayern anscheinend noch besser zahlen kann, jammern nun die Hessen gleichfalls über einen akuten Lehrermangel.

Aber wozu haben wir denn eine Bundesbildungsministerin namens Annette Schavan (Ehre dem, dem Ehre gebührt) und die hat manchmal zündende Ideen. Neulehrer müssen her, analog der Zeit nach dem Krieg in der SBZ, was übrigens sowjetische Besatzungszone oder für Altbundis die Zone bedeutet.
Ausgebildet müssen diese neuen "Neulehrer" natürlich nicht werden, denn sie werden aus Betrieben gestiftet, so der Gedankengang besagter qualifizierter Bundesbildungsministerin. Ingenieure, Wirtschaftler usw. könnten doch 2 Stunden Mathe hier, 2 Stunden Physik dort übernehmen . Das macht sie dann zu pädagogisch qualifizierten Lehrern. Hilfe!!! Nein, es ist immer noch nicht der 1. April.
So könnte ich doch glatt nach 30 Jahren zu meinem Traumberuf kommen, den ich in der DDR nicht verwirklichen konnte, weil ich dort durch den obligatorischen Stimmtest gefallen bin.

Oder aber das ZDF verschiebt "Ich kann Kanzler" und macht für 30 - 45jährige daraus: "Ich kann Lehrer".

Und wenn man googelt, findet man schon Lehrermangelklagen 2003, es hätte also schon etwas unternommen werden können, aber da wären wir ja bei der Planwirtschaft.

Bildnachweis: www.p2news.com

1 Kommentar:

Anonym hat gesagt…

ich bin immer wieder froh, dass meine Kinder noch überwiegend in der DDR zur Schule gehen durften...