Sonntag, 27. September 2009

Brief an Michael Hartmann, Direktkandidat der SPD im Wahlkreis Mainz-Bingen



Sehr geehrter Herr Hartmann,

einen Wunsch konnte ich Ihnen erfüllen, ich war wählen.
Ihnen konnte ich weder die Erststimme noch Ihrer Partei die Zweitstimme geben. Ich will auch versuchen, es zu begründen.

Auf Ihrem oben von mir abgebildeten Wahlaufruf vom 25.09.2009 in der Mainzer Allgemeinen haben Sie als Wahlgrund u.a. den flächendeckenden Mindestlohn, für den Sie stehen, angegeben.
Nun gab es im Deutschen Bundestag am 14. Juni 2007 schon einmal eine Abstimmung zum flächendeckenden Mindestlohn. Der Ausschuß für Arbeit und Soziales empfahl, den Antrag der Linken für einen Mindestlohn abzulehnen. Sowohl Sie persönlich als auch die überwiegende Mehrheit Ihrer Fraktionsmitglieder stimmten mit JA. Hätte für Sie vor zwei Jahren der Mensch wirklich gezählt und hätten Sie ein ähnlich gutes soziales Gewissen wie Ihre Genossen Gunkel, Müller, Schreiner und Volkmer gehabt, wäre der Mindestlohn bereits eingeführt. Sie müssen entschuldigen, daß ich diesem Punkt Ihrer vollmundigen Wahlkampfankündigungen keinen Glauben schenke.

Keine Aussage treffen Sie zu dem mir persönlich wichtigsten Wahlgrund. Keine Aussage zu dem Einsatz der Bundeswehr in Afghanisan. Mehr gedrängt als freiwillig hat sich Ihr Spitzenkandidat zu einem Abzugsplan geäußert. Dieses Thema fehlt mir völlig in Ihren Wahlaussagen. Wieder ein wichtiger Grund, meine Kreuzchen nicht bei Ihrem Namen zu tätigen.

Der dritte und ebenfalls wichtige Punkt meiner Wahlentscheidung sind die Koalitionsaussagen Ihrer Partei bzw. die Ausschlußaussagen. Sie schließen eine Koalition mit der Partei aus, die als Einzige Ihre Wahlkampfversprechen unterstützen würde. Gleichzeitig schätze ich Sie für so klug ein zu wissen, daß sich in jeder anderen Regierungszusammensetzung durch ihre Partei nicht ein einziges der obigen Kreuzchen durchsetzen läßt.

Mit freundlichen Grüßen,
ein dummes Wahlvolkmitglied

Bildnachweis: Scan aus der AZ vom 25.09.2009



1 Kommentar:

Anonym hat gesagt…

Im niederrheinischen Mönchengladbach nach engagiertem Bürgerprotest erst vor wenigen Stunden erfolgreich abgewehrt: Der türkische Nazi-Rockmusiker ZAFER İŞLEYEN will jetzt im Bistum Mainz auftreten – im Mainzer Liebfrauensaal am Sonntag (13.04.2014).

https://www.facebook.com/zaferisleyenresmisayfa

Das gilt es zu verhindern wie in Mönchengladbach. Mainzer Landtag und Bistum sind informiert und sagen zur Stunde, wie zu erwarten, feige keine Silbe.

Wird es den Mainzern gelingen, dem prominenten türkischen Sänger und Faschisten ZAFER İŞLEYEN den Zugang in den angemieteten Liebfrauensaal zu verweigern?

https://twitter.com/zaferileyen