Morgen jährt sich zum 64. Mal der angloamerikanische Luftangriff auf Dresden. Rechts im Bild ist die Ruine der Frauenkirche zu sehen, die nach dem Angriff ausbrannte und am 15. Februar 1945 einstürzte.
Für die Dauer der DDR war sie ein Mahnmal und stand so wie auf dem Bild von 1967 am Neumarkt. Nach der Vereinnahmung der DDR wurde sie seit 1995 aus privaten Spenden wiederaufgebaut und 2005 als wunderschöne Kirche geweiht.
Unerträglich ist für mich, das es seit einigen Jahren gang und gäbe ist, das neofaschistische Gruppen diesen Tag nutzen für ihre Geschichtsrevision, daß sie aufmarschieren, um die Antihitlerkoalition zu diskreditieren und Ursachen negieren. Bei aller Kritik an diesem Bombenangriff, bei aller Trauer um die ca. 35.000 Todesopfer sollte vor allem eins nicht vergessen werden. Ausgangspunkt auch für die Bombardierung Dresden war der verbrecherische faschistische Krieg, den Hitler am 1. September 1939 vom Zaune brach.
Prof. Dr. Horst Schneider schrieb im RotFuchs 87/April 2005 zum Thema "Die NPD und das Dresdner Inferno":
Es darf gefolgert werden: Für ihn und die Seinen war der Krieg eine „moralische“ Sache, solange es gegen den „jüdischbolschewistischen Weltfeind“ (Hitler im April 1945) ging, und erst von Übel, als der „Feind“ siegte. Nicht der Krieg, sondern nur die Niederlage sei zu bedauern.
Was wäre aus solcher Perversion des Denkens für die Gegenwart zu schließen? Das Auftreten der NPD am 21. Januar und am 13. Februar hat den Neofaschisten eine ungewöhnliche und für sie kostenlose Medienpräsenz gebracht. Ich habe gesehen, wie sich auf dem Heidefriedhof eine Herde von Reportern auf die Spitze des NPD-Zuges stürzte, als er versuchte, sich in die Demonstration zur offiziellen Ehrung einzureihen. Am Mittag wiederholte sich das, als sich Schönhuber, Frey, Apfel und Voigt hinter das riesige Transparent „Nie wieder Bombenterror!“ stellten. Die „Financial Times“ vom 14. Februar widmete dem Zusammenschluß der Rechten eine ganze Seite. Der Bericht aus Dresden hieß: „Rechtsextremisten nutzen Feiern für Machtdemonstration“.
Der NPD-Vorstoß zum 13. Februar 1945 führte zu einer neuen Runde des Streits um die Frage, ob diese Partei verboten werden soll oder nicht. Inzwischen wurden Gesetzesänderungen „zur Beschneidung von NPD-Aktivitäten“ auf den Weg gebracht...."
Für die Dauer der DDR war sie ein Mahnmal und stand so wie auf dem Bild von 1967 am Neumarkt. Nach der Vereinnahmung der DDR wurde sie seit 1995 aus privaten Spenden wiederaufgebaut und 2005 als wunderschöne Kirche geweiht.
Unerträglich ist für mich, das es seit einigen Jahren gang und gäbe ist, das neofaschistische Gruppen diesen Tag nutzen für ihre Geschichtsrevision, daß sie aufmarschieren, um die Antihitlerkoalition zu diskreditieren und Ursachen negieren. Bei aller Kritik an diesem Bombenangriff, bei aller Trauer um die ca. 35.000 Todesopfer sollte vor allem eins nicht vergessen werden. Ausgangspunkt auch für die Bombardierung Dresden war der verbrecherische faschistische Krieg, den Hitler am 1. September 1939 vom Zaune brach.
Prof. Dr. Horst Schneider schrieb im RotFuchs 87/April 2005 zum Thema "Die NPD und das Dresdner Inferno":
"...aus der Kette der Märtyrerstädte herauszubrechen. Das DDR-Gedenken stellte die Stadt stets in eine Reihe von Guernica über Warschau bis Coventry.
Gerhard Frey, Bundesvorsitzender der DVU und Herausgeber der „National-Zeitung“, erklärte beim Auftakt zum „Trauermarsch“ am 13. Februar 2005: „Es gibt keine Moral, die den damals in der allerschlimmsten Weise ermordeten Zivilisten irgendeine Form von Verantwortung oder Schuld für den Krieg oder seine Ursachen oder seine Untaten zuweisen könnte.“
Sind das Argumente? Wer erklärt denn die Bombenopfer zu Schuldigen? Welche Moral rechtfertigt den Bombenterror? Aber auch: Warum ist die Ermordung vondeutschen Zivilisten am Ende des Krieges ein Verbrechen, das von deutschen Soldaten in besetzten Ländern begangene Morden und das Bombardieren solcher Städte wie Coventry aber eine Heldentat, wie sie Frey in seinen Zeitungen anpreisen und verherrlichen läßt?Es darf gefolgert werden: Für ihn und die Seinen war der Krieg eine „moralische“ Sache, solange es gegen den „jüdischbolschewistischen Weltfeind“ (Hitler im April 1945) ging, und erst von Übel, als der „Feind“ siegte. Nicht der Krieg, sondern nur die Niederlage sei zu bedauern.
Was wäre aus solcher Perversion des Denkens für die Gegenwart zu schließen? Das Auftreten der NPD am 21. Januar und am 13. Februar hat den Neofaschisten eine ungewöhnliche und für sie kostenlose Medienpräsenz gebracht. Ich habe gesehen, wie sich auf dem Heidefriedhof eine Herde von Reportern auf die Spitze des NPD-Zuges stürzte, als er versuchte, sich in die Demonstration zur offiziellen Ehrung einzureihen. Am Mittag wiederholte sich das, als sich Schönhuber, Frey, Apfel und Voigt hinter das riesige Transparent „Nie wieder Bombenterror!“ stellten. Die „Financial Times“ vom 14. Februar widmete dem Zusammenschluß der Rechten eine ganze Seite. Der Bericht aus Dresden hieß: „Rechtsextremisten nutzen Feiern für Machtdemonstration“.
Der NPD-Vorstoß zum 13. Februar 1945 führte zu einer neuen Runde des Streits um die Frage, ob diese Partei verboten werden soll oder nicht. Inzwischen wurden Gesetzesänderungen „zur Beschneidung von NPD-Aktivitäten“ auf den Weg gebracht...."
Das ist 4 Jahre her, die NPD und neofaschistische Gruppen sind weder verboten, noch hat sich irgendetwas an den Aufmärschen jährlich in Dresden geändert.
2 Kommentare:
Aber vielleicht, liebe Jette, wird
in diesem Jahr der "rechte Triumph-
marsch" doch sehr behindert, durch
die vielen Demonstranten, ganz besonders viele junge Antifa.
Hoffentlich schaffen sie es zumindest, die Bräunlinge schlecht
aussehen zu lassen. Unter Indymedia
steht einiges dazu.
Liebe Grüße
Anne
Leider erfüllt sich meine Hoffnung
nicht. Ich höre gerade coloRadio
Dresden, liveticker zur Demo. Die
Rechten können ungestört marschieren,
die Demonstranten von NO PASARAN
sind eingekesselt. Es ist höchst
depremierend. Der Radiokommentator
meinte, das sei typisch für Dresden.
Kommentar veröffentlichen