Samstag, 19. September 2009

Kennst Du noch? LX 28


Das war wohl das meist geschickte Schmuckblatt-Telegramm in der DDR. Ja, Telefon hatte nicht jeder und nicht immer wohnten die Familien zusammen...aber LX 28 gabs bei der Post. Ich weiß nicht, wie oft ich selbst es geschickt und bekommen habe, zum Geburtstag und jeder anderen Gelegenheit.

Ich gebe es zu, ich hatte LX 28 vergessen, aber die Kiezgeschichten holten es aus hoch in die Erinnerung. Und schön war es. Heute gibts e-cards, SMS usw., die Technik machts möglich, man braucht keine Post, kein Anstehen mehr, hat aber auch nicht mehr diese schöne Rose.

Wobei, wenn ich es recht bedenke, gibts ja auch bald keine Post mehr.



1 Kommentar:

Anonym hat gesagt…

Ja, ich hatte LX 28 auch fast vergessen, aber das Bild löste sofort angenehme Erinnerungen an meinen Berufsstart vor über 30 Jahren aus. Ich war damals eine von hunderten Postangestellten, die aufgeregten jungen Vätern oder in erster Verliebtheit schwelgenden Jünglingen halfen, über dieses GlückwunschtelegrammMotiv eine Verbindung zu ihrer Liebsten herzustellen. Bei manchen Zeilen konnte ich mir auch das freudige Gesicht der Empfängerin vorstellen. Oft waren die Absender so aufgeregt, dass sie um Mithilfe bei der Textauswahl baten. Da half dann die Warteschlange kräftig mit und vergaß darüber ihren Unmut über die lange Wartezeit am Postschalter. Einige Zeit dauerte es schon, bis der Empfänger die Mitteilung in der Hand hielt und lesen konnte. Und mindestens 5 Mitarbeiter waren an dieser Nachrichtenübermittlung beteiligt. Zugestellt wurde das Telegramm zu Fuß, mit dem Fahrrad, mit dem Mofa oder mit dem grauen Trabbi. Zugegeben, viel Aufwand - aber die Post war entsprechend ihrer technischen Möglichkeiten ein menschlicher Dienstleister. Sie erfüllte auch eine soziale Funktion. Und nun gibt es sie bald nicht mehr - DIE POST.