Montag, 26. Oktober 2009

Unerwünschter Journalismus in Deutschland

Seit vorgestern gibt es auf Youtube ein kurzes Video von der Pressekonferenz A. Merkels zur "Koalition der Kompetenten" (Wortschöpfung von Valli) zu sehen. Das Video ist auch bei Spiegelfechter und in Vallis Blog verlinkt, deshalb erscheint es hier nicht mehr zum direkten Aufruf.

Interessant ist vielmehr was der Veröffentlicher dazu geschrieben hat und das kopiere ich einfach mal hierein.

"Rob Savelberg, Berlin-Korrespondent der niederländischen Tageszeitung "De Telegraaf", spricht Bundeskanzlerin Angela Merkel bei der Pressekonferenz zur Vorstellung der schwarz-gelben Koalitionsvereinbarung auf die Rolle von Wolfgang Schäuble bei der CDU-Spendenaffäre von 1999/2000 an, weil dieser ausgerechnet Finanzminister der CDU/CSU/FDP-Koalition werden soll.
Merkel ist sichtlich verärgert, dass da jemand so frech ist, diese alte, noch immer ungeklärte Geschichte um 100.000 verschwundene DM wieder aufzuwärmen, antwortet nur knapp und ignoriert die weiteren Nachfragen des Journalisten.

Ganz großes Lob an den Journalisten (bei dem man die Berufsbezeichnung nicht in Anführungszeichen schreiben muss) - solch beißend sarkastisches Nachbohren ist Merkel sichtlich nicht gewohnt.

UPDATE: Savelberg hat das zu einem Artikel verarbeitet, inkl. Link hierher:

http://www.telegraaf.nl/buitenland/51...

Nochmal meinen allergrößten Respekt, Herr Savelberg - diese Frage habe ich schon vor 4 Jahren vermisst, als Schäuble trotz seiner zweifelhaften Vergangenheit zum Innenminister ernannt worden war.

(Inoffizielle) deutsche Übersetzung des Artikels:
http://www.2muchin4mation.com/merkel-...

Danke auch an Omar (toomuchcookies.net) dafür, dass er persönlich mit Savelberg gesprochen und ihn nach der Reaktion der anderen anwesenden Kollegen gefragt hat, siehe

http://www.toomuchcookies.net/archive...

UPDATE: Download-Links
Vielen Dank!
__________

Info zu dem eingefroren erscheinenden View-Counter:

Der Counter steigt im Moment wegen der hohen Zugriffszahlen sprunghaft, nicht kontinuierlich an, und hängt mehrere Stunden hinterher, die Zugriffszahlen sind also in Wirklichkeit wesentlich höher als durch die Zahl suggeriert wird.
Offizielle Begründung:

http://www.google.com/support/forum/p...

Laut YouTube Insight lag die Zahl der tatsächlichen Views heute Vormittag bei ca. 3000, doch diese Zahl wird auch seit einigen Stunden nicht mehr aktualisiert. Da Spiegelfechter & Co. den Link erst später brachten, dürften wir jetzt bei über 10000 sein."


Danke dem Veröffentlicher steavor.


2 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

Am besten gefallen mir die Gesichter der benachbarten Journalisten. Dieses unterdrückte Grinsen erinnert mich an Zeiten, als ich noch zwischen den Zeilen gelesen habe, um Veränderungen zu erfahren.
Diese Gesichter machen mir Mut! Der Journalist ist nicht allein und vielleicht hat er den anderen etwas Mut gemacht. Steter Tropfen höhlt den Stein...

Anonym hat gesagt…

Liebe Kampfgenossin Jette,
Es ist umso kennzeichnender weil der „Telegraaf’ wirklich eine reaktionäres Boulevardblatt ist, vergleichbar mit „Bild“. Was für Journalisten sich im westlichen Ausland üblich ist, können sie sich noch lange nicht leisten in die B R D ! Desweiteren: Freiheit die sie meinen!
Ich schrieb es wohl mal schon, die einzige Papierzeitung worauf ich abboniert bin ist die französischsprachige belgische satirische Wochenzeitschrift (4 Seiten) „Pan“. Um zu spotten, Mehr sind die Politiker und ihre Gazetten mir wirklich nicht wert ;)
Ganz liebe Grüße,
deine Freundin
Nadja
<3