Montag, 19. Januar 2009

Wir wurden noch gesundgeschrieben


Ich gebe es zu, oft sind es auch krause und teilweise auch unwichtige Gedanken, die mir auf der Heimfahrt durch den Kopf schießen.

Wir wurden bis zum 03.10.1990 gesundgeschrieben, das heißt, kein Arzt sagte montags zu einem, also wenn es Ihnen nicht schlechter geht, können Sie am Donnerstag wieder arbeiten gehen. Nein, es ist tatsächlich so, ich bin ein zweites Mal bestellt worden, damit der Arzt auch wirklich sah, ob ich gesund war (Erfahrungen aus Berlin, Wismar, Schwedt und Neubrandenburg, bei unterschiedlichsten Ärzten). Paradiesische Zustände? Manchmal kommt es mir so vor. Nur eine Krankenversicherung, wie kostensparend, es mußten nicht in jeder größeren Stadt zig Versicherungsgebäude vorhanden sein, eines reichte.

Gleich der nächste Gedanke: Alle anderen Risiken versicherte man auch nur bei einer Versicherung, der Staatlichen, den Versicherer aussuchen, nee, das war nicht...wie unfrei waren wir doch, wir wurden mit einer Lebensversicherung nicht reich, verloren aber auch keinen DDR-Pfennig durch Spekulationen und wir wurden gesundgeschrieben!!!

Das da oben ist übrigens mein ganz persönlicher Ausweis für Arbeit und Sozialversicherung.

1 Kommentar:

Blaue Kraehe hat gesagt…

Sehr interessant, war auch in SU so. Wahrscheinlich gab es in DDR auch einfach mehr Ärzte für die Bevölkerung, als in BRD? So dass die Leute einfach mehr Versorgung bekamen.
Was mich fertig macht - das sind die Kinderärzte hier, die medizinische Versorgung von Kinder, und dass die Ärzte praktisch nie nach Hause kommen... Und dann muß das Kind mit Fieber zum Arzt und 1-2 Stunden in Wartezimmer sitzen. Das ist wirklich ganz anders.
Allerdings ist die medizinische Technik besser, als in SU.