Donnerstag, 2. April 2009

Es wird anscheinend Mode

Vorgeschichte:

Gestern war bei uns im Casino der Kassencomputer kurzzeitig nicht abkassierfähig, wir durften unsere Kaffees, Eis und andere Kleinigkeiten erstmal mitnehmen, mit dem Hinweis, es später zu bezahlen.
Natürlich hat jeder von uns 5 Kollegen beim Verlassen des Casinos seine Ware bezahlt, wäre ja auch noch schöner.


Dann der heutige Dialog:

Wir stehen wieder am Kaffeeautomaten, ich sage noch spaßig zu meinem Kollegen: "Haste gestern noch bezahlt, wobei bei Deinem Kaffee wäre das nicht mal ins Gewicht gefallen." Ich dachte, ich höre nicht richtig, als er zu mir sagt: "Klar und sei nicht böse, lustig ist das gar nicht, meine Frau hat am Montag die fristlose Kündigung bekommen, sie soll ein Brötchen unterschlagen haben."

Auf mein Nachfragen bestätigte er meinen Verdacht, ja, seine Frau wäre in der Personalvertretung und außerdem in der Gewerkschaft organisiert.

Stellt sich mir doch glatt die Frage, macht das Beispiel der Kassiererin "Emmely" bei Kaiser's in Berlin langsam Schule, klauen seit kurzem alle Personalvertretungsmitglieder ihren Arbeitgebern Pfandbons, Brotaufstrich oder Brötchen? Drei Fälle in so kurzer Zeit, von denen allein ich weiß????

Leider mußte ich beim nachherigen Tischgespräch feststellen, daß 2 Kollegen den Fall nicht kannten, der Begriff "Verdachtskündigung" völlig unbekannt war. Hier besteht wohl bei sehr vielen, nicht nur meinen Kollegen dringender Aufklärungsbedarf, gerade in Zeiten, in denen Arbeitsplätze derart unsicher sind wie jetzt.

Schlußfolgerung des Mittagstisches: das unbedarfte Nehmen eines Betriebs-Briefumschlages für einen privaten Brief ist Geschichte. Man(n) bzw. Frau weiß ja nie.

1 Kommentar:

Anonym hat gesagt…

Ein weiteres Urteil, mit dem man
unliebsame "Arbeitnehmer" zu Überflüssigen macht.
Ach Mensch, wo finden wir uns in einiger Zeit wieder?
Heute ganz wenig hoffnungsfroh
Anne