Donnerstag, 18. Juni 2009

Gut gebrüllt, Löwe

"Der einzigartige Ausgleich zwischen Leistungsprinzip und Chancengerechtigkeit unabhängig von der sozialen Lebenssituation der Familie - ist das Markenzeichen der Sozialen Marktwirtschaft."

Diesen Ausspruch tat Fußballprofi Christoph Metzelder am Mittwoch vor ca. 300 Studenten der Humboldt-Uni Berlin.
Meint der das ernst oder will er uns verarschen. Ist das ein Traum, der ihm kam? Denn als 1980 Geborener kann er soziale Marktwirtschaft nicht mehr kennengelernt haben.

Seit der Übernahme der DDR kann in diesem Land keine Rede von sozialer Marktwirtschaft, von irgendwelcher Chancengerechtigkeit gesprochen werden, da allerdings war Metzelder erst 10 Jahre alt.

Als erstes haben die Menschen im Osten erfahren, was es heißt, daß Kapital auf einmal keine Rücksicht mehr auf ein anderes System, in dem man nicht reich wurde, aber menschenwürdig jeder von seiner Hände Arbeit leben konnte, nehmen muß.
Wie Betriebe ohne Rücksicht auf menschliche Verluste durch die Treuhand verschachert wurden, eine Konkurrenz durch ostdeutsche Industrie ausgeschaltet wurde und damit ein Boom in der westdeutschen Wirtschaft erreicht wurde.

Inzwischen wird es seit dem Jahrtausendwechsel auch im Westen eng für die Menschen, Hartz-IV, Arbeit zu Dumpinglöhnen in der gesamten BRD, Zwei-Klassen-Gesundheitswesen, Eliteschulen, Krisenauswirkungen, die Lohnabhängige mit Verlust ihrer Arbeitsstelle bezahlen, während die Verursacher mit staatlichen Beteiligungen und Bürgschaften rechnen können.

Das ist Chancengerechtigkeit? Wenn's nicht so traurig wäre, hätte mich obiger Satz wohl zu einem nicht enden wollenden Lachkrampf verleitet.




1 Kommentar:

Anonym hat gesagt…

Liebe Jeanette,
Ach, was der Fuβballspieler da für Zeug zusammen redet. Die sogenannte “soziale Marktwirtschaft” der BRD, aus Ludwig Ehrhard’s Zeiten, ist doch schon lange zu Grabe getragen. Das ist doch nur eine Phrase, eine Parole. Wahrscheinlich will er (wer hat ihm denn die Rosinen im Kopf gesteckt, was hat er davon?) gegen die Planwirtschaft der DDR und anderen sozialen Länder hetzen. Und da hast Du, liebe Jeanette, ihm die richtige Antwort verpaβt.
Das sozialistische Wirtschaftsystem war bei weiten nicht vollkommen, aber sicherte für jeden Bürger eine reelle Chancengerechtigkeit wovon man in der neoliberalen Wirtschaft nur träumen kann. Wir haben es ja alles SELBST erlebt und,im Gegensatz zu diesem Fuβballspieler, wissen wir wovon wir reden.
Deine Freundin
Nadja