Donnerstag, 15. Januar 2009

Zwei gestrige Fernsehbeiträge


Wie das so ist, wenn einem so einige Knochen wehtun, man kann nicht viel tun, irgendwann landet man immer der Schmerzen wegen auf der Couch und neben dem Lesen wird auch der Fernseher öfter angeschaltet als an normalen Tagen.

Gestern habe ich genau aus diesem Grund zwei völlig voneinander unabhängige Beiträge zum Gesundheitswesen gesehen. In dem einen wurde über die Senkung des Einheits-KV-Beitrages von 15,5 % auf 14,9 % gesprochen. Natürlich sollen sich gesetzlich Versicherte nicht zu doll freuen, denn ab dem 2. Halbjahr drohen Zusatzbeiträge, die gesenkten 0,6 % werden wohl kaum dafür ausreichen - das nenne ich Mogelpackung. Auf diesen Fakt angesprochen, sagte ein Vertreter des Gesundheitsministeriums, die Krankenkassen hätten es selbst in der Hand, bei Arzthonoraren und Medikamenten zu sparen und so mit dem Geld des Gesundheitsfonds auszukommen.

Im zweiten Beitrag ging es um Transplantationen, die Zahl der durchgeführten Transplantationen geht zurück. Und das liegt nicht etwa an fehlenden Spendern, sondern an dem Zeit- und Kostenaufwand der Krankenhäuser. Ein Arzt und sein Team, die nach dem Tod eines Patienten die Transplantation durchführen, stehen am nächsten Tag im Krankenhausalltag nicht zur Verfügung, die Bereitstellung des OPs ist zu teuer, nicht wirtschaftlich.

Deutschland, irgendwie ist es traurig um Dich bestellt.

2 Kommentare:

Vallis Blog hat gesagt…

Mein 81-jähriger Vater erlebt das ganze System gerade hautnah: Auf ca. 20 m² eines Krankenhauszimmers hat man vier schwerkranke alte Leute eingepfercht.Obwohl jedem Patienten in einem Mehrbettzimmer 8 m² zustehen...

Jeanette hat gesagt…

Ich habe es bei Dir gelesen, sogar danach überlegt, ob ich meinen Beitrag veröffentliche. Eigentlich will ich nämlich nicht, daß wir uns mit den Themen an einem Tag überschneiden, aber das hat mich gestern tatsächlich sehr erschüttert. Wenn man überlegt, es hängt nicht am medizinischen Know-How, nicht an den technischen Möglichkeiten sondern einfach daran, daß es mal eben nicht wirtschaftlich ist. Traurig, das Gesundheit immer mehr zur Ware wird.