Montag, 24. August 2009

Begriffe


Heute hätte es wieder viele Themen gegeben, ob es der Besuch des Merkels auf dem "Heimattag" oder aber die Einführung eines Gedenktages für die Opfer von Hitler und Stalin (23. August) oder eben eine kleine Anzeige in der Jungen Welt ist. In Letzterem war vom Antikriegstag die Rede.

Antikriegstag??? Was ist das...ja nach dem Googlen weiß ich jetzt schon, daß damit der DDR-Bürgern bekannte Weltfriedenstag am 1. September, dem Jahrestag des Überfalls auf Polen durch die faschistische Wehrmacht, gemeint ist.

Warum Antikriegstag und nicht Weltfriedenstag. Wenn ich so recht nachdenke, ist das Wort Frieden eh selten geworden. Es wird nicht mehr benutzt und wenn irgendetwas schleichend verschwindet oder seltener wird, dann fällt es einem auch nicht wirklich auf.

Nicht das Wort "Krieg" sollte sich in unseren Köpfen festsetzen und das tut es auch bei dem Begriff "Antikriegstag", sondern der Begriff des Gegenteils..."Frieden". Und deshalb bleibt für mich der 1. September der Weltfriedenstag.

Bildnachweis: Plakat von Käthe Kollwitz


3 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

Liebe Jette,
Keine Frage. Traditionsbewuβt, ist und bleibt auch für mich der 1.September WELTFRIEDENSTAG. Singen wir zusammen:„Für den Frieden der Welt, steht die Menschheit auf Wacht, Denn die Brandstätten warten und mahnen …“
Ganz liebe Grüβe,
Deine Freundin
Nadja
<3

Anonym hat gesagt…

Schreibfehlerberichtigung: die Brandstätten „warten“ nicht, sondern „WARNEN“!

Vallis Blog hat gesagt…

"Man zitiert immer wieder Talleyrands Satz, die Sprache sei dazu da, die Gedanken des Diplomaten (oder eines schlauen und fragwürdigen Menschen überhaupt) zu verbergen. Aber genau das Gegenteil hiervon ist richtig. Was jemand willentlich verbergen will, sei es nur vor anderen, sei es vor sich selber, auch was er unbewußt in sich trägt: die Sprache bringt es an den Tag. Das ist wohl auch der Sinn der Sentenz: Le style c'est l'homme, die Aussagen eines Menschen mögen verlogen sein - im Stil seiner Sprache liegt sein Wesen hüllenlos offen." schrieb Victor Klemperer in seinem Werk "LTI - Notizbuch eines Philologen".

Insofern verrät die Bande der Kriegshetzer sich schon durch ihre Sprache.