Sonntag, 5. Juli 2009

Um es mal platt zu sagen,

die DDR ist schuld. Die DDR ist ja sowieso immer und an allem schuld, aber daß sie ihren nicht mehr vorhandenen Kopf auch noch für den Afghanistankrieg herhalten muß, durfte ich heute im Spiegel lesen:

"...Eine Regierungspolitik gegen den erklärten Willen der Bevölkerung ist undemokratisch. Da gibt es nichts zu deuteln.
Die gefährlichsten Feinde unserer Demokratie sind nicht irgendwelche kleinen Parteien, sondern eine in der DDR sozialisierte Kanzlerin, sowie weitere Regierungspolitiker, die sich einen Dreck um den Willen des Souveräns scheren..."

Seit Wochen streitet man sich dort nämlich darum, ob der Afghanistaneinsatz der Bundeswehr noch gerechtfertigt ist.

Nun weiß jeder, der sich auch nur annähernd mit der Außenpolitik der DDR befaßt hat, daß der Ausspruch "Nie wieder Krieg, nie wieder Faschismus" in diesem kleinen Staat gelebte Staatsdoktrin war, woran auch ein gewendetes Mitglied einer FDJ-Leitung nichts ändern kann.

Es wäre ja wünschenswert, wenn der Kanzlerin der BRD noch irgendwelche Grundtenöre ihrer Erziehung in der DDR in den Sinn kämen, dann bräuchte der Forist obiges nicht zu schreiben, weil Frau Merkels erste Amtshandlung gewesen wäre, ihre Partei davon zu überzeugen, daß von deutschem Boden kein Krieg mehr ausgehen darf.

Es ist übrigens erstaunlich, wie oft in diesem Jahr der Jubiläen die Herkunft der Bundeskanzlerin ein Rolle spielt, von 2005 - 2008 hat das fast niemanden interessiert.

Nochmal zurück zu obigem Forum, natürlich war das zwar keine einzige, aber doch eine vereinzelte Meinung. Furchtbarer finde ich dagegen, wie vehement und das nun von vielen Foristen der Afghanistaneinsatz der Bundeswehr für notwendig und wünschenswert erachtet wird. Das macht mir Angst. Welcher Staat ist der nächste auf der Abschußliste der NATO? Welches UN-Mäntelchen wird dann umgehangen?


3 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

Liebe Jette
Der „Spiegel“ ist in seine verbissene Gehäβigkeit gegen die DDR nur sich selber, seiner Tradition, getreu geblieben. Es kam in den letzten Jahren unserer Republik regelmäβig zum Eklat mit dieser Zeitschrift welche, seit ihrem Entstehen, im Dienste verschiedener Geheimdiensten und Diversionsagenturen steht. Ich rechne es als eine der schwachen Punkte der damalig zuständigen Funktionäre um der „Spiegel“ überhaupt einen Korrespondenten in der DDR zugestanden zu haben. Wie den meisten „Mainstream“ Medien der BRD ist der „Spiegel“ auch zionistisch verseucht und manipuliert. Armes Deutschland daβ für seine Desinformation auf der „Spiegel“ angewiesen ist. Über die deutschen Nato Legionäre in Afghanistan habe ich mich schon in einen vorigen Kommentar ausgedrückt.
Ganz liebe Grüβen,
Nadja

Vallis Blog hat gesagt…

Das Spiegel online-Forum muss man einfach meiden, das ist besser für die Magenschleimhäute. Ansonsten glaubt man eines Tages, dass die Mehrheit der Bevölkerung einfach nur beknackt ist. Dem ist aber nicht so, wie man an der mangelnden Zustimmung zum Afghanistan-Krieg der BW sehen kann.Der Spiegel ist zu einem Lautsprecher der herrschenden Kreise verkommen und dem entspricht inzwischen die Leserschaft und der Geisteszustand der überwiegenden Zahl der Diskutanten im Online-Forum..Leider gibt es kein unabhängiges Nachrichtenmagazin mehr in Deutschland.

Jeanette hat gesagt…

Valli, stimmt, diese Klientel hatte ich dort nicht sooooo erwartet, ich dachte, wenigstens da gibts vernunftbegabte Tiere ;-).